Archiv der Kategorie: Unterwegs

Rund um Raeren

Rund um Raeren
Raeren (B), 21. September 2020

Raststation des Vennbahnradwegs am ehemaligen Bahnhof von Raeren

Nach zwei Jahren bin ich wieder im Deutsch-Belgischen Grenzgebiet an der Inde bei Rearen unterwegs. Mit meiner Wanderfreundin Gabi laufe ich eine 19 km lange Tour, die uns von Schmithof (Aachen) zunächst durch den Wald parallel zum Vennbahnradweg in Richtung Raeren (Belgien)  führt.

Raeren ist eine der neun Gemeinden der deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens. Der Ort lag bis 1920 im Kreis Eupen und gehört seither kraft des Versailler Vertrages zu Belgien.

Raeren ist von zahlreichen Wiesen und Weiden umgeben, die man als Wanderer passieren darf. Spezielle Durchlässe in den Weidezäunen sorgen dafür, dass auch wirklich nur Spaziergänger die Wiesen betreten und verlassen können, nicht aber die Weidetiere.

So steigen wir mit weiten Blicken über die Landschaft nach Raeren hinab und anschließend nach der Durchquerung des Ortes wieder hinauf zum Vennbahnradweg.

Dort erreichen wir auch wieder den Wald, der auf belgischer Seite zum Staatsforst Oberweser gehört. Auf deutscher Seite trägt er den Namen Münsterwald.

Nach einer längeren Waldpassage erreichen wir die Inde, die vom Hohen Venn kommend der Rur bei Jülich zuströmt. Hier ist die Inde noch ein kleiner Bach, der sich malerisch durch den Wald schlängelt. Jetzt, nach der langen Trockenzeit des Sommers, führt der Fluss allerdings nur wenig Wasser.

Doxi genießt es, immer wieder durch den Bachlauf zu waten und wir erfreuen uns am lieblichen Plätschern und der kräftigen Vegetation am Flusslauf. Das Wetter heute ist herrlich, und so spiegelt sich die Sonne malerisch im Wasser.

Der Inde folgend und dabei mehrmals die Flussseiten über Baumstämme und Fuhrten wechselnd, erreichen wir nach fünf Stunden wieder unseren Ausgangspunkt in Schmithof. Wir sind uns einig: Das war eine wunderbar abwechslungsreiche und ganz entzückende Wanderung vor den Toren von Aachen. Nur die Burg Raeren haben wir irgendwie verpasst. Müssen wir die Tour also irgendwann noch einmal laufen 🙂

( MITI )

Bachtäler hinter Gerresheim

Bachtäler hinter Gerresheim
Düsseldorf-Gerresheim, 20.09.2020

Gut Papendelle im Rotthäuser Bachtal

Auf einer schönen kleinen Sonntagsrunde waren wir heute rund um Gerresheim ganz im Osten des Düsseldorfer Stadtgebiets unterwegs.

Am Ortsrand von Gerresheim endete einst die flache Trasse des Ur-Rheins. Hier stieß der Fluss auf die ersten Höhen des Bergischen Landes. Wir überqueren den ersten Höhenzug und steigen über einen alten Hohlweg hinab ins malerische Rotthäuser Bachtäler.

Dort folgen wir dem Bach in südlicher Richtung durch den schönen Buchenwald. Es geht an Fischteichen und Feldern vorbei. Aus dem Wald haben wir einen schönen Blick zum Gut Papendelle am Rotthäuser Bach.

Kurz vor Erkrath beginnt dann wieder unser Aufstieg auf die Höhen in Richtung Gerresheim.

Wir umrunden den großen Gerresheimer Waldfriedhof und stehen bald darauf am Gerricusplatz vor der prächtigen Basilika St. Margareta.

Hier begann im Jahre 800 n. Christus die Geschichte von Gerresheim als einer der ersten Ortschaften auf dem Gebiet des heutigen Düsseldorfs.

Nach einem Bummel durch den historischen Ortskern von Gerresheim fahren wir weiter in das nur acht Kilometer entfernte Neandertal. Hier ist an diesem sonnendurchfluteten Sonntagnachmittag die Hölle los.

