Archiv der Kategorie: Unterwegs

Im Felsenmeer Hemer

Im Felsenmeer Hemer
Hemer, 16. Mai 2020

Panoramasteige auf zwei Ebenen im Felsenmeer

Von unserem Stellplatz in Hemer laufen wir am Abend zum Felsenmeer, ein bundesweit einmaliges bewaldetes Geotop mit stark zerklüftetem Untergrund und zahlreichen markanten Felsformationen.

Das Felsenmeer hat seinen Ursprung im Erdzeitalter des Tertiär.  Es umfasst ca. 35 ha bei einer Länge von 600 Meter und 200 Meter Breite. Im Nordwesten erstreckt sich das „große Felsenmeer“, im Süden das „kleine Felsenmeer“ und im Südosten das sogenannte „Paradies“.

Das Geotop besteht aus Riffkalkstein aus dem mittleren Devon, der vor rund 380 Millionen Jahren in einem tropischen Flachmeer entstand. Heute ziehen sich diese devonischen Riffkalke am Südrand des Ruhrgebietes von Wuppertal über Hagen und Iserlohn bis ins Hönnetal.

Vor 20 bis 30 Millionen Jahren entstand unter warm-feuchten Klimabedingungen durch die teilweise Lösung des Kalksteins an der Erdoberfläche eine bizarre Kegelkarstlandschaft mit schroffen Felsen, die durch tiefe Schlotten voneinander getrennt sind.

In den so entstandenen Höhlen wurde schon ab dem 8. Jahrhundert n. Chr. Eisenerz abgebaut. Im Felsenmeer konnte der derzeit älteste Abbau von Eisenstein in Westfalen nachgewiesen werden.

Eine Sage erzählt, dass sich in grauer Vorzeit Zwerge unter dem König Alberich in diesem Gebiet niedergelassen hatten, um dort nach Gold, Silber und Edelsteinen zu schürfen. Als die benachbarten Riesen von diesem Reichtum erfuhren, machten sie sich auf, die Felsenburg der Zwerge zu plündern.

Die Zwerge konnten sich jedoch in den hintersten unterirdischen Gängen ihrer Felsenburg verstecken. Dann sprach Alberich einen Zauberspruch, woraufhin die Decke der Felsenhalle auf die Riesen stürzte. Seitdem befindet sich an dieser Stelle das Felsenmeer.

( MITI )

Auf Besuch in Hemer

Auf Besuch in Hemer
Hemer, 16.05.2020

Das Mahnmal „Scherben“ im Ortszentrum von Hemer

Von Iserlohn sind wir 15 km in östlicher Richtung nach Hemer weitergefahren. Dort stehen wir auf einem süßen kleinen Stellplatz, nur 15 Gehminuten vom Zentrum und verschiedenen Attraktionen entfernt.

Überregional bekannt ist Hemer durch das in Deutschland einmalige Geotop Felsenmeer, weshalb die Stadt den Beinamen „Felsenmeerstadt“ führt. Die Wirtschaft der Stadt ist industriell geprägt, vor allem durch das metallverarbeitende Gewerbe und die Papierherstellung.

Auf dem Gelände der ehemaligen Blücher-Kaserne fand 2010 die nordrhein-westfälische Landesgartenschau statt, die von mehr als einer Million Menschen besucht wurde. Seit 2011 residiert auf dem 27 ha großen Glände der eintrittspflichtige Sauerlandpark mit Themengärten, Jübergturm und einem Park der Sinne.

Als ich mir das Gelände am Nachmittag von außen anschaue, wird auf dem Veranstaltungsplatz gerade für ein Rockkonzert geprobt. Ich wundere mich, weil aufgrund der Corona-Epidemie derzeit doch gar keine Großveranstaltungen erlaubt sind. Am Abend hören wir an unserem Stellplatz dann neben Schlagzeug und Gitarrenklängen auch ein riesiges Getöse aus hunderten Autohupen. Ein Auto-Konzert also, wie im Autokino. Alles klar 🙂

( MITI )

Sundwig – Deilingshofen – Nieringser Höhe

Sundwig – Deilingshofen – Nieringser Höhe
Hemer, 16. Mai 2020

Blick vom Tierkoven in die liebliche Landschadft des Sauerlands

Ein neuer Tag, eine neue Sauerland-Wanderung. Heute geht es für uns von unserem Stellplatz in Hemer auf eine 17 km lange Wanderung. Wir laufen zunächst durch den südöstlichen Stadtteil Sundwig, wo viele metallverarbeitende Betriebe mit langer Tradition beheimatet sind.

