Archiv der Kategorie: Unterwegs

Urlaubstraum mit Reetdach

Urlaubstraum mit Reetdach
Groß-Zicker / Rügen, 17. Juni 2020

Das Pfarrwitwenhaus von 1720, eines der ältesten erhaltenen Gebäude auf Rügen

Groß-Zicker am Greifswalder Bodden im Südosten von Rügen ist ein Urlaubsdorf, wie man es sich nur erträumen kann: Die Lage zwischen Wasser und sanften Hügeln der Zicker Berge ist total idyllisch, die Häuser wie in alten Zeiten reetdachgedeckt und mit liebevoll gepflegten Vorgärten versehen.

Besonders markant ist das Pfarrwitwenhaus von 1720. Bis ins 18. Jahrhundert war es üblich, dass eine Pfarrerswitwe oder deren Tochter den Nachfolger des verstorbenen Pfarrers ehelichte, damit sie und ihre Kinder versorgt waren und im Pfarrershaus verbleiben konnten.

Als von der dänischen Verwaltung ein Nachfolger eingesetzt wurde, der bereits verheiratet war, lies man dieses Haus für die Pfarrerswitwe errichten. Mehr als zweihundertfünfzig Jahre wurde das Haus von den Nachkommen dieser Witwe bewohnt. Heute ist es ein Museum.

Sehenswert ist darüber hinaus die evangelische Dorfkirche, die etwa um 1350 errichtet wurde und eine der ältesten Glocken von Rügen beherbergt. Die gotische Kirche hat einen fünfseitigen Chor mit einem Kreuzrippengewölbe mit Birnstabprofil, sowie ein flach gedecktes Kirchenschiff. Der Kirchturm ist aus Holz.

Vom Dorf läuft man wenige hundert Meter durch die Wiesen zum Zicker See, in dem man herrlich baden kann. Wer ruhigen und naturnahen Urlaub in historischer Umgebung auf Rügen verbringen möchte, ist hier wunderbar aufgehoben.

( MITI )

Im NSG Mönchgut

Im NSG Mönchgut
Mönchgut / Rügen, 17. Juni 2020

Blick vom Bakenberg auf den Zicker See

Wunderbare Fernblicke auf den Südosten von Rügen haben wir heute bei einer Wanderung durch die Zicker Berge („Zickersche Alpen „) im Herzen des Naturschutzgebiets Mönchgut genossen.

Diese bis etwa 65 Meter hohen Hügel zwischen Gager und Groß-Zicker werden extensiv mit Schafen bewirtschaftet und bieten eine für die Region einzigartige Fauna und Flora.

Vom höchsten Punkt auf dem Bakenberg bietet sich uns ein Rundum-Panorama über den Greifswalder Bodden, den Zicker See und die Ostsee mit der vorgelagerten Insel Greifswalder Oie.

Am Fuße der Berge liegt Gager mit seinem schönen kleinen Hafen, in dem wir gestern Abend den Sonnenuntergang bewundert haben, außerdem das malerische ehemalige Fischerdorf Groß-Zicker. Zu DDR-Zeichen war das Dorf republikweit als „Rollmopshausen“ bekannt, weil sich dort eine große Fischfabrik befand.

Nach unserem Abstieg vom Bakenberg ans Ufer des Zicker Sees nehmen wir dort in der flachen Uferzone ein Bad, während Doxi sich mit dem Hovawart-Rüden Elvis anfreundet, dessen Besitzer hier ihren Urlaub verbringen. So haben alle ihren Spaß …

( MITI )

Sonnenuntergang in Gager

Sonnenuntergang in Gager
Gager / Rügen, 16.06.2020

Sonnenuntergang über dem Greifswalder Bodden

Von Prora sind wir 30 km in südlicher Richtung weitergefahren nach Gager auf der Halbinsel Mönchgut im Südostzipfel Rügens. Wir stehen auf einem großen Parkplatz auf Rasen unter Pappeln, mit wunderbarem Blick auf die Felder. Keine 100 Meter hinter uns liegt der vier Kilometer lange Ostsee-Sandstrand zwischen Göhren und Thiessow.

Heike geht am späten Nachmittag zum Schwimmen an den Strand, ich komme mit Doxi etwas später nach und wir genießen die Abendstimmung am Strand. Anschließend fahren wir mit den Fahrrädern zum Hafen von Gager, wo über dem Greifswalder Bodden gerade die Sonne untergeht. Total malerisch sieht das aus. Einfach herrlich.

( MITI )

Am Strand vor Prora

Am Strand vor Prora
Prora / Binz auf Rügen, 16. Juni 2020

Links ist die Sanierung gerade abgeschlossen, rechts noch im Gange

Nach vier Jahren stehe ich wieder vor Prora, dem größten Gebäude der Welt am Ostseestrand bei Binz auf Rügen. Diesmal bin ich mit Heike hier, um ihr diesen unglaublichen Komplex aus fünf gleichförmigen, jeweils einen Kilometer langen Gebäuden zu zeigen.

Und ich staune nicht schlecht: Vor vier Jahren war ein Block bereits komplett saniert und zu schmucken Ferienwohnungen umgebaut. Weitere Blöcke waren in Bearbeitung. Deshalb hatte ich angenommen, dass alle Blöcke mittlerweile saniert seien.

