Doxi am Waldsee im Baerler Busch an der Stadtgrenze zwischen Moers und Duisburg
Was kann es Schöneres geben, als bei warmem Wetter an einem bezaubernden See Rast zu machen? Nach unserem Abstecher zum Kloster Kamp sind wir weiter gefahren zur Halde Rheinpreussen und dem angrenzenden Waldsee an der Stadtgrenze zwischen Duisburg und Moers.
Die Halde Rheinpreussen wird weithin sichtbar gekrönt von der mit 30 Meter Höhe größten Grubenlampe der Welt. Von der Haldenspitze hat man einen wunderbaren Blick auf den Rhein und die Stahlwerke und Kokereien im Norden von Duisburg.
Unterhalb der Halde befindet sich im Baerler Busch ein malerischer Waldsee, ein beliebtes Freizeitareal für Familien und Hundefreunde. Doxi hat wie immer viel Spaß, durch das Wasser zu tapsen und sich anschließend schön im Sand abzurollen.
Nur auf den leicht aufdringlichen Labradorrüden Sam hat sie irgendwie nicht so große Lust. Da flüchtet sie doch lieber ins Wasser und verbellt ihn von dort aus.
Klein Sanssouci am Niederrhein: Der Terrassengarten von Kloster Kamp
Es ist nicht das erste Mal, dass ich den bezaubernden Terrassengarten des Klosters Kamp in Kamp-Lintfort besuche. Aber das erste Mal, dass ich die Anlage in voller Frühlingspracht erlebe.
Der Garten ist Teil der gerade eröffneten Landesgartenschau in Kamp-Lintfort und deshalb noch einmal besonders fein gemacht worden. Toll sieht das aus, und da wir früh dran sind, haben wir den Park an diesem sonnendurchfluteten Samstagvormittag noch fast für uns allein.
Zum dritten Mal innerhalb von vier Jahren war ich heute auf der wunderschönen Vier-Täler-Runde bei Vossenack in der Rureifel unterwegs. Erstmals bin ich die Tour im Frühling gelaufen, was noch einmal ganz andere Impressionen liefert.
Auf der 12 km langen Wanderung geht es immer am Wasser entlang durch die malerischen Täler des Bosselbachs, des Richelsbachs, der Kall und des Tiefenbachs. Im Laufe der Jahrtausende haben sich die Bäche tief in das weiche Schiefergestein eingeschnitten und an ihren Rändern steile bewaldete Hangflanken entstehen lassen.
Einige davon sind in jüngster Zeit großflächig abgeholzt worden. Ausschließlich die artfremden Fichten und Kiefern hat man entfernt – ich vermute, um auf den frei gewordenen Flächen wieder vermehrt einheimische Laubhölzer anzupflanzen.
Wir begegnen diesen Kahlflächen zunächst im Tal des Bosselbachs, dem Heike und ich über mehrere Kilometer folgen. Biber haben den Bach an mehreren Stellen aufgestaut und so kleine Tümpel entstehen lassen. Teilweise sucht sich das Wasser bereits neue Wege um die künstlichen Staumauern herum.
Im zweiten Abschnitt führt der Weg parallel zum mäandernden Tiefenbach durch ein schönes Tal mit Feuchtwiesen.
Am Richelsbach
Weiter geht es im dritten Abschnitt entlang der Kall zur alten Mestrenger Mühle. Das Haupthaus in traumhafter Lage stammt aus dem Jahr 1633. Leider ist die beliebte Außengastronomie wegen der Corona-Pandemie derzeit geschlossen.
Genau an dieser Stelle im Hürtgenwald fand zwischen Ende 1944 und Anfang 1945 die längste und erbittertste Schlacht des Zweiten Weltkriegs auf deutschem Boden statt. Mehr als 20.000 deutsche und amerikanische Soldaten ließen dabei ihr Leben. Erst danach war der Weg der US-Armee zum Rhein frei.
Nahe der Mestrenger Mühle erinnert auf der Kallbrücke eine Gedenkskulptur an verwundete US-Soldaten, die von einem deutschen Sanitätsoffizier behandelt und gerettet wurden. Ein seltener Ausdruck von Menschlichkeit in einer erbarmungslosen Schlacht, die fast vier Monate währte.
Im letzten Abschnittverlassen wir schließlich die Kall und wandern durch das vierte Tal des Richelsbaches zurück zu unserem Ausgangspunkt in Vossenack an der Kirche.
US-amerikanische Ehrung für einen deutschen Soldaten
Auf dem Heimweg besuchen wir noch den deutschen Soldatenfriedhof beim Dorf Hürtgen. Erschütternd, wie viele Menschen hier begraben liegen und wie viele davon namenlos geblieben sind, weil ihre Körper vollkommen entstellt waren.
