Archiv der Kategorie: Unterwegs

Das Römerlager Oberaden

Das Römerlager Oberaden
Bergkamen, 25. November 2019

Nachbau der Befestigungsanlagen des Römerlagers

Nach unserer Waldwanderung in der Haard fahren wir weiter zur Fundstätte des ehemaligen Römerlagers bei Oberaden, einem Ortsteil von Bergkamen im Kreis Unna. Eigentlich sind es dorthin nur 15 Kilometer, aber weil die Lippebrücke bei Ahsen dauerhaft gesperrt ist, müssen wir einen langen Umweg nehmen.

Das Römerlager Oberaden ist ein ca. 56 Hektar großes römisches Militärlager aus der Zeit um 11 v. Chr., das im Zuge der Drusus-Feldzüge in Germanien entstand. Zu dieser Zeit war es das größte Militärlager der Römer nördlich der Alpen.

Das riesige befestigte Areal, das bis zu drei römischen Legionen Schutz bot, wurde im Jahr 1905 von Pfarrer Otto Prein entdeckt. Es liegt auf einer Anhöhe südlich der Lippe und wies eine Seitenlänge von rund 840 × 680 Meter auf.

Geschützt war es durch eine 2,7 Kilometer lange Umwehrung, bestehend aus einem vier bis fünf Meter breiten Spitzgraben, der zwei bis drei Meter tief war. Zum Lagerinnern hin folgte eine drei Meter breite Holz-Erde-Mauer, die alle 25 Meter mit Türmen befestigt war. Toranlagen fanden sich im Norden, Osten, Süden und Westen der Umwehrung.

Im Innern des Areals stießen die Archäologen bei ihren Ausgraben auf eine komplexe Bebauung mit Mannschaftskasernen, Häuser für die Centurionen, ein Kommandeurshaus und zugehörige Versorgungseinrichtungen wie Brunnen und Wasserableitungen.

Allerdings wurde das gesamte Lager vermutlich schon im Jahre 8 v. Chr. beim Rückzug der Römer von diesen selbst niedergebrannt und die Brunnen vergiftet, damit die Anlage nicht in die Hände der Germanen fiel.

Heute erinnert ein ausgeschilderter Rundweg um das Areal an dessen Größe und verschiedene bedeutende Fundstellen. Ein kleiner Römerpark zeigt zudem den Nachbau eines Teilstücks der Befestigungsanlagen. Es ist viel Fantasie erforderlich, um sich das Lager in seiner ganzen Größe vorzustellen. Ich hatte mir irgendwie etwas mehr erhofft, aber was will man erwarten nach zweitausend Jahren und intensiver nachfolgender Besiedlungsgeschichte in dieser Region?

( MITI )

Am Nordostrand der Haard

Am Nordostrand der Haard
Ahsen, 25. November 2019

Am Morgen ist es noch ein wenig diesig an der Kanalbrücke zwischen Ahsen und der Haard

Heute war ich mit Doxi und netter Begleitung auf einer Waldwanderung im Norden des Ruhrgebiets am Übergang zum Münsterland unterwegs.

Die Haard ist eine rund 55 km² große Hügellandschaft aus Sandstein im Naturpark Hohe Mark-Westmünsterland. Sie erstreckt sich zwischen Haltern am See im Norden, dem Kreis Recklinghausen im Süden, Marl im Westen und Datteln im Osten.

An ihrem Nordrand wird die Haard durch den Wesel-Datteln-Kanal begrenzt. Dort, beim Dorf Ahsen, startet auch unsere Wanderung, die uns zunächst am Kanal entlang führt, bevor es hinein in den Wald geht.

Auf wenig genutzten Forstwegen stapfen wir durch den herbstlich bunten Wald in Richtung des Schrammbergs. Dort ergibt sich ein schöner Blick auf das große Baggerloch Flaesheim.

Weiter geht es durch das Kollental zum Gernebach und entlang der Ahsener Allee wieder zurück zu unserem Startpunkt. Mittlerweile hat die Sonne den Nebel verscheucht und so genießen wir auf einer Bank noch ein wenig die tief stehende Herbstsonne, bevor wir uns aufmachen, um den Römerpark bei Oberaden zu besuchen.

( MITI )

Waldrunde im Neusser Süden

Waldrunde im Neusser Süden
Neuss-Rosellen, 22. November 2019

So schön bunt, der sonnendurchflutete Herbstwald

Eines der schönsten Waldgebiete bei uns im Rheinkreis Neuss ist der Mühlenbusch mit dem Kloster Knechtsteden an der Grenze zu Dormagen. Dort bin ich mehrmals im Jahr mit meiner Wanderfreundin Gabi unterwegs.

