Archiv der Kategorie: Unterwegs

Wieder in Alt-Kaster

Wieder in Alt-Kaster
Alt-Kaster, 12. März 2020

Ruine der 1148 errichteten Burg Kaster an der Kasterer Mühlenerft. Davor sonnt sich eine Schildkörte auf einem Holzstamm im Fluss (unten links).

Nach drei Jahren bin ich zum ersten Mal wieder in Alt-Kaster an einem Seitenarm der Erft, rund 30 km von meinem Zuhause entfernt. Gemeinsam mit Heike und Doxi unternehme ich eine 10 km lange Wanderung durch das hübsche befestigte Landstädtchen und hinauf auf die angrenzende Kasterer Höhe.

Kaster lag im Mittelalter an einer wichtigen Handelsroute von Köln nach Jülich. Bis heute ist der Ort eine feste Station auf dem Jacobs-Pilgerweg von Dortmund über Düsseldorf nach Aachen.

Die gut erhaltenen Häuser stammen weitgehend aus der Zeit nach dem letzten Stadtbrand von 1624. 1955 war Kaster die nach Einwohnern zweitkleinste Stadt der Bundesrepublik Deutschland. Heute gehört der Ort zu Bedburg.

Nach der Ortsdurchquerung laufen wir an der Kasterer Mühlenerft, einem Seitenarm der Erft, und am blau schimmernden Kasterer See entlang. Dann steigen wir auf die Kasterer Höhe auf, die durch die Aufschüttung des Abraums aus dem angrenzenden Tagebau entstanden ist. Mehrere Siedlungen und sogar das altehrwürdige Schloss Harff mit seinem riesigen Tierpark und Englischem Landschaftsgarten mussten dafür weichen.

Oben auf der Höhe bläst uns der Wind mächtig um die Ohren. Doch er vertreibt auch die Wolken, sodass wir einige sonnige Stunden genießen können. Das tut richtig gut.

( MITI )

Bezauberndes Gruiten

Bezauberndes Gruiten
Gruiten-Dorf, 9. März 2020

Blick in die Hauptstraße von Gruiten-Dorf mit vielen gut erhaltenen Fachwerkhäusern

Heute habe ich mit Heike das bezaubernde kleine Dorf Gruiten (gesprochen: Grüten) besucht, einen Stadtteil von Haan im Kreis Mettmann. Die Siedlung mit vielen gut erhaltenen Fachwerkhäusern liegt am Zusammenfluss von Düssel und Kleiner Düssel am Anfang des berühmten Neandertals.

Die Entstehung von Gruiten wird auf die Zeit um das Jahr 1000 datiert. Im wirtschaftlichen Mittelpunkt stand über Jahrhunderte der Kalkabbau. Kleinere Gruben und Steinbrüche sind weiterhin in der Landschaft und im Düsseltal zu erkennen. Unübersehbar ist die große Grube 7, heute ein Naturschutz- und Naherholungsgebiet.

Die einstige Bedeutung des Kalkabbaus für Gruiten hat viele weitere Spuren hinterlassen. So bestehen viele Gebäude in Gruiten ganz oder teilweise aus behauenem Dolomit (kalkhaltiges Gestein). Wirklich bezaubernd ist das hier.

( MITI )

Rund um das Neandertal

Rund um das Neandertal
Mettmann, 8. März 2020

Fundstelle des Neandertalers

Eine sehr schöne Wanderung habe ich heute mit Heike rund um das Neandertal im Kreis Mettmann unternommen. Dabei haben wir auch die berühmte Fundstelle des Neandertalers passiert.

Ausgangspunkt der 16 km langen Wanderung war das Neandertal-Museum am Zusammenfluss von Mettmanner Bach und der Düssel. Wir folgen zunächst auf naturnahen Wegen dem Mettmanner Bach in östlicher Richtung.

Bald erreichen wir den Ortsrand von Mettmann und drehen in südlicher Richtung ab, um über die unbewaldeten Höhen in Richtung des Düsseltals zu schlendern. Die Sonne scheint, überall hört man die Vöglein zwitschern – ein wunderbarer Hauch von Frühling liegt in der Luft.

Dann erreichen wir die Düssel im östlichen Neandertal. Nun geht es über mehrere Kilometer an dem kleinen Fluss entlang, der später bei Düsseldorf in den Rhein mündet und der heutigen Hauptstadt von Nordrhein-Westfalen ihren Namen verliehen hat.

Wir laufen an einem eiszeitlichen Wildgehege vorbei und erreichen kurz vor dem Talende die berühmte Stelle, an der die ersten Knochen des Vormenschen gefunden wurden, der heute nach dieser Fundstelle als Neandertaler bezeichnet wird.

Gut, dass wir so früh am Morgen gestartet sind, denn genau als wir wieder unseren Startpunkt erreichen, beginnt es zu regnen. Das hat doch perfekt gepasst!