Doch weit gefehlt: Zwei Blöcke sind nun komplett fertiggestellt, bei zwei weiteren laufen die Bauarbeiten und einer befindet sich noch in dem verwahrlosten Roh-Zustand, in dem sich vier der fünf Blöcke nach dem Ende der DDR präsentierten.

Auch die Infrastruktur in der Umgebung wächst weiter. Unmittelbar vor dem mittleren Block steht ein großer Edeka-Markt kurz vor der Fertigstellung. Und vor dem Verkaufsbüro der Immobiliengesellschaft warten mehrere Menschen auf Einlass. Die Nachfrage nach diesen Wohnungen scheint also vorhanden zu sein.

Das Thermometer heute steht auf „Badesaison“. Am kilometerlangen Sandstrand vor den Prora-Blöcken ist bereits einiges los. Heike nutzt die Gelegenheit, um mit Doxi am Hundestrand ein wenig durchs Wasser zu waten. Man kann sich vorstellen, was hier ein Trubel herrschen mag, wenn in wenigen Wochen die Schulferien in Deutschland beginnen – vor allem jetzt, in Corona-Zeiten.

( MITI )

Hagen – Lohme – Stubbenkammer

Hagen – Lohme – Stubbenkammer
Lohme / Rügen, 15. Juni 2020

Blick hinunter zum Hafen von Lohme

Unser dritter und letzter Tag im Nationalpark Jasmund auf Rügen. Heute wandern wir in westlicher Richtung durch den Wald Stubnitz zum kleinen Örtchen Lohme am Nordrad des Nationalparks.

Das ursprüngliche Fischerdorf lag direkt an der 50 Meter hohen Steilküste am nördlichen Rand der Halbinsel Jasmund.

Zum Hafen, der 1906 angelegt und 1997 modernisiert wurde, führt eine steile Treppe hinab, die nach einem spektakulären Hangabbruch im Jahr 2005 aufwändig stabilisiert werden musste, damit sie wieder begehbar ist.

Bevor wir zum Hafen hinabsteigen, genießen wir noch den Blick über das Meer und zur gegenüberliegenden Küste am Tromper Wiek. In der Ferne ist deutlich der 30 km entfernte Leuchtturm am Kap Arkona auszumachen.

Unten am Hafen angekommen, legen wir auf der kleinen Strandfläche eine kurze Rast ein. Die Sonne scheint, es weht eine leichte Brise, das Meer rauscht und hinter uns trällert ein kleines Vöglein beständig sein Lied – so lässt es sich aushalten.

Dann wandern wir an der Küste entlang wieder in den Nationalpark hinein und in Richtung der Stubbenkammer, dem Gebiet mit den berühmten Kreidefelsen. Am Nationalparkzentrum drehen wir ab und wandern zurück am schönen Herthasee vorbei zu unserem Stellplatz in Hagen, wo wir nach rund vier Stunden und 12 Wanderkilometern wieder eintreffen.

( MITI )

Hagen – Sassnitz – Wissower Klinken

Hagen – Sassnitz – Wissower Klinken
Sassnitz, 14. Juni 2020

Blick zu den Wissower Klinken bei Sassnitz

Durch wunderschönen Buchenwald im Nationalpark Jasmund sind wir heute von unserem Stellplatz bei Hagen nach Sassnitz und weiter zu den Kreidefelsen der Wissower Klinken gewandert – insgesamt rund 19 km hin und zurück.

Dabei hat uns im Wald das wunderbare Leuchten der Baumkronen unter einer strahlend hellen Sommersonne begleitet. In Sassnitz sind wir dann zum Hafen und in die Altstadt mit ihren schönen weißen Holzhäusern im Stile der Bäderarchitektur aus dem 19. Jahrhundert hinab gestiegen.

Im Hafen haben wir uns schließlich an einem der zahlreichen Fischkutter zunächst ein Backfisch-Brötchen gegönnt und anschließend im Café an der Uferpromenade noch ein schönes Stück Sonntagskuchen.

Das hübsche Sassnitz ist eine der jüngsten Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern und erhielt 2012 den UNESCO-Weltnaturerbe-Titel für die reichhaltigen Buchenurwälder im Nationalpark Jasmund. Nordöstlich der Kernstadt beginnt die Kreideküste mit der Stubbenkammer und dem mächtigen, 118 m hohen Königsstuhl.

Wir schlagen auf dem Rückweg zunächst den Hochuferpfad ein und steigen dann kurz vor den Wissower Klinken zum Strand hinab. Dort genießen wir bei einer kurzen Rast den Blick auf das tiefblaue Meer und die mächtig aufragenden Kalkabbrüche der Wissower Klinken im Hintergrund.

Vernehmlich rauschend schlagen die Wellen auf den Kiesstrand auf, und beim Rückzug des Wassers hört man immer wieder das Rollen der Kiesel, wenn sie in Bewegung geraten. Hätten wir nicht noch fast acht Kilometer Rückweg vor uns, wir wären sicher noch länger an diesem wunderbaren Ort geblieben.

( MITI )