Archiv der Kategorie: Unterwegs

Wieder im Sengbachtal

Wieder im Sengbachtal
Solingen-Glüder, 18. Oktober 2019

Blick von den Höhen über dem Sengbachtal zur Talsperre

Nach rund eineinhalb Jahren bin ich wieder einmal mit Doxi im schönen Sengbachtal an der gleichnamigen Talsperre südlich von Solingen unterwegs. Heute ist mein Freund Bernd mit dabei.

Wir parken am Campingplatz Glüder in unmittelbarer Nähe der Wupper und laufen nach wenigen Schritten in den Wald hinein, der gerade beginnt, sich herbstlich einzufärben. Mit jedem Wanderkilometer geht es ein Stück weiter hinauf auf die Höhen über dem Sengbachtal.

Bald erreichen wir die Staumauer der 1903 errichteten Sengbachtalsperre, die zu den ältesten Trinkwasserspeichern in Deutschland gehört. Der zwischen Wäldern gelegene Wasserspeicher unweit der Wupper versorgt die Bewohner der Stadt Solingen mit Trinkwasser.

Von der Gründungssohle erreicht die Mauer des Hauptbeckens eine Höhe von 43 m. Ihre Krone hat eine Länge von fast 180 Metern. Die Dicke der mächtigen Staumauer beträgt an der Sohle 36 m und an der Krone 5 m.

Wir steigen auf die Höhen am südlichen Rand der Talsperre auf und laufen bis zum Zufluss des Sengbachs am östlichen Rand, wo auch die Autobahn A1 den Talgrund berührt. Dort haben wir die Hälfte der 14 km langen Wanderung absolviert. Eigentlich soll es weiter in Richtung Burg mit dem imposanten Schloss der Grafen von Berg gehen.

Doch wir werden von einem Starkregengebiet mit Sturm, Hagel und Blitzen überrascht. In Ermangelung einer Schutzhütte suchen wir hinter einem meterhohen Stapel mit gefällten Baumstämmen Schutz. Doch auch der kann nicht verhindern, dass wir ordentlich nass werden. Zudem donnert und blitzt es um uns herum, und das macht doch ein wenig Angst.

Als der Regen nachlässt, beschließen wir deshalb, den Schlenker über Burg auszulassen und auf kürzestem Weg zu unserem Startpunkt zurückzukehren. Dennoch werden es am Ende 12 Wanderkilometer bei 280 Höhenmetern auf dieser schönen Herbsttour.

( MITI )

Traumwetter auf der Sophienhöhe

Traumwetter auf der Sophienhöhe
Jülich, 13. Oktober 2019

Doxi beim Aufstieg zur Spitze der Sophienhöhe

Es ist bereits Mitte Oktober, doch an diesem Sonntagnachmittag herrscht bei uns im Rheinland noch einmal Spätsommerwetter mit voller Sonne und 25 Grad.

Mit Doxi steige ich bei herrlicher Fernsicht zur Spitze der Sophienhöhe bei Jülich auf. Alle Wanderer, denen wir unterwegs begegnen, tragen T-Shirts. Und auch ich halte es nicht lange in meinem dicken Oberteil aus – einfach zu warm heute.

Die Höhe ist aus dem Abraum des angrenzenden Hambacher Tagebaus entstanden. Sie enthält das Erdreich, das abgetragen werden musste, um an die begehrte Braunkohle zu gelangen, und umfasst immerhin eine Fläche von 13 km².

Die Seitenhänge der Höhe und die verschiedenen Plateaus sind mit Mischwald bedeckt, der sich gerade herbstlich bunt einfärbt. Doch das Gelände ganz oben an unserem Zielpunkt beim „Höller Horn“ erinnert eher an eine Dünenlandschaft.

Zwischen großen Sandhügeln und spärlicher Vegetation kann man von dort oben bei guter Fernsicht bis nach Düsseldorf im Osten, zur Eifel im Westen und bis nach Köln im Süden blicken.

Jenseits der zahlreichen Windräder am Fuße der Höhe erkenne ich deutlich die Kraftwerke Frimmersdorf, Neurath und Oberaußem bei Grevenbroich bzw. Bergheim. Bei solchen strahlenden Aussichten lasse ich mir den Herbst gefallen.

( MITI )

Schloss Eller

Schloss Eller
Düsseldorf, 11. Oktober 2019

Das 2010 komplett sanierte Schloss Eller befindet sich heute im städtischen Besitz

Ein Schloss mitten in Düsseldorf, das ich noch nicht kenne, ja gibt’s das denn? Mit Doxi war ich heute im schönen Schlosspark Eller unterwegs. Eller liegt im Südosten Düsseldorfs und war bis 1909 eine eigenständige Gemeinde. Durch den Stadtteil fließt der südliche Arm der Düssel, der der Stadt ihren Namen verliehen hat.