Heute erfreuen wir uns an den herbstlich bunten Farben des Waldes. Und wir haben Glück, denn immer wieder lugt die Sonne zwischen den Wolken hervor und lässt die Blätter erstrahlen. Fast 14 Kilometer laufen wir so durch den Wald, und die Zeit vergeht dabei wie im Fluge …

( MITI )

Gestern Schnee, heute See

Gestern Schnee, heute See
Renesse, 20. November 2019

Nach diesem Ausblick habe ich mich gesehnt

Keine 24 Stunden ist es her, dass ich in den schneebedeckten Höhenlagen der Nordeifel unterwegs war. Heute ist mein Ziel die südholländische Nordseeküste bei Renesse, wo am Strand nicht einmal Laub liegt. Was für ein Kontrast!

Für heute ist an der Nordsee volle Sonne angekündigt, deshalb bin ich hier. Außerdem dürfen die Hunde jetzt, nach dem Ende der Tourismussaison, wieder leinenfrei am Strand laufen.

Nach knapp dreistündiger Autofahrt erreichen wir am Mittag den Brouwersdamm, der das Grevelingenmeer von der Nordsee trennt. Fast anderthalb Jahren war ich nicht mehr an diesem Ort, obwohl ich den endlos langen Sandstrand sooo liebe.

Das Thermometer zeigt nur 6 Grad, aber es weht kaum ein Wind und die Sonne scheint von einem wolkenlosen Himmel auf uns herab. Herrlich, wie sich der Strand und das Meer vor uns ausbreiten.

Und es ist wirklich wenig los am Strand: alle paar hundert Meter kleine Gruppen von Spaziergängern, vielfach mit Hunden – kein Vergleich zur Hauptsaison. Doxi nimmt gleich Kontakt mit einigen ihrer Artgenossen auf, die ebenfalls ohne Leine unterwegs sind. Schnell entsteht daraus ein quirliges hin und her.

Fast vier Stunden laufen wir am Meer entlang, bevor wir uns am späten Nachmittag auf den Rückweg machen. Aber vorher gibt es für mich auf dem Brouwersdamm noch eine Pommes mit Blick aufs Meer. Und Doxi bekommt ihre tägliche Dosis Pallets.

Die Rückfahrt gestaltet sich dann wesentlich anstrengender als die Hinfahrt. Im abendlichen Berufsverkehr reiht sich ein Stau an den anderen. Ob Zieriksee, Breda, Tilburg oder Eindhoven: Überall in der Nähe der Ballungszentren staut sich der Verkehr. Als wir wieder zu Hause eintreffen, bin ich doch ein wenig erschöpft. Aber es war ein wunderbarer Tag am Meer, und das Mitte November.

( MITI )

Herbstfarben an der Rur

Herbstfarben an der Rur
Widdau, 19. November 2019

Im Rurtal zwischen Widdau und Hammer

Auf dem Weg zurück von den schneebedeckten Höhen an der deutsch-belgischen Grenze müssen wir das Rurtal durchqueren, das sich zwischen Monschau und dem Rursee tief in das Schiefergestein der Eifel eingegraben hat.

Hier ist der Schnee der letzten 48 Stunden bereits geschmolzen, aber dafür empfängt uns der spätherbstliche Wald mit starken Farben. Mehrmals halte ich an, um das Rot der Bäume und die weiten Blicke ins Rurtal zu fotografieren.

Schade, dass ich vom Wandern im Schnee bereits nasse Füße habe. Sonst würde ich mit Doxi hier noch eine Runde durch den bunten Herbstwald drehen.

( MITI )

Klosterwald in Flammenfarben

Klosterwald in Flammenfarben
Grevenbroich-Langwaden, 17.11.2019

Kloster Langwaden an der Erft zwischen Neuss und Grevenbroich

Ein Wald so rot, als stünde er in Flammen. Wir sind am Gilbach zwischen Hülchrath und dem Kloster Langwaden bei Grevenbroich unterwegs.

Heute Nacht hat es bei uns am Niederrhein zum ersten Mal gefroren. Die Luft ist kalt und dunstig, aber das lässt die bunten Farben des Herbstwaldes noch intensiver hervortreten.

Auf der Suche nach den farbenprächtigsten Bäumen arbeite ich mich immer tiefer in den Wald vor. Kein Laut ist zu vernehmen, nur das Laub knarzt leise unter meinen Füßen. So fühlt sich der Herbst an.

( MITI )