Archiv der Kategorie: Unterwegs

Auf der Freundschaftsinsel

Auf der Freundschaftsinsel
Potsdam, 24. April 2019

Blumenbeete auf der Freundschaftsinsel

Heute sind wir schon ganz schön viel durch Potsdam gelaufen. Trotzdem mache ich mich am Abend mit Doxi auf zu einem Spaziergang über die Freundschaftsinsel, die nur wenige hundert Meter von unserem Stellplatz am Neuen Lustgarten entfernt liegt.

Die von den Einwohnern im Zentrum von Potsdam gerne zur Erholung genutzte Insel erstreckt sich zwischen zwei Armen der Havel, der Alten und der Neuen Fahrt. Gleich gegenüber befindet der Alte Markt mit der Nikolaikirche, das wiedererrichtete Potsdamer Stadtschloss, sowie der Hauptbahnhof von Potsdam.

Ihren Namen verdankt die Freundschaftsinsel einem Gasthaus auf der Insel. Bekannt ist sie vor allem durch die zwischen 1937 und 1940 angelegten Schau- und Lehrgärten, die allerdings im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört wurden.

Anlässlich der Bundesgartenschau 2001 wurde die Gartenanlage umfassend restauriert und der Rest der Freundschaftsinsel umgestaltet. Auf der Insel befinden sich heute eine Freilichtbühne, ein Spielplatz, ein Sonnencafé, ein Bootsverleih und ein Ausstellungspavillon.

Die Gartenlandschaft vereint mehr als 1000 verschiedene Staudensorten und über 250 Schwertliliensorten in einem Wassergarten. Kein Wunder, dass an diesem sonnig-warmen Frühlingsabend im Park total viel los ist, denn es ist einfach wunderschön hier.

( MITI )

Schloss Cecilienhof

Schloss Cecilienhof
Neuer Park, Postdam, 24. April 2019

Frontseite von Schloss Cäcilienhof

Am Morgen habe ich mit Doxi zu Fuß das Zentrum von Potsdam und den Park Sanssouci erkundet. Am Nachmittag mache ich mich mit dem Fahrrad auf zum etwas entfernteren Neuen Garten im Norden Potsdams am Heiligen See.

Der Park wurde unter Friedrich Wilhelm II. angelegt. Er sollte sich bewusst von den tradierten Formen des barocken Zier- und Nutzgartens von Friedrich dem Großen im Park Sanssouci abheben, die in dieser Epoche nicht mehr als zeitgemäß galten. Als Vorlage für den Neuen Park dienten vielmehr die berühmten englischen Landschaftsgärten des Gartenreichs Dessau-Wörlitz.

Im Park befinden sich verschiedene Bauten, unter anderem das von Friedrich Wilhelm II. in den Jahren 1787–179 errichtete Marmorpalais, das ich bei meinem Besuch dort aber irgendwie verpasse 🙂

Dafür schaue ich mir intensiv das Schloss Cecilienhof an, ein Gebäudeensemble im englischen Landhausstil, das als letzter Schlossbau der Hohenzollern in den Jahren 1913–1917 errichtet wurde. Er diente als Wohnsitz für den Sohn von Kaiser Wilhelm II., Kronprinz Wilhelm und dessen Gemahlin Cecilie.

Nach der Eroberung von Potsdam durch die Rote Armee im Jahre 1945 legten sowjetische Soldaten im Innenhof des Schlosses einen roten Stern aus Blumen an, der so gar nicht zum restlichen Erscheinungsbild der Anlage passen will, aber bis heute kultiviert wird. Putzig sieht das aus.

( MITI )

Potsdam, Perle vor Berlin

Potsdam, Perle vor Berlin
Potsdam, 24. April 2019

Evngelische St. Nikolaikirche am Alter Markt

Nachdem ich mir den Schlosspark Sanssouci angeschaut habe, laufe ich mit Doxi noch zwei Stunden durch das historische Zentrum von Potsdam. Ich bin total überrascht und begeistert, dass so viele schöne klassizistische Bauten den Zweiten Weltkrieg und die sich anschließende DDR überdauert haben bzw. nach 1990 wiederaufgebaut wurden.

Potsdam ist heute die Hauptstadt des Landes Brandenburg mit rund 175.000 Einwohnern. Die von der Havel und zahlreichen weiteren Wasserflächen umgebene Stadt war einst die Residenzstadt der Könige von Preußen.

Aus dieser Zeit stammen die vielen einzigartigen Schloss- und Parkanlagen, sowie die zahllosen historischen Bauten in der Kernstadt. Im Jahre 1990 wurden weite Teile der Potsdamer Kulturlandschaft zum UNESCO-Welterbe ernannt.

