Der Bergfried von Burg Stargard neben der Burgkapelle, die früher als oberes Tor diente
Hier haben wir gestanden:
Stellplatz:
Parkaplatz an der Burg (kein offizieller SP)
Ort:
Burg Stargard
Adresse:
Weinbergstraße
17094 Burg Stargard
Preis pro Nacht:
4€ / kein Strom verfügbar (Daten vom 20.06.2020)
Zusatzinfo:
Parkplatz unmittelbar an der Burg mit schönem Blick ins Grüne. Wohnmobile werden dort geduldet. Keine Infrastruktur.
Sie ist eine von wenigen Höhenburgen im norddeutschen Tiefland und gilt als einer der bedeutendsten Profanbauten des Landes Mecklenburg-Vorpommern: die Burg Stargard auf dem 90 Meter hohen Burgberg etwa 15 km südöstlich von Neubrandenburg.
Die ab 1236 von den Brandenburger Fürsten zur Sicherung ihrer nördlichsten Landesteile errichtete Anlage besteht aus einer Vorburg und einer Hauptburg.
Insgesamt handelt es sich um elf Gebäude, darunter ein massiver 38 Meter hoher Bergfried. Alle Gebäude wurden aus Backstein errichtet, was die große Bedeutung der Burg für die Region bezeugt.
Mit der Landesteilung von 1352 wurde die Burg Residenz des Herzogs Johann I. zu Mecklenburg-Stargard. Im Dreißigjährigen Krieg diente sie 1631 als Hauptquartier von General Tilly während der Belagerung und Erstürmung von Neubrandenburg.
In späteren Jahrhunderten wurde die Burg als Amts- und Wohnsitz von Amtmännern, Amtshauptleuten genutzt. 1726 fand auf Stargard der letzte Hexenprozess Mecklenburgs statt. Das Krumme Haus, der frühere Fürstenwohnsitz, in dem damals verhandelt wurde, brannte 1919 vollständig aus. Heute stehen nur noch die Grundmauern.
Infotafel vor der Burg
Wassergraben um die Vorburg
Das untere Tor, der Zugang zur Vorburg
Frühere Wirtschaftsgebäude in der Vorburg, heute Sitz des Burgmuseums
Zugang zur Hauptburg von der Vorburg aus gesehen
Nachbauten mittelalterlicher Belagerungsgeräte
Zugang zur Hauptburg, vom Burghof aus gesehen
Gasthof im Innern der Burg
Der 38 meter hohe Bergfried mit dem Eingang in 14 m Höhe
Ruine des Krummen Hauses, in dem früher die Burgherren residierten
Das Stargarder Tor von Neubrandenburg, der südliche Zugang zur Altstadt, Feldseite
Hier haben wir gestanden:
Stellplatz:
Parkplatz Jahnsportforum
Ort:
Neubrandenburg
Adresse:
Parkstraße
17033 Neubrandenburg
Preis pro Nacht:
kostenlos / kein Strom verfügbar (Daten vom 19.06.2020)
Zusatzinfo:
Geduldetes Womo-Parken am Rande eines asphaltierten Großparkplatzes direkt am Stadtpark. Nur zwei Fußminuten zum Tollensee, fünf Fußminuten bis zur Altstadt. Keine Infrastruktur.
Unsere nächste Station ist Neubrandenburg, die drittgrößte Stadt von Mecklenburg-Vorpommern mit rund 65.000 Einwohnern.
Wir stehen mit dem Wohnmobil auf dem kostenlosen Großparkplatz am Sportzentrum in unmittelbarer Nähe zum Tollensee, zum Stadtpark und zum Stargarder Tor, dem südlichen Zugang zur historischen Altstadt.
Vor unserem Womo grasen am frühen Abend Rehe auf einer Wiese zwischen dem Parkplatz und dem Tollensee und nach dem Einbruch der Dunkelheit machen sich Waschbären über die Abfalleimer am Parkplatz her.
Vor dem Zweiten Weltkrieg galt Neubrandenburg als Rothenburg des Nordens. Noch heute besitzt die Stadt Europas besterhaltene Stadtbefestigung aus der Epoche der Backsteingotik.
Wegen der markanten vier mittelalterlichen Stadttore trägt Neubrandenburg seit 2019 offiziell den Namenszusatz „Vier-Tore-Stadt“.
Auf rund 2,5 km Länge umschließt die mittelalterliche Stadtmauer mit bis zu sieben Meter Höhe das alte Stadtzentrum noch heute vollständig. Eingebettet in den fast kreisrunden Mauerring sind neben den spätgotischen Stadttoren aus dem 13. bis 15. Jahrhundert, zahlreiche Wiekhäuser (Wachhäuser) und der Fangelturm.