Schloss Eller ist ein 1826 an Stelle einer mittelalterlichen Wasserburg errichtetes Herrenhaus im klassizistischen Stil.

Das Schloss wird von einigen mittelalterlich anmutenden Wirtschaftsgebäuden umgeben, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts im historisierenden gotischen Stil errichtet wurden. Die Obergeschosse sind als sichtbares Fachwerk konstruiert und mit Türmen und Erkern ausgestaltet.

Die einstige Burg war Keimzelle des Dorfes Eller, das früher weit vor den Toren Düsseldorfs in ländlich geprägter Umgebung lag. Heute bildet das Areal eine grüne Insel inmitten großstädtischer Bebauung.

Die Schlossanlage wird von einem großen Weiher umgeben, an dem sich der Schlosspark Eller anschließt. Der englische Landschaftspark bildet eine der größten Parkanlagen in Düsseldorf und ist ideal geeignet, um meiner Doxi mal richtig Stöckchen zu schmeißen. Hier waren wir nun zum ersten, aber sicher nicht zum letzten Mal unterwegs.

( MITI )

Bei den Rindernschen Kolken

Bei den Rindernschen Kolken
Rindern, 7. Oktober 2019

Blick in einen der unter Naturschutz stehenden Kolke bei Rindern

Auf der Suche nach ein wenig Sonne war ich heute mit Doxi am oberen Niederrhein bei Kleve unterwegs. Am Naturschutzgebiet Salmorth beim Dorf Schenkenschanz bildet der Rhein über mehrere Kilometer die Grenze zwischen Deutschland und den Niederlanden. Bei Rheinhochwassern werden diese Flächen regelmäßig überflutet, wodurch das umdeichte Dorf zu einer Insel wird und nur noch per Boot erreicht werden kann.

Wir starten im kleinen Ort Wardhausen an der Schleuse des Spoykanals. Der künstliche 8,5 km lange Kanal verbindet Kleve seit dem Mittelalter mit dem angrenzenden Griethauser Altrhein, der einen Zugang zu dem nur zwei Kilometer entfernten Rhein schafft.

Wir laufen auf dem Deich am Rande des Naturschutzgebietes in nördlicher Richtung bis zum Dorf Düffelhard. Von dort geht es weiter in westlicher Richtung weg vom Rhein und hinein in das Naturschutzgebiet „Düffel-Kellener Altrhein und Flussmarschen“.

Durch die fruchtbaren und landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen laufen wir in Richtung des Ortes Rindern mit den sogenannten „Rindernschen Kolken“.  Als eine Aneinanderreihung kleiner Seen, die nach Deichdurchbrüchen des Rheins im Mittelalter entstanden sind, ziehen sich die Kolke wie ein ausgestreckter Finger durch das südliche Deichhinterland von Salmorth.

Das Landschaftsbild wird von Kopfweiden und lang gezogenen Hecken geprägt. Die Grünflächen zwischen den Kolken werden von Pferden und weißen Charolaisrindern beweidet. Die NABU-Naturschutzstation Niederrhein betreut dieses artenreiche Gebiet und setzt sich u. a. für die Pflege der Kopfbäume und Hecken, die Entschlammung einzelner Kolke und eine Extensivierung des Grünlandes ein.

Als wir nach dreieinhalb Stunden und 14 Wanderkilometern wieder unseren Startpunkt am Spoykanal erreichen, hat sich die Sonne leider immer noch nicht eingestellt. Doch dafür haben wir eine sehr interessante Landschaft kennengelernt.

( MITI )

Die Wurm bei Übach-Palenberg

Die Wurm bei Übach-Palenberg
Übach-Palenberg, 5. Oktober 2019

Die Wurm als Grenzfluss: Links Deutschland, rechts die Niederlande

Heute war ich mit Doxi auf einer interessanten Wanderung im Grenzgebiet zwischen Deutschland und den Niederlanden nördlich von Aachen unterwegs. Zwischen Landgraaf und Übach-Palenberg bildet die Wurm die Grenze zwischen den beiden Ländern.

Wir starten im Ortsteil Windhausen von Übach-Palenberg am schönen Willy-Dohmen-Park. Die großzügige und öffentlich frei zugänglichen Parkanlage ist aus der ersten Kiesgrube des Gründers der Dohmen-Gruppe (Tiefbau und Straßenbau) hervorgegangen.

Dahinter führt die markant gestaltete Klangbrücke hinüber in die Wurmtalauen. Leider ist die im Rahmen der Euregio 2008 errichtete Brücke mittlerweile geschlossen, nachdem sich Metalldiebe daran zu schaffen gemacht haben.