Rührend das Ehrenmal am Eingang zum Friedhof, das amerikanische Veteranenverbände 1994 für einen deutschen (!) Soldaten errichtet haben. Der Leutnant Friedrich Lengfeld war beim Versuch, einen schwerverletzten amerikanischen Soldaten aus einem deutschen Minenfeld zu retten, selbst getötet worden.
Wieder einmal denke ich, in was für einer glücklichen Zeit wir doch heute leben. Corona ist ein Witz dagegen – auf jeden Fall.
Beim Abstieg ins Tal des Bosselbachs. Doxi nascht am frischen Gras.
Liebes-Baum am Bosselbach
Micha und Heike sind hier auch bereits verewigt
Ja, wir, ne?
Blick durch den blühenden Ginster zum Bosselbach
Ganze Hänge mit Kiefern und Fichten wurden in jüngster Zeit abgeholzt
Wunder der Natur
Doxi im Tal des Richelbachs
Eine Blindschleiche kreuzt unseren Weg
Wie schön jetzt gerade alles blüht
Die Mestrenger Mühle an der Kall
Das Friedensdenkmal auf der Kall-Brücke
Erinnerung an die Schlacht im Hürtgenwald und einen deutschen Sanitätsoffizier, der Soldaten auf beiden Seiten der Front behandelte und das Leben rettete
Blick von oberhalb der Mestrenger Mühle ins Kalltal
Kloster Wenau am nordwestlichen Rande des Meroder Waldes
Auf einer sehr kurzweiligen Tour bin ich heute mit Doxi 12 km durch die Region rund um Wenau am Rande des Meroder Waldes (Kreis Düren) gelaufen. Die Wanderung startet in der Niederung des Wehebachs am ehemaligen Kloster Wenau der Prämonstratenserinnen, das 1122 von Chorherren aus Floreffe gegründet wurde.
Wir laufen zunächst hinauf zum Ort Heistern und dem „Wenauer Höfchen“, dem mittelalterlichen Zehnthof des Klosters. Von dort geht es mit weiten Blicken in die Landschaft hinunter zur Burg Holzheim.
Die Niederungsburg westlich von Heistern stammt aus dem Jahr 1333. Ihre Besitzer unterstanden dem Herzogtum Jülich. Im 15. bis 17. Jahrhundert wurden das heute noch erhaltene Herrenhaus und der Torturm errichtet. Heute wird die unter Denkmalschutz stehende Anlage landwirtschaftlich und als Reiterhof genutzt.
Nahe der Burg verläuft der Holzheimer Graben, der bei Hücheln in die Inde mündet. Wir folgen dem Graben in östlicher Richtung bis zum Landschaftspark Kammerbusch und durchqueren diesen.
Hinter dem Kammerbusch steigen wir am Rande von Heister über den Steinweg zum Fuße des Meroder Waldes hinab. Dort überqueren wir den Wehebach und beginnen dann unseren Aufstieg durch den Wald entlang eines schönen Baches zur Laufenburg.
Die Burg stammt aus dem 12. Jahrhundert und sollte einstmals das Territorium der Herzöge von Jülich gegen die Besitzansprüche derer von Limburg absichern. Die Anlage hat im Laufe ihrer Geschichte stark gelitten, wurde aber 1985 komplett saniert und steht heute prächtig da. Leider ist die beliebte Gastronomie im Burghof derzeit wegen der Corona-Pandemie allerdings geschlossen.
Wir umrunden die Burg und beginnen anschließend mit dem Abstieg durch den Wald zu unserem Startpunkt, den wir nach etwas mehr als drei Stunden wieder erreichen. Zum ersten Mal seit längerer Zeit haben wir auf einer Wanderung weniger als 15 km zurückgelegt – kann aber auch ganz schön sein, wie ich jetzt feststelle 🙂
Das ehemalige Prämonstratenserinnen Kloster Wenau mit der Kirche St. Katharina
Innenhof des Klosters
Blick vom Wenauer Höfchen hinüber zum Meroder Wald
Beim Abstieg von Heister zur Burg Holzheim
Innenhof der Burg Holzheim mit dem Herrenhaus
Jetzt blühen auch die Gänseblümchen
Der erste Heuschnitt der Saison am Rande des Kammberbusches
Die Eichen am Waldrand spenden uns Schatten
Wir überqueren den Wehebach
Blühender Bärlauch im Meroder Wald beim Aufstieg zur Laufenburg
Die Laufenburg – ein beliebtes Ausflugsziel in der Region
Der Waldermarturm am Waldrand. Von dort konnte man einst weit in die Ebene bis nach Jülich schauen.
Bei unserer Wanderung rund um Wenau durchqueren wir den Englischen Landschaftsgarten Kammerbusch, ein rund 50 ha großes Waldgebiet im Privatbesitz bei Langerwehe-Heistern.