Mehr als 20 Gewässer befinden sich in und rund um in Potsdam. Im urbanen Zentrum sind dies unter anderem der Heilige See, der Aradosee, der Templiner See, der Tiefe See und der Griebnitzsee. In den ländlich geprägten Außenbereichen befinden sich unter anderem der Sacrower See, der Lehnitzsee, der Groß Glienicker See, der Fahrlander See und der Weiße See.

Potsdam entwickelte sich seit der Mitte des 19. Jahrhunderts zu einem europäischen Wissenschaftszentrum. Heute sind drei öffentliche Hochschulen und mehr als 30 Forschungsinstitute in der Stadt ansässig.

Das in Potsdam 1912 als erstes großes Filmatelier der Welt gegründete Filmstudio Babelsberg zählt heute zu den modernsten Zentren der Film- und Fernsehproduktion in Deutschland und Europa. Eine wirklich aufregende Stadt.

( MITI )

Wunderschöner Park Sanssouci

Wunderschöner Park Sanssouci
Potsdam, 24.04.2019

Blick hinauf zum Schloss Sanssouci

Am Ende einer stürmischen Nacht in Werder/Havel fahre ich mit Doxi am frühen Morgen nach Potsdam weiter, rund 20 km von Werder entfernt. Nach unserer Reifenpanne auf der Autobahn gestern hat sich der Stress ein wenig gelegt. Aber wir müssen weiter in der Region bleiben, um auf einen Ersatzreifen zu warten.

Der Stellplatz am Lustgartenwall in Potsdam erweist sich als Glücksgriff: Direkt an einem Park gelegen, in unmittelbarer Nähe des Zentrums und mit Blick zur imposanten St. Nicolai-Kirche am Alten Markt.

Als Erstes laufe ich mit Doxi zum Schlosspark Sanssouci. Vor vier Jahren war ich schon einmal dort. Doch damals hatte ich nur wenig Zeit. Diesmal will ich mir alles einmal in Ruhe anschauen.

Fast drei Stunden verbringen wir bei schönstem Frühlingswetter im Park und es ist einfach nur herrlich: Die prächtigen und ganz unterschiedlichen Bauten, die frisch ergrünte Natur und die weiten Wiesenflächen, auf denen sich Doxi bei der Jagd nach Stöcken richtig austoben kann. So gelingt es mir, nach und nach die Schrecken des vergangenen Tages beiseite zu schieben.

Die Keimzelle des weitläufigen Parks bildet das Schloss Sanssouci (dt: ohne Sorge) mit seinen berühmten Weinbergterrassen, das der preußische König Friedrich II. in den Jahren 1745 bis 1747 nach eigenen Skizzen errichten ließ. Heute wird das kleine Sommerschloss im Stil des Rokoko gerne als „preußisches Versaille“ bezeichnet.

Wunderschöner Park Sanssouci

Skulptur des Erbauers von Schloss Sanssouci:: König Friedrich II. von Preußen

In Sanssouci komponierte, musizierte und philosophierte der Monarch, der das Land Preußen 46 Jahre regierte. Und hier wurde er 1786 neben seinen geliebten Hunden auch in einer Gruft beigesetzt.

Unterhalb der Terrassen, im Parterre, entstand ab 1745 ein Ziergarten im barocken Stil mit Rasenflächen, Blumenbroderien und flankierenden Bosketten.

Über die Jahrhunderte wurden rund um den Park und das Schloss Sanssouci weitere, teils noch viel größere repräsentative Bauten errichtet. Seit 1990 stehen sie als Welterbe unter dem Schutz der UNESCO. Traumhaft finde ich das alles. Ein richtiger Balsam für meine Seele.

( MITI )

Zwangsstop in Werder/Havel

Zwangsstop in Werder/Havel
Werder/Havel, 23.04.2019

Doxi am stürmisch aufgepeitschten Zernsee

Man, war das ein Horror-Tag! Auf unserer aktuellen Womo-Tour durch die ostdeutschen Bundesländer haben wir viele schöne Eindrücke gesammelt, aber das heute war einfach nur fürchterlich. Morgens um sechs habe ich noch ganz gemütlich im Schein der aufgehenden Morgensonne Yoga praktiziert. Anschließend sind wir losgefahren von Bad Belzig in Richtung Spreewald.

Wir waren keine 40 Kilometer auf der Autobahn unterwegs, da ist mir im Autobahndreieck Potsdam, am Zusammenfluss der viel befahrenen Autobahnen A9 und A10, ein Reifen geplatzt. Genau der Reifen, den ein führerloses Fahrzeug vor zwei Tagen touchiert hatte, als wir in Wiesenburg/Mark standen.

Ich hatte total Mühe, das Womo unter Kontrolle zu halten und auf den Standstreifen zu lenken. Doxi war ganz schön in Panik und auch ich war schwer gestresst, da links und rechts von uns ein 40-Tonner nach dem anderen vorbeirauschte.