Entlang der Wurm geht es vorbei an Schloss Zweibrüggen, einer ehemaligen Wasserburg, die sich heute im Besitz der Stadt Übach-Palenberg befindet. In der repräsentativen zweistöckigen Eingangshalle finden regelmäßig Kulturveranstaltungen statt. Außerdem ist das Standesamt in einem Seitenflügel untergebracht.

Kurz darauf erreichen wir das Naherholungsgebiet der Stadt. Die großen Wasserflächen werden aus dem Übach gespeist, der dort in die Wurm mündet. Der Park liegt an der alten Römerstraße Via Belgica und beinhaltet auch die Reste eines antiken Römerbades.

Wir laufen weiter in südlicher Richtung an der sich sanft durch die Landschaft schlängelnden Wurm entlang. Links ist deutsches Staatsgebiet, rechts niederländisches. Auf deutscher Seite liegt das Wasserschloss Rimburg, eine wehrhafte Anlage, die zwischen dem 12. und dem 14. Jahrhundert errichtet wurde. Bereits zuvor in römischer Zeit gab es dort einen befestigten Posten am Übergang der Via Belgica über die Wurm.

Angrenzend befindet sich eine kleine Brücke, die die Staatsgrenze überquert und das Schloss mit dem zugehörigen Dorf Rimburg verbindet. Dort wurde im Rahmen des Euregio-Projekts 2008 zwei markante Schildkröten-Skulpturen aus Metall aufgestellt. Sie sollen symbolisieren, wie sich die Länder langsam aufeinander zu bewegen.

Wir wechseln auf die niederländische Seite und laufen weiter durch das Wurmtal bis kurz vor Landgraaf, wo es auf die Höhen oberhalb des Flusses geht. Dann drehen wir in nördliche Richtung ab und laufen zum markanten alten Wasserturm von Rimburg.

Dahinter geht es über mehrere Kilometer durch Feldflächen oberhalb des Wurmtals zurück zu unserem Startpunkt am Willy-Dohmen-Park, den wir nach 13 Wanderkilometern und etwas mehr als drei Stunden wieder erreichen.

( MITI )

An der Schleuse Hünxe

An der Schleuse Hünxe
Hünxe, 3. Oktober 2019

Das talseitige Senktor der großen Schleusenkammer ist geschlossen. Von bergwärts nähert sich ein Schiff. Es ist die Christina, die gleich talwärts in Richtung Rheinmündung geschleust wird.

Im Anschluss an unsere Wanderung bei Dinslaken fahre ich mit Doxi in nordöstlicher Richtung weiter zum Wesel-Datteln-Kanal. Der 60 km lange Kanal verbindet den Rheinstrom bei Wesel mit dem Dortmund-Ems-Kanal am Wasserstraßenkreuz Datteln. Er verläuft südlich der parallel fließenden Lippe zumeist in deren unmittelbarer Nähe.

Der Kanal ermöglicht den Warentransport zwischen dem nördlichen Ruhrgebiet über den Rhein mit den Seehäfen Rotterdam, Antwerpen und Amsterdam. Die am Kanal ansässige Großindustrie hat nahezu ihre gesamte Logistik auf diese Verbindung ausgerichtet. Nach dem Rhein ist der Wesel-Datteln-Kanal dadurch die meistbefahrene Wasserstraße Deutschlands.

Mit insgesamt sechs Kanalstufen wird je nach Rheinwasserstand ein Höhenunterschied von maximal 44 Metern überwunden. Wir parken am Kanal in der Nähe von Hünxe und laufen einige Kilometer am Kanal entlang bis zu Schleuse Hünxe, wo wir einen parallelen Schleusenvorgang in der großen und der kleinen Schleuse beobachten können.

Die Schleusengruppe hat eine Fallhöhe von 5,50 Meter. Die große Schleuse ist 222 Meter lang, 11,80 Meter breit und hat an beiden Enden Hubtore. Sie wurde 1923 erbaut. Die kleine Schleuse ist 112 Meter lang, 11,60 Meter breit und wurde 1967 eingeweiht. Sie hat am Oberwasser ein Hubsenktor und am Unterwasser ein Schiebetor mit Torbrücke. Beide Schleusen sind für einen Tiefgang der Schiffe von maximal 2,80 Metern ausgelegt.

Es ist faszinierend zu beobachten, wie die großen Frachtschiffe in die Schleusenkammer einfahren, sich die mächtigen Schleusentoren absenken und dann unter großem Tosen das Abfließen des Wassers aus der Schleusenkammer beginnt. Keine drei Minuten später hat sich das Wasser in der Schleuse um fast sechs Meter gesenkt und das vordere Schleusentor wird hochgezogen, damit das Schiff seine Fahrt talwärts in Richtung Rhein fortsetzen kann.

( MITI )