( MITI )

Grimlinghausen – Uedesheim

Grimlinghausen – Uedesheim
Neuss-Uedesheim, 7. März 2020

Hochwasser am Rhein zwischen Neuss und Düsseldorf

Endlich mal wieder etwas Sonne – schnell raus hier und an den Rhein, der sich zurzeit auf den Überflutungsflächen im Neusser Süden breit gemacht hat. Noch wirkt die Landschaft winterlich, doch an einigen Stellen zeigen sich bereits die Vorboten des Frühlings.

Mensch und Tier zieht es an diesem sonnigen Samstagvormittag nach draußen. Ich muss ein wenig mit Doxi aufpassen, denn die Dame ist heiß und hat gerade ihre Stehtage. Anderen Hundebesitzern ergeht es mit ihren Hündinnen in diesen Tagen ähnlich, wie ich beim Gespräch auf dem Rheindeich erfahre. Haben sich wohl alle in der Vorfreude auf den Frühling ein wenig synchronisiert …

( MITI )

Unterbacher See und Unterfeldhaus

Unterbacher See und Unterfeldhaus
Düsseldorf-Unterbach, 21. Februar 2020

Im Naturschutzgebiet Unterbacher See/Eller Forst

Der Februar war bei uns bislang nicht wirklich kalt, aber sehr regenreich. Und so kommt es, dass ich im neuen Jahr noch gar nicht so viel gewandert bin. Heute aber!

Mit meiner Wanderfreundin Gabi und Doxi drehe ich eine 15 km lange Runde im Osten von Düsseldorf. Ich bin gerade am Heilfasten und habe seit mehr als zehn Tagen nichts mehr gegessen. Aber ich fühle mich nur ein wenig schwach, und so geht alles problemlos.

Wir starten am Nordrand des Unterbacher Sees und laufen zunächst durch ein schönes Feuchtgebiet am Rande des Sees. Dann geht es in östlicher Richtung hinauf auf die Erkrather Höhen und auf dem Höhenkamm entlang des alten Römerwegs. Von dort hat man einen wunderbaren Panoramablick hinunter in die Kölner Bucht.

Im Westen erkennt man die großen Kraftwerke von Frimmersdorf und Neurath bei Grevenbroich. Links daneben die große Glessener Höhe bei Bergheim Oberaußem. Sie markiert das nördliche Ende der Ville, jenem Höhenzug, der die Kölner Bucht nach Westen abgrenzt.

Ein Stück weiter sind in der Ferne die Hochhäuser von Köln zu erahnen, darunter auch der Dom. Weiter geht es mit den großen Schornsteinen von Bayer Leverkusen, bevor sich der Blick in den aufsteigenden Höhen verliert, die den Beginn des Bergischen Landes markieren.

Wir wandern durch Unterfeldhaus und erreichen bald den großen Unterbacher See, ein bedeutendes Naherholungsgebiet für den Großraum Düsseldorf, der ursprünglich zwischen 1926 und 1973 durch Auskiesung als Baggersee entstanden ist. Obwohl der Unterbach den See an seiner Südflanke passiert, wird der See ausschließlich aus Grundwasser gespeist.

Um den See herum liegt das Naturschutzgebiet Unterbacher See/Eller Forst. Im See selbst befinden sich vier als Vogelschutzgebiet ausgewiesene Inseln. Wirklich schön ist es hier, sogar im Winter.

Nach dreieinhalb Stunden erreichen wir schließlich wieder unseren Startpunkt am Nordrand des Sees. Ein paar Kilometer hätte ich sicherlich noch laufen können, doch insgesamt spüre ich schon, dass ich gerade am Fasten sein. Darf aber auch so sein.

( MITI )

Sonne über der Burg Vogelsang

Sonne über der Burg Vogelsang
Gemünd, 7. Februar 2020

Der frisch restaurierte Turm der ehemaligen NS-Ordensburg Vogelsang über dem Urftsee

Den mit Abstand schönsten Tag seit fast drei Wochen habe ich heute mit Heike für einen Tagesausflug in den Nationalpark Eifel genutzt.

Von Gemünd aus ging es auf einer 14 km langen Wanderung an der Urft entlang zur ehemaligen NS-Ordensburg Vogelsang, der zweitgrößten heute noch in Deutschland erhaltenen Liegenschaft aus der NS-Zeit (nach dem ehemaligen Parteitagsgelände in Nürnberg).

In den schattigen Uferzonen an der Urft hielt sich der Frost der Nacht noch bis in den Nachmittag. Doch auf dem sonnengetränkten Uferweg konnten wir bereits am Vormittag die dicken Jacken ausziehen. Herrlich war das, endlich einmal wieder einen ganzen Tag in der Sonne unterwegs zu sein. Ein wunderbarer Ausflug.

( MITI )