Nachdem die Sowjetarmee die Altstadt am Ende des Zweiten Weltkriegs zu 80 % niedergebrannt hatte, wurde die Innenstadt in den 1950er Jahren durch die junge DDR vollständig neu aufgebaut. Das veränderte das Stadtbild grundlegend.
Prägend waren dabei lose an der barocken und klassizistischen Vorkriegsarchitektur der Stadt orientierte historisierende Neubauten, die als Sozialistischer Klassizismus bezeichnet werden und international Anerkennung fanden.
Zwar konnte die DDR diesen hohen städtebaulichen Anspruch bei späteren Neubauten aus den 1960er Jahren nicht mehr aufrechterhalten, dennoch ist so ein sehr interessantes und großzügig gestaltetes Stadtbild entstanden. Mir gefällt Neubrandenburg auf jeden Fall sehr gut, auch wegen des hohen Freizeitwerts durch den Tollensee und dessen Umgebung.
Modell der Altstadt mit den historischen Stadttoren und der Nachkriegsbebauung nach der Brandschatzung durch die Sowjetarmee
Alte Mühle vor dem Stargarder Tor
Stargarder Tor, Stadtseite mit Adorantinnen
Neues Tor, Feldseite
Treptower Tor, Stadtseite
Fangelturm, Feldseite
Gemälde „Torturm II“ von Lionel Feininger, 1925
Wiekhaus neben dem Neuen Tor
Wiekhaus am Treptower Turm
In einigen Abschnitten der Stadtmauer reihen sich die Wiekhäuser in kurzen Abständen aneinander
Der ehemalige Marstall
Das ehemalige Franziskaner Museum, heute als Museum genutzt
Hauptkirche St. Marien, im Zweiten Weltkrieg ausgebrannt, heute eine Konzertkirche, Südansicht
St. Marien, Ostansicht
St. Johannis-Kirche des früheren Franziskanerklosters, Südansicht
Skulptur an der Anlegestelle der Seeschiffahrt am Tollensee
Stadthäuser aus der Biedermeierzeit
Nachkriegsbebauung am Alten Markt
Portal eines der nach dem Krieg errichteten Blöcke
Villen außerhalb der Alttsadt in der Schweden- und der Parkstraße
Erinnerung an ermordete Rotfrontkämpfer der Aufstände von 1924
Auch in Neubrandenburg bin ich wieder auf interessante Haustüren aus verschiedenen Stilepochen gestoßen: Barock, Klassizismus, Jugendstil, Moderne – alles vorhanden. Hier meine Auswahl.
Historischer Kornspeicher am alten Stadthafen von Wolgast
Hier haben wir gestanden:
Stellplatz:
Parkplatz am Hafen (kein offizieller SP)
Ort:
Wolgast
Adresse:
Am Speicher 5
17438 Wolgast
Preis pro Nacht:
kostenlos / kein Strom verfügbar (Daten vom 18.06.2020)
Zusatzinfo:
Parkplatz an einer Brachfläche am Hafen unmitelbar am Zugang zur Altstadt und mit Blick auf den Binnenhafen. Wohnmobile werden dort geduldet. Für eine Nacht vollkommen in Ordnung.
Eigentlich sind wir auf dem Weg von Rügen nach Neubandenburg am Ostrand der Mecklenburgischen Seenplatte. Aber als wir auf der Autobahn ein Hinweisschild auf die historische Altstadt von Wolgast sehen, beschließen wir spontan, einen kleinen Umweg zu nehmen.
Wolgast liegt zum größten Teil am Westufer des Peenestroms, eines Mündungsarms der Oder und der Peene, der die Insel Usedom vom Festland trennt. Genau wie Anklam gilt Wolgast deshalb als „Tor zur Insel Usedom“.
Die Stadt ist für ihr gut erhaltenes historisches Zentrum mit vielen Baudenkmälern, den hübschen Stadthafen und die große Peene-Werft bekannt.
Wolgast wurde erstmals 1123 als eine Handels- und Zollstelle urkundlich erwähnt. Die Gegend war ursprünglich ein Siedlungsgebiet der slawischen Liutizen. Dort, wo sich heute die St.-Petri-Kirche im Zentrum der Altstadt befindet, gab es zuvor einen Tempel des slawischen Gottes Jarovit.
Wolgast war im Mittelalter Mitglied der Hanse, innerhalb dieses Städtebundes jedoch nie von größerer Bedeutung. Erst am Ende des 18. Jahrhunderts kam es zu einem spürbaren Aufschwung durch Handel und Industrie.
