Archiv der Kategorie: Unterwegs

An der Therme Bad Waldsee

An der Therme Bad Waldsee
Bad Waldsee, 19.09.2019

Die Türme der Stiftskirche St. Peter in der Altstadt von Bad Waldsee

Wir haben den Bodensee in nördlicher Richtung verlassen und sind nach Bad Waldsee in Oberschwaben weiter gefahren. Der Ort trägt die Titel „Moorheilbad“ und „Kneippkurort“ und ist wegen seiner historischen Altstadt mit vielen Sehenswürdigkeiten bekannt.

Mitten im Ort gleich neben der Altstadt liegt ein großer Natursee, der u. a. für das Freibad der Stadt genutzt wird. Wir stehen mit dem Wohnmobil auf dem großen Stellplatz an der beliebten Therme Bad Waldsee.

Am Mittag begebe ich mich mit Doxi auf eine interessante Wanderung, die den Titel „Moor, Wald und Felder bei Bad Waldsee“ trägt. Zunächst geht es von der Therme hinunter in den Ort und durch die historische Altstadt, vorbei an den zwei weithin sichtbaren Türmen der Stiftskirche St. Peter, die bewusst versetzt zueinander stehen.

Wir laufen in nordwestlicher Richtung aus dem Ort hinaus. Hinter dem Ortsteil Steinach erstrecken sich zwei ausgedehnte, zum Teil stark mit Wald bewachsene Moor- und Auwaldregionen. Überall im Wald begegnen uns moorig dunkle Wasserflächen mit einer entsprechenden Vegetation, und Doxi lässt sich die schwarze Brühe schmecken 😉

Dreieinhalb Stunden sind wir auf diese Weise in der prallen Sonne rund um Bad Waldsee unterwegs, und da wir am Morgen bei Lindau bereits zwei Stunden gelaufen sind, haben wir uns anschließend erst einmal eine kleine Pause verdient.

( MITI )

Lindau im Bodensee

Lindau im Bodensee
Lindau / Bodensee, 19. September 2019

Hafenausfahrt in Lindau mit Leuchtturm und einem Bayrischen Löwen, der in Richtung Schweiz blickt

Meine letzte Station am Bodensee auf dieser Tour ist Lindau am östlichen Seeufer im Dreiländereck von Deutschland, Österreich und der Schweiz. Lindau war im Jahre 1496 Ort eines Reichstages und bis 1803 freie Reichsstadt. Heute gehört die Stadt zum Freistaat Bayern.

Lindau ist ein Touristenmagnet mit mehr als einer Million Übernachtungen im Jahr (2018). Ihr historisches Zentrum auf der Insel Lindau steht als Ensemble komplett unter Denkmalschutz.

Viele historische Bauten in der Altstadt sind mit der für den Allgäu typischen Lüftlmalerei verziert. Besonders markant ist dies u. a. am Alten Rathaus auf der Maximilianstraße, der Hauptstraße der Inselstadt.

Das 1422 ursprünglich im gotischen Stil erbaute Rathaus wurde 1576 mit einem Treppengiebel im Renaissance-Stil umgebaut. Die Glocken an seiner Spitze tragen die Jahreszahl 1617.

Auf der Maximilianstraße befinden sich weitere gut erhaltene Bürger- und Handwerkerhäuser aus dem 16. und 17. Jahrhundert mit Laubengängen, Brotlauben (Bäckerei), Krangauben, den typischen geschnitzten Fenstersäulen, Erkern und überputzten und bemalten Fachwerkfassaden.

Am Hafen springt der Mangturm ins Auge, der von 1180 bis 1856 als Leuchtturm in Betrieb war und gleichzeitig den Endpunkt der Stadtmauer bildete. Die Hafeneinfahrt selbst wird von einem weiteren, kleineren Leuchtturm und vom Bayrischen Löwen eingerahmt. Der 6 Meter hohe Löwe sitzt auf seine Vorderpranken gestützt und blickt zum Schweizer Ufer.

( MITI )

Wanderung ins Eriskircher Ried

Wanderung ins Eriskircher Ried
Eriskirchen, 18. September 2019

Am Abend: Blick vom Rande des Rieds zur Altstadt von Friedrichshafen

Am Abend laufe ich mit Doxi von unserem Stellplatz am Rande von Friedrichshafen in das angrenzende Naturschutzgebiet Eriskircher Ried. Das rund 600 Hektar große Vogelschutzgebiet liegt zwischen der Rotach- und der Schussenmündung in den Bodensee, westlich und südlich von Eriskirch und östlich von Friedrichshafen.

Das eigentliche Schutzgebiet darf nicht betreten werden, aber an zwei Stellen sind Aussichtsplattformen am Übergang zwischen der schilfbewachsenen Uferzone und dem See eingerichtet. Ich treffe hier auf einige Vogelliebhaber, die mit großen Ferngläsern aufmerksam das Kommen und Gehen der Vögel beobachten.

Der Wanderweg zwischen der Schutzzone und den angrenzenden Streuobstwiesen wird von Infotafeln und interessanten Aktfotografien aus der Natur gesäumt. Einige davon sind hier zu sehen.

( MITI )

Zeppelinstadt Friedrichshafen

Zeppelinstadt Friedrichshafen
Friedrichshafen, 18.09.2019

Ein Zeppelin als Kinderspielgerät vor dem Zeppelin-Museum am Hafen

Gestern habe ich es staubedingt nicht nach Friedrichshafen geschafft. Statt dessen bin ich nach Ravensburg ausgewichen. Heute ein neuer Versuch, und diesmal komme ich problemlos durch.