Wir aber wollen heute gar nicht auf den Spuren des Neandertalers wandeln: Unser Ziel ist das Cafe am Taleingang gegenüber dem Neandertal-Museum. Denn dort gibt es wunderbaren Kuchen, und den haben wir uns jetzt verdient. Meinen wir jedenfalls 🙂

( MITI )

Kunst an der Erft

Kunst an der Erft
Grevenbroich, 19. September 2020

Das „Ettlrad“ an einem Seitenarm der Erft am Rande der Innenstadt von Grevenbroich

Bei wunderbarem Spätsommerwetter war ich heute mit Heike und Doxi an der Erft bei Grevenbroich unterwegs. Dabei sind uns einige interessante Kunstwerke aufgefallen.

Frisch gestrichen und renoviert ist das große Braunkohle-Rad des Künstlers Georg Ettl, das zu den künstlerischen Höhepunkten der Landesgartenschau 1995 in Grevenbroich gehörte.

Die Skulptur ist dem Schaufelrad eines Braunkohlebaggers nachempfunden, wie man ihn im nahegelegenen Braunkohletagebau Garzweiler antreffen kann.

Anstelle der Stahlschaufeln fressen sich Menschenköpfe in das Erdreich. So soll symbolisiert werden, dass es der Mensch ist, der über die Maschine in die Natur eingreift.

Auf der gegenüberliegenden Seite des Stadtparks entdecken wir einen großen Blitz aus Edelstahl. Mit dem Kunstwerk „Permanent Lightning“ hat der Schweizer Bildhauer Thomas Stricker den Himmel auf die Erde geholt, und den Schreckensmoment eines Blitzeinschlags in eine permanente Skulptur verwandelt.

Etwas weiter in der Innenstadt laufen wir an der Skulptur „Turmkater“ von Ottmar Alt vorbei. Dahinter biegen wir in den Bend mit dem schönen Wildfreigehege ein, in dem rund 200 Tiere aus zehn Arten leben, darunter Sikawild, Damwild, Moorschnucken, Gänse, Esel und Ziegen. Ein sehr schöner Mix aus Kunst und Natur auf dieser kleinen Tour rund um Grevenbroich.

( MITI )

In den Drevenacker Dünen

In den Drevenacker Dünen
Hünxe, 17. September 2020

Kiefernwald auf den bis zu vier Meter hohen Sanddünen im Naturschutzgebiet

Am Nordrand der Lippe war ich heute mit Doxi auf einer 13 km langen Wanderung in den Drevenacker Dünen zwischen Hünxe und Wesel unterwegs.

Das Landschafts- und Naturschutzgebiet ist weitgehend bewaldet und wird von zahlreichen Wander- und Reitwegen durchzogen. Binnendünen, die während der letzten Kaltzeit entstanden sind, prägen das Landschaftsbild. Sie erreichen eine Höhe von bis zu vier Metern und bestehen aus trockenem Sandboden mit geringem Lehm- und Tonanteil.

Aufgrund dieser Beschaffenheit kann der Boden nur wenig Wasser speichern und ist nährstoffarm. Im Baumbestand dominieren Kiefern und Eichen, die auf diesem Untergrund überleben können.

Es gibt in der Dünenlandschaft aber auch feuchte Senken, unter denen eine Lehmschicht den Abfluss von Regenwasser verhindert. Dadurch sind einige Heidemoore und Feuchtheiden entstanden.

Am Rande des Waldes befindet sich Haus Schwarzenstein, ein ehemaliger Rittersitz im Ortsteil Drevenack, der 1348 erstmals urkundlich erwähnt wurde.

Seit 1961 ist das Gut an den Rheinisch-Westfälischen Schleppjagdverein verpachtet, der hier vor allem im Herbst Jagden mit Pferden und Hunden trainiert und veranstaltet. Überall auf unserer Wanderung begegnen wir auf den Reitwegen Sprunghindernisse, an denen Reiter trainieren können.

Schon auf Weseler Gebiet laufen wir an dem großen Umspannwerk Niederrhein vorbei. Die imposante Anlage bildet einen wichtigen Kreuzungspunkt mehrerer Stromtrassen für die Versorgung des nördlichen Ruhrgebiets und des Niederrheins.