Skulptur am alten Stadthafen
Es entstanden Speicher- und Handelshäuser, von denen heute noch ein Kornspeicher am Stadthafen erhalten ist. Ein zweiter großer erhaltener Speicher wurde 2005 durch Brandstiftung zerstört.
Den Zweiten Weltkrieg überstand Wolgast ohne größere Zerstörungen. Nach dem Krieg entstand die Peene-Werft mit fast viertausend Beschäftigten, in der Militärschiffe für die DDR und andere Staaten des Warschauer Paktes gebaut wurden.
Nach der Wiedervereinigung wurde der historische Stadtkern grundlegend saniert, dennoch verlor die Stadt seitdem viele Einwohner. Besonders wohlhabend wirkt sie nicht. Vielleicht auch dies ein Grund, warum die AFD hier bei der Kommunalwahl 2019 noch vor der CDU die meisten Wählerstimmen bekam.
Mir gefällt Wolgast, nur dass ich hier am Hafen das schlechteste Backfischbrötchen des 21. Jahrhunderts serviert bekomme, das nehme ich der Stadt wirklich übel. So unlecker habe ich es selten erlebt. Da muss sich wirklich etwas ändern. Vielleicht ja durch die AFD …
Historische Stadtansicht von 1615 mit dem Schloss, das später verfiel
Großer und vollausgestatter Platz mit Stellplätzen auf Rasen und Schotter. Nach meinem Empfinden zu teuer.
Bevor wir Rügen nach einer wunderbaren Urlaubswoche verlassen, besuchen wir noch Sellin, das neben Binz und Göhren zu den bedeutendsten Badeorten der Insel zählt.
Sellin liegt östlich des Küstenhochwaldes Granitz an der Verbindung zur Halbinsel Mönchgut im Südosten Rügens. Der Ort wurde 1295 als „Zelinische beke“ (Grünbach) erstmals urkundlich erwähnt.
Seit etwa 1880 entwickelte sich das Dorf zu einem mondänen Badeort mit der für die Ostsee typischen Bäderarchitektur.
Nach der Wiedervereinigung wurde die Bausubstanz des Ortes in weiten Teilen erneuert. Ab 1992 wurde auch die historische Seebrücke Sellin wieder errichtet und 1998 offiziell eingeweiht.
Neben den Villen, Hotels und Pensionen aus der Ursprungszeit der Bäderarchitektur auf der Wilhelmstraße gehört die Seebrücke zu den Hauptattraktionen des Ortes. Über eine steile Treppe („Himmelsleiter“) oder per Aufzug gelangt man von der Wilhelmstraße zur Seebrücke und zur Promenade am Südstrand.
Mir ist das alles ein wenig zu mondän, um hier länger zu verweilen. Aber als Architekturliebhaber schaue ich mir die rekonstruierten Prachtbauten in der Bäderarchitektur gerne an. Schön sieht das aus, finde ich.
Sonnenuntergang über der Steilküste der Halbinsel von Klein-Zicker
Am Abend machen wir uns mit dem Fahrrad auf zu einem Abstecher in den äußersten Süden der Halbinsel Mönchgut mit den Gemeinden Thiessow und Klein-Zicker.
Thiessow liegt auf der hakenförmig um den Zicker See angeordneten Halbinseln Klein Zicker und Südperd.
Der Ort ist von drei Seiten vom Greifswalder Bodden und der Ostsee umgeben. Rund um Thiessow gibt es große Campingplätze, die insgesamt deutlich mehr Urlauber beherbergen können, als Thiessow Einwohner hat.
Wir schauen uns zunächst den hübschen kleinen Hafen von Thiessow am Zicker See an und fahren dann weiter nach Klein-Zicker auf der gleichnamigen Halbinsel, die den Zicker See auf vom Greifswalder Bodden abgrenzt.
Dort stand bis 1991 eine große Radarstation der Sowjetarmee, die nach dem Abzug der Truppen vom Land Mecklenburg-Vorpommern abgerissen wurde. Heute ist davon nichts mehr zu sehen. Stattdessen erleben wir Natur pur an diesem südöstlichsten Punkt von Rügen und einen wunderbaren Sonnenuntergang über dem Greifswalder Bodden.
Panorama vom Thiessow. Im Hintergrund der Lotsenturm auf dem Lotsenberg.
Im Hafen von Thiessow
Strand von Thiessow mit dem Lotsenberg am Greifswalder Bodden
Infotafel an der ehemaligen Radar-Warnstation von Thiessow
Steilküste auf der Halbinsel von Klein-Zicker
Robste Rinder auf den Salzwiesen zwischen Thiessower Hafen und der Halbinsel von Klein-Zicker
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