Nachdem ich Doxi endlich hinter einer Leitplanke in Sicherheit gebracht hatte, habe ich den ADAC kontaktiert. Fast 90 Minuten musste ich anschließend im donnernden Lärm der Autobahn auf den Pannendienst warten. Und der ADAC-Pannenhelfer hatte es auch nicht leicht, neben dem laufenden Schwerlastverkehr den total zerstörten Reifen an meinem 4 Tonnen  schweren Wohnmobil auszubauen und den Ersatzreifen aufzuziehen.

Anschließend bin ich zum nächstgelegenen Reifenhändler in Autobahnnähe gefahren, aber der hatte wie erwartet keinen passenden Ersatzreifen für mich auf Lager, sondern musste erst einen bestellen. Und das heißt: zwei bis drei Tage vor Ort warten – in diesem Fall in Werder an der Havel, wo ich vor vier Jahren schon einmal schöne Tage auf dem Womo-Stellplatz am Havel-See verbracht hatte.

Doch leider ist dieser Stellplatz zurzeit wegen eines Volksfestes gesperrt und einen Ersatzplatz gibt es nicht. Also habe ich mir am Stadtrand von Werder einen Waldparkplatz zwischen einer Wohngegend und einer Laubensiedlung gesucht. Dort standen wir unter hohen Pappeln, die bedrohlich über uns rauschten und sich im Wind hin- und herwogen, weil über dem Havelsee ein Sturm herauf zog, der den Rest des Tages anhalten sollte.

Ich musste erst einmal durchatmen und das Erlebte verdauen. Am liebsten hätte ich mir einfach die Decke über den Kopf gezogen. Doch dann bin ich trotzdem noch rausgegangen und mit Doxi 14 Kilometer gelaufen. Aber am Abend habe ich mich tatsächlich sehr früh ins Bett verdrückt – einfach um den schrecklichen Kontrollverlust bei der Panne und die anschließende Sorge um Doxis Sicherheit zu vergessen.

Am Ende ist uns ja nichts passiert und den Schaden am Womo kann man beheben. Dennoch: Das war wirklich ein Sch….-Tag.

( MITI )

Panoramarunde Bad Belzig

Panoramarunde Bad Belzig
Bad Belzig, 22.04.2019

Wunderbar blühen die Obstbäume rund um Bad Belzig gerade

Wenn eine Wanderung den Begriff „Panorama“ im Titel trägt, ist das in der Regel ein verheißungsvolles Zeichen. So auch bei dieser wunderschönen Wanderung, die uns heute 16 km rund um Bad Belzig im Hohen Fläming geführt hat. Hier befand sich einst der geografische Mittelpunkt der DDR.

Wir stehen an der Stein-Therme am Stadtrand, allerdings nicht auf dem offiziellen Womo-Stellplatz dort, denn der ist von englischen Tinkerern mit ihren Wohnwagen belegt. Aber für uns kein Problem, denn wir sind ohnehin nicht auf Strom angewiesen.

Nachdem ich im Feld neben dem Großparkplatz der Therme mein Morgen-Yoga praktiziert habe, mache ich mich mit Doxi auf den Weg. Zunächst geht es in das historische Zentrum der Stadt mit dem schönen Marktplatz und der historischen Burg Eisenhardt auf dem Bricciusberg oberhalb der Altstadt.

Belzig wurde erstmals 997 als Burgward urkundlich erwähnt. In der Gegend der Burg soll es eine Höhensiedlung der späten Bronzezeit gegeben haben. Um das Jahr 1200 ließ Graf Siegfried von Belzig erstmals eine massiv gebaute romanische Steinburg errichten.

Im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges wurde die Burg durch schwedische Truppen stark beschädigt. Mit ihrer Wiederherstellung wurde erst in den 1680er Jahren unter Kurfürst Johann Georg III. begonnen. Nach der Abschluss der Sanierungen weihte der Fürst die Burg 1691 neu ein.

Von Burg Eisenhardt führt uns der Panoramaweg bei herrlichem Frühlingswetter hinaus in die leicht gewellte Landschaft rund um Bad Belzig. Es geht über ausgedehnte Feldflächen, durch dichte Kiefernwälder und vorbei an der Gedenkstätte für ein Außenlager des KZ Ravensbrück im Zweiten Weltkrieg.

Anders als gestern bei unserer Wanderung rund um Wiesenburg stoßen wir dabei immer wieder auf Bäche und Wasserflächen, an denen Doxi sich stärken kann. Und sie macht davon intensiv Gebrauch, denn ihr ist in der starken Frühlingssonne ganz schön warm.

Nach vier Stunden erreichen wir wieder unseren Startpunkt an der Therme. Ich freue mich auf die Sauna dort heute Abend. Aber erst laufe ich mit Doxi nach der Mittagspause noch ein wenig …

( MITI )