Ab 1851 legte dort der Nadelfabrikant Schleicher Wege an, platzierte Skulpturen und einige Zierbauten, darunter die Karlsburg, St. Anna-Kapelle, Hülsenbergkapelle, Luluturm, Kaiser-Wilhelm-Statue, Bismarckdenkmal, Moltkedenkmal, Grotte, Triumphbogen und Hagartempel.
Seit 2001 gehört der Landschaftsgarten zum Staudenzuchtbetrieb der Familie Fourné. Sie kümmert sich um die Erhaltung und Rekonstruktion des öffentlich zugänglichen Waldparks, der nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg stark gelitten hatte.
Wir erreichen den Park durch die Kaiserallee, die von Denkmälern für Bismarck, Moltke und den deutschen Kaisern gesäumt wird. Zwischen den verschiedenen Denkmalstationen stehen immer wieder Kamelien und Rhododendren, die jetzt im Mai ganz wunderbar blühen.
Wir laufen am Gut Kammerbusch vorbei und genießen dahinter am Waldrand einen wunderbar weiten Blick nach Osten in die Ebene bis nach Jülich und zur Sophienhöhe. Davor erhebt sich vor dem Tagebau Inden der Indemann gut sichtbar aus der Landschaft.
Bald passieren wir die 1851 errichtete Ruine der Karlsburg, danach geht es bergab zur Anna Kapelle und anschließend zum Hagartempel. Am Orstrand von Heistern verlassen wir schließlich wieder den Kammerbusch – eine wirklich ganz erstaunliche Anlage.
Infotafel am Eingang zum Kammerbusch
Moltke-Denkmal
Bismarck-Denkmal
Handwerkerstele
Statue von Kaiser Wilhelm I
Erinnerung an Kaiser Wilhelm II
Prächtige Rhdodendren säumen die Wege
Prächtige Rhdodendren säumen die Wege
Der Luluturm
Der Hagartempel
Statue im Hagartempel
Hülsenberg-Kapelle
Die 1851 errichteten Ruine Karlsburg
Anna-Kapelle
Der Bambusteich
Statue am Wiesenteich
Doxi im Wiesenteich
So schön diese Blüten
Panoramablick über Langerwehe hinweg in Richtung Inden und Jülich
Panoramabild von der künstlich geschaffenen Ruine der Karlsburg
Die ehemalige Seidenfabrik der VERSEIDAG, heute Mies-van-der-Rohe Business-Park
Nach unserer Wanderung durch die Natur im Norden von Krefeld besuchen wir noch zwei Stätten mit prägnanter Bauhausarchitekturvon Mies van der Rohe in der früheren Seidenweberstadt: Die beiden zwischen 1928 und 1931 errichteten Fabrikantenvillen Haus Lange und Haus Esters, sowie den heutigen Mies-van-der-Rohe-Businesspark, das ehemalige Werksgelände der VERSEIDAG.
Der wirtschaftliche Niedergang in Folge des Ersten Weltkriegs veranlasste mehrere Textilbetriebe in Krefeld und am Niederrhein sich 1920 zur „Vereinigten Seidenweberei Aktien Gesellschaft“ (VerSeidAG) zusammenzuschließen.
Hermann Lange und Josef Esters, die Besitzer einer zuvor familiär geführten Weberei, wurden zu den Geschäftsführern der Aktiengesellschaft. Durch den wirtschaftlichen Aufschwung und das Prosperieren der VERSEIDAG ab Mitte der 1920er Jahre kamen die beiden Unternehmer zu enormen Reichtum.
Ende der 1920er Jahre beauftragte der einflussreiche Hermann Lange den Architekten Mies van der Rohe zunächst mit der Errichtung von Haus Lange und Haus Esters. Wenige Jahre später entwarf der letzte Bauhausdirektor im Auftrag von Lange/Esters auch das ab 1931 errichtete neue Fabrikgelände der VERSEIDAG.
So kommt es, dass sich heute in Krefeld so viele Bauwerke mit unterschiedlicher Funktion von Mies van der Rohe finden, wie in keiner anderen deutschen Stadt – ein architektonisches Erbe, das die Stadt mit viel Aufwand pflegt und lebendig hält. Als Bauhaus-Fan beeindruckt mich das sehr.
Das frühere Kesselhaus
Ehemalige Pförtnerloge am Werkseingang
Links das Gebäude für Herrenfutterstoffe, rechts der Uhrenturm am Gebäude der Warendurchsicht
Der ehemalige Bürotrakt
Glasfläche am Kesselhaus
Maschinen im Kesselhaus
In der ehemliagen Shedhalle der Färberei
Starkstromanschluss in der Shedhalle
Heike in der alten Färberei
Frontseite von Haus Esters. Das Gebäude wird heute von der Stadt für Wechselausstellungen genutzt.
Gartenseite von Haus Esters
Blick durch den Garten auf Haus Esters
Haus Lange
Gartenblick auf Haus Lange
Panoramabild aus der frisch entkernten Sehdhalle mit der ehemaligen Färberei
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