Friedrichshafen ist nach Konstanz die zweitgrößte Stadt am Bodensee. Die Kernstadt befindet sich westlich der Mündung der Rotach in den Bodensee. Etwas weiter östlich mündet auch die größere Schussen in den See. Dort stehen wir auf dem Womo-Stellplatz zwischen Jugendherberge und Camping-Platz.

Friedrichshafen entstand 1811 aus der ehemaligen Reichsstadt Buchhorn durch Zusammenschluss mit dem nahen Dorf und Kloster Hofen an derselben Bodensee-Bucht. Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts ist die Stadt untrennbar mit der Geschichte der Zeppeline verbunden.

Der in Konstanz geborene Graf Zeppelin siedelte hier die Produktion seiner Starrluftschiffe an. Am 2. Juli 1900 erhob sich die 128 Meter lange LZ1 in der Manzeller Bucht zum ersten Mal in die Luft. 1906 begann man damit, das Nachfolgemodell LZ2 zu testen. Am Hafen von Friedrichshafen erzählt heute ein großes Zeppelin-Museum diese Geschichte.

Graf Zeppelin starb 1917. Das Büro Dornier, das zunächst mit Metallflugzeugbau im Hause Zeppelin beschäftigt war, wurde 1922 von Claude Dornier übernommen. Dies war der Anfang der späteren Dornier-Werke, die heute ebenfalls durch ein Museum in der Stadt repräsentiert werden.  Am Bodensee entstand u. a. das seinerzeit größte Flugzeug der Welt, die Dornier Do X.

Als wichtiger Standort von Rüstungsbetrieben war Friedrichshafen im Zweiten Weltkrieg das Ziel alliierter Luftangriffe. Die Kernstadt wurde dabei weitgehend zerstört. Das ist der Grund, warum ich bei meinem ausgedehnten Stadtrundgang mit Doxi durch die Altstadt keine historischen Gebäude entdecken kann, vom Schloss einmal abgesehen.

( MITI )

Ravensburg – die Stadt der Türme

Ravensburg – die Stadt der Türme
Ravensburg, 17.09.2019

Blick von der Veitsburg hinunter nach Ravensburg. Rechts der „Mehlsack“, der die Alstadt überragt.

Eigentlich wollte ich von Überlingen nach Friedrichshafen weiter fahren. Doch auf dem Weg dorthin sind wir in einen langen Stau geraten, weil die Bundesstraße entlang des Seeufers gesperrt ist. Deshalb bin ich irgendwann in Richtung Ravensburg abgebogen, das rund 20 Kilometer nördlich des Bodensees liegt.

Von unserem Stellplatz am Westrand der Kernstadt wandere ich mit Doxi zunächst in das historische Zentrum und anschließend weiter nach Osten wieder aus der Stadt hinaus für eine Wanderung im schönen Waldgebiet zwischen Ravensburg und Weingarten.

Das oberschwäbische Ravensburg im Tal der Schussen verfügt über eine sehenswerte historische Altstadt. Die Silhouette wird geprägt durch zwei große Kirchen und mehrere gut erhaltene Türme der mittelalterlichen Stadtmauer.  Die Stadt wurde deshalb früher auch als „das schwäbische Nürnberg“ bezeichnet.

Urkundlich wurde Ravensburg erstmals 1088 erwähnt und war bis 1803 freie Reichsstadt. Im Spätmittelalter war Ravensburg Sitz der Großen Ravensburger Handelsgesellschaft, der damals führenden deutschen Handelsgesellschaft, die in ganz Europa Niederlassungen hatte. Ende des 14. Jahrhunderts entstand in Ravensburg eine bedeutende Papierproduktion, die ihre Blütezeit im 16. Jahrhundert hatte. Im Mittelalter galt Ravensburg als größter Papierlieferant nördlich der Alpen.

Im Zweiten Weltkrieg blieb Ravensburg wegen seiner strategischen Bedeutungslosigkeit und dank eines großen Versorgungszentrums des Roten Kreuzes von größeren Angriffen der alliierten Luftwaffe verschont. Dadurch hat sich die historische Bausubstanz an vielen Stellen bis heute erhalten.

Mir ist Ravensburg seit meiner Kindheit durch den gleichnamigen Spieleverlag ein Begriff. Oft habe ich mir vorgestellt, wie es dort wohl aussehen mag. Jetzt weiß ich endlich Bescheid 🙂

( MITI )

Überlingen am Bodensee

Überlingen am Bodensee
Überlingen, 17. September 2019

Blick vom ehemaligen Schloss hinunter auf Überlingen

Auf der Weiterfahrt von der Insel Reichenau in Richtung Ravensburg machen wir für einen Stadtbummel in Überlingen am Nordwestrand des Bodensees („Überlinger See“) halt.

Überlingen ist ein anerkanntes Kneippheilbad und verfügt über eine hübsche historische Altstadt an der Seepromenade. Die Stadt ist Mitglied der Cittaslow, einer 1999 in Italien gegründeten Bewegung zur Entschleunigung und Erhöhung der Lebensqualität in Städten.

Die Altstadt wird vom Turm des Münsters St. Nikolaus überragt. Die fünfschiffige Basilika wurde zwischen 1350 und 1576 im Stil der Spätgotik errichtet.

Der Johanniterorden gründete 1257 oberhalb des Seeufers eine Kommende, die bis 1806 zum katholischen Großpriorat Deutschland des Johanniter- bzw. Malteserordens gehörte. Von dort hat man einen wunderbaren  Blick über die Altstadt und auf den Bodensee.

In den Grünanlagen unterhalb der Kommende wird zum Zeitpunkt unseres Besuchs heftig gebaut, denn im kommenden Jahr wird Überlingen Gastgeber der Landesgartenschau von Baden-Württemberg sein. Dafür putzt sich die Stadt gerade heraus.

( MITI )