Anschließend geht es über die bewaldeten Höhen zum Ort Deilinghofen. Dahinter bietet sich uns am Tierkoven ein herrliches Sauerlandpanorama. Wir erreichen den Balver Wald und steigen darin immer weiter hinauf.

Immer wieder können wir am Wegesrand und auch in der Ferne abgestorbene Fichten- und Kieferhaine ausmachen, wo der Borkenkäfer in Verbindung mit der Trockenheit der letzten zwei Jahre ganze Arbeit geleistet hat. Stellenweise wird deshalb großflächig abgeholzt.

Auf dem Höhenzug oberhalb der kleinen Waldsiedlung Nieringsen stoßen wir wieder auf die 380 km lange Waldroute nach Marsberg, der wir bereits bei Iserlohn ein Stück weit gefolgt sind. Bald jedoch verlassen wir diesen schönen Wanderweg und beginnen unseren Abstieg hinunter in das Tal des Sundwiger Baches. Von dort sind es nur noch wenige Kilometer bis nach Sundwig und zurück zu unserem Stellplatz.

( MITI )

Hoch zum Danzturm

Hoch zum Danzturm
Iserlohn, 15. Mai 2020

Doxi vor dem Danzturm

Nach unserem Stadtbummel durch Iserlohn begeben wir uns auf eine zehn Kilometer lange Wanderung durch den Iserlohner Stadtwald und hinauf zum Danzturm. Dabei folgen wir auf den ersten Kilometern der Sauerland-Waldroute, die hier beginnt und über eine Strecke von 350 km von Iserlohn nach Marsberg führt.

Durch den schönen Park an den Rupensiepen steigen wir immer weiter auf, bis wir am Ende einer langen und steilen Weise den Danzturm ausmachen können.

Der 28 Meter hohe Turm ist eine weithin sichtbare Landmarke auf dem Fröndenberg. Von dort blickt man über Iserlohn hinweg bis in das südliche Ruhrgebiet. Deutlich sind am Horizont diverse Kraftwerkstürme auszumachen, unter anderem von Datteln und Hamm.

Der Danzturm wurde 1908 direkt neben der ehemaligen optischen Telegrafenstation Nr. 43 errichtet, die Teil der 1832 eingerichteten Telegrafenlinie Berlin–Coblenz war.

Über eine Distanz von 588 Kilometern konnten darüber behördliche und militärische Nachrichten zwischen Berlin und der Rheinprovinz mittels optischer Signale übertragen werden.

Die Telegrafenlinie bestand aus 62 Telegrafenstationen, die mit einheitlichen Signalmasten ausgestattet waren, an denen jeweils sechs mit Seilzügen zu bedienende Telegrafenarme angebracht waren. Die Stationen waren mit Fernrohren ausgerüstet, mit denen Telegrafisten speziell codierte Informationen von einer signalisierenden Station ablasen und sie unmittelbar an die jeweils folgende weitergaben.

Eine Signalweitergabe von Station zu Station war nur am Tage und bei guten Sichtverbindungen möglich, wodurch Meldungen teilweise mehr als einen Tag benötigten, bis sie beim Empfänger eintrafen.

Von dieser faszinierenden Kuriosität der Technikgeschichte wandern wir weiter durch den Wald zum Hangsberg und später um den Mühlenberg herum. Unterwegs treffen wir im Wald auf einen prächtigen schwarzen Hovawart-Rüden aus tschechischer Zucht. Doxi und der große Rüde sind sofort Feuer und Flamme füreinander, und so beginnt ein munteres Nachlaufen und Poussieren, das wir eine ganz Weile gewähren lassen, während wir mit den Besitzern plaudern.