Zurzeit wird der Anschluss der 380-kV-Leitung Wesel–Dörpen vorbereitet, mit der Strom von den Windkraftfeldern an der Nordsee nach Süden transportiert werden soll.

Gleich dahinter befindet sich die Lippe, die hier mit einer Seilfähre überquert werden kann. Ein wenig anstrengend, aber sehr praktisch ist das, weil es in diesem Flussabschnitt nur wenige Brücken gibt. So wird eine Lücke im Fahrradnetz zwischen dem nördlichen Ruhrgebiet und dem westlichen Münsterland geschlossen.

( MITI )

An der Düssel bei Schöller

An der Düssel bei Schöller
Schöller, 13. September 2020

Blick in die stillgelegte „Grube 7“

Das gibt es wirklich selten, dass ich allein auf Wanderung unterwegs bin – ohne Doxi, ohne Heike oder meine Wanderfreunde. Aber heute war es einmal so.

An der Stadtgrenze zwischen Haan und Wuppertal bin ich rund um die Gemeinde Schöller und das Naherholungsgebiet „Grube 7“ gelaufen.

Zunächst geht es durch den Osterholz, ein altes Waldgebiet westlich von Wuppertal-Vohwinkel.

Im Wald hängen an mehreren Stellen Transparente. Sie weisen darauf hin, dass Teilflächen für die Vergrößerung eines angrenzenden Kalksteinbruchs abgeholzt werden sollen. Dagegen wehrt sich seit 2019 eine Bürgerinitiative.

Hinter dem Osterholz geht es durch sanft geschwungene Feldflächen hinunter zum alten Gut Schöller, wo ich auf die Düssel treffe.

Der kleine Fluss, der hier noch mehr ein Bach ist, mündet 25 km weiter westlich in den Rhein und hat der Stadt Düsseldorf zu ihrem Namen verholfen.

Der Düssel folgend erreiche ich bald das Naherholungsgebiet der Grube 7. Der alte Steinbruch, der bis 1960 in Betrieb war, hat ein großes Loch in der Landschaft hinterlassen. Es zeugt davon, dass hier sehr viel Gestein aus der Erde geholt wurde.

Wenig später erreiche ich wieder meinen Ausgangspunkt am Rande des Osterholzes auf dieser kleinen, aber feinen Wanderung kurz vor Wuppertal.

( MITI )

Zwei Burgen und ein Kloster

Zwei Burgen und ein Kloster
Hellenthal, 10. September 2020

Blick von der Burggaststätte ins Tal des Monscheider Bachs unterhalb der Burg Wildenburg

Bei herrlichem Spätsommerwetter waren wir heute auf einer bezaubernden Wandertour in der Nordeifel im Gemeindegebiet von Hellenthal unterwegs.

Unsere 14 km lange Wanderung startet an der Burg Wildenburg, einer der wenigen Höhenburgen der Eifel, die im Verlauf ihrer langen Geschichte niemals zerstört wurden.

Von dort führt uns einer schmaler und steiniger Pfad hinab ins Tal des Manscheider Bachs und von dort hinauf zu den Wiesen rund um das Dorf Kreuzberg.

Weiter geht es auf die Hochfläche zwischen den Dörfern Heiden und Bungenberg, wo wir herrliche Fernblicke über die Eifellandschaft kurz vor der belgischen Grenze genießen.

Nach dem Abstieg ins Tal des Wolfener Bachs laufen wir nach Reifferscheid hinein und  drehen kurz hinter dem Ortsrand in Richtung Wildenburg ab.

Nach rund viereinhalb Stunden und einem steilen Aufstieg hinauf zur Burg Wildenburg erreichen wir schließlich wieder unseren Startpunkt an der Burg.

Auf der Rückfahrt schauen wir uns dann noch das Kloster Steinfeld an, eine ehemalige Prämonstratenserabtei mit einer bedeutenden Basilika aus dem frühen 12. Jahrhundert. Die Klosteranlage befindet sich seit 1923 im Besitz des Salvatorianerordens und ist heute ebenfalls Sitz eines Gymnasiums und eines Seminarhauses.

Im beliebten Klostercafé stärken wir uns nach der anstrengenden Wanderung mit leckerem Kuchen, bevor wir uns auf den Rückweg ins Rheinland machen.

( MITI )