Dem Werringser Bach talwärts folgend passieren wir anschließend einige Fischteiche im Iserlohner Wald und erreichen dahinter wieder den Stadtrand. Nach viereinhalb Stunden treffen wir schließlich wieder an unserem Wohnmobil-Stellplatz am Seilersee ein. Das war schon mal ein vielversprechender Auftakt für unsere Sauerland-Wanderungen in den kommenden Tagen. So darf es gerne weiter gehen.

( MITI )

In der Waldstadt Iserlohn

In der Waldstadt Iserlohn
Iserlohn, 15.05.2020

Evangelisch-Lutherische Versöhnungskirche am Altstadt-Park

Wir befinden uns weiterhin in der Corona-Krise, doch nach drei Monaten des Stillstands ist seit Anfang dieser Woche das touristische Campen zumindest in Niedersachsen und NRW wieder erlaubt. Das nutzen wir für eine Womo-Tour durch das südöstliche NRW.

Wir starten in Iserlohn, der mit 93.000 Einwohnern bevölkerungsreichsten Stadt des Sauerlands, rund 100 Kilometer vor meinem Zuhause am Niederrhein entfernt.

Iserlohn liegt in Südwestfalen in der südöstlichen Randzone des Ruhrgebietes. Im Westen wird das Stadtgebiet von der Lenne durchquert und im Norden von der Ruhr begrenzt. Wegen der großen Waldflächen im Stadtgebiet führt Iserlohn den Beinamen „Waldstadt“.

Iserlohn war lange die größte Stadt Westfalens. Im 18. und 19. Jahrhundert erlebte das Zentrum des Märkischen Kreises dank der Metallindustrie einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung.

Heute ist die Wirtschaft neben der Metallweiterverarbeitung vor allem durch chemische und medizinische Produktion und Dienstleistungen geprägt.

Von unserem Stellplatz am Seilersee laufen wir zunächst rund 2 Kilometer in das Stadtzentrum mit seiner langen, überregional bekannten Einkaufsstraße. Es ist ein interessanter Architektur-Mix, der uns dabei begegnet: Fachwerkhäuser in der Altstadt, Gründerzeitbauten, aber auch viel Jugendstil.

Überall sind die Menschen mit Masken unterwegs – auch der nackten Skulptur am Denkmal für die ermordeten Juden der Stadt hat jemand eine Corona-Maske übergezogen – war sicher als Spaß gedacht, sieht aber doch ein wenig pietätlos aus, wie ich finde.

( MITI )

Eifelschleife Kuttenbachtal

Eifelschleife Kuttenbachtal
Kall, 12. Mai 2020

Eifellandschaft zwischen Keldenich und Sötenich

Von Kall in der Nordeifel aus bin ich heute mit Doxi eine landschaftlich sehr interessante und perfekt ausgeschilderte 18 Km-Tour gelaufen, die uns durch drei verschiedene Naturschutzgebiete mit unterschiedlichsten Naturräumen führte.

Gleich hinter dem Bahnhof von Kall geht es auf schmalen Waldpfaden fast vier Kilometer immer bergauf.

An malerisch gelegenen Weiden mit Pferden und Kühen vorbei steigen wir anschließend durch den Wald bis zur Ruine der ehemaligen Stolzenburg auf. Von dort hat man einen wunderbaren Blick steil hinunter in das Tal der Urft.

Im Anschluss an den Talabstieg queren wir die Urft an der Burg Dalbenden.

Wir folgen dem Mühlgraben an der Urfter Mühle vorbei bis zum Beginn des Kuttenbachtals. Durch das romantische und naturbelassene Tal gelangen wir zum Ort Rinnen, wobei wir in der Ferne das Kloster Steinfeld erkennen können.

Durch Rinnen steigen wir zum Aussichtspunkt am Pferdekopf auf, wo wir einen tollen Blick in Richtung der Stolzenburg genießen. Von dieser Seite aus sind die Bergaufschlüsse in den großen Steinbrüchen zwischen der Stolzenburg und Rinnen deutlich zu erkennen.

Dahinter beginnt unser Abstieg hinunter nach Kall, wobei wir am Dorf Globach erst noch einen kurzen, aber steilen Anstieg durch den Wald zu bewältigen haben. Nach rund viereinhalb Stunden erreichen wir schließlich wieder unseren Startpunkt in Kall, ganz beseelt von dieser wunderbaren Tour.

( MITI )