Archiv der Kategorie: Unterwegs

Ringweg um Bad Elster

Ringweg um Bad Elster
Bad Elster, 1. September 2020

Die Elsterschanze im Wald am Ortsrand von Bad Elster

Unsere heutige Wanderung führt Doxi und mich auf einer Länge von 19 Kilometern rund um den Bäder- und Kurort Bad Elster. Wir starten an der Bundesstraße 92 hinter Adorf unmittelbar an der Weißen Elster.

Nach wenigen Schritten erreichen wir das Zeidelweidetal und folgen dem Naturlehrpfad durch den lieblichen Talgrund. Zwei Kilometer weiter verlassen wir das Tal und beginnen unseren Aufstieg auf die Höhen südlich von Bad Elster.

Hinweisschilder leiten uns zum „Alten Schloss“, doch statt eines prächtigen Bauwerks ist vom Schloss Schönfeld nur noch ein Ringwall erhalten geblieben, der sich undeutlich inmitten eines Feuchtbiotops im Wald abzeichnet.

Bald erreichen wir ein uriges Waldcafé, das für seine Innenausstattung aus den 1930er Jahren bekannt ist. Kurz dahinter versperrt uns der Neubau einer großen Straßentrasse mitten im Wald den Weiterweg: Betreten der Baustelle verboten!

Mühsam suchen wir uns einen Weg um dieses langgezogene Hindernis. Dann folgt eine ausgedehnte Waldpassage in Richtung Bad Elster. Kurz bevor wir den Ortsrand erreichen, passieren wir erst die Felsformation Theresienruh und gleich dahinter die imposante Skisprungschanze von Bad Elster.

Nun geht es hinunter zum Kurpark von Bald Elster an der Weißen Elster. Wir laufen am historischen Floratempel vorbei und erreichen bald eine riesige Stieleiche, die vor rund 500 Jahren gepflanzt wurde, mit einem Stammumfang von 6 Metern.

Anschließend beginnen wir erneut mit dem Aufstieg auf die umliegenden Höhen. Ein Stück weit laufen wir im Wald fast unmittelbar an der tschechischen Grenze entlang. Am liebsten würde ich ein Stück nach Tschechien hineinlaufen, aber ein Blick auf mein geliebtes Wandernavi offenbart: Dort ist nur ein großes weißes Nichts. Offensichtlich habe ich vergessen, mir die Länderkarte unseres Nachbarlandes auf das Gerät zu laden 🙂

Also steigen wir weiter auf und wenden uns dann wieder in Richtung unseres Startpunktes, den wir nach einem langgezogenen Abstieg und rund fünf Stunden und vierhundert Höhenmetern erreichen. Das war eine anstrengende, aber schöne Tour, bei der wir in der letzten Stunde voll in den Regen gekommen sind.

Schön zu sehen auch, dass hier der Fichten- und Kiefernwald nicht so kaputt ist, wie bei uns in NRW. Ich vermute, das liegt an den wesentlich höheren Regenmengen in der Region Vogtland/Erzgebierge, von denen ich in den letzten Tagen ja bereits einen Eindruck bekommen habe.

( MITI )

Talsperre Falkenstein und Felsenweg

Talsperre Falkenstein und Felsenweg
Falkenstein, 31.08.2020

Still liegt der Stausee da

Am Nachmittag fahren wir weiter in südlicher Richtung nach Falkenstein, rund 20 km von Plauen entfernt. Durch den Ort fließt die Weiße Göltzsch, die am Ortsrand von der 1977 in Betrieb gegangenen Talsperre Falkenstein aufgestaut wird.

Auf unserer Abendrunde überqueren wir zunächst die 230 Meter lange Staumauer und laufen dann am Wasser entlang bis zum Zufluss der Weißen Göltzsch.

Dieser folgen wir noch ein Stück durch den schönen Wald, bevor uns ein steiler Aufstieg hinauf auf die Hänge westlich des Flusses führt.

Dabei folgen wir dem Felsenweg, der zahlreiche markante Formationen mit schwarzem Felsgestein verbindet. Nach der Überquerung einer Bahnstrecke erreichen wir bald den „versteinerten Mönch“, eine pittoreske Felsnadel.

Bald passieren wir weitere markante Felsformationen, darunter den „Schwarzen Stein“ und laufen durch den Ortsteil Grünbach. Am Ortsrand stoßen wir auf den Wendelstein, eine Felsformation, die von einem historischen Triangulationspunkt gekrönt wird.

Hinter der Felsformation „Löwenkopf“ beginnt unser Abstieg zurück nach Falkenstein. Mittlerweile hat es heftig zu regnen angefangen. Mit Schirm und Regenjacke bin ich gut gerüstet. Deshalb unternehme ich zum Abschluss der zweieinhalbstündigen Wanderung noch einen kurzen Abstecher in das Zentrum von Falkenstein. Der Ort an sich ist unspektakulär, doch das historische Rathaus aus dem Jahre 1902 ist eine Pracht.

( MITI )

An der wilden Elster

An der wilden Elster
Barthmühle, 31. August 2020

Nach dem Dauerregen der letzten 24 Stunden ist die Elster stark angeschwollen

Heute Vormittag bin ich eine der beliebtesten Wanderung im Vogtland gelaufen: Den Uferpfad entlang der Weißen Elster von Barthmühle (Gemeinde Pöhl) nach Elsterberg.

Der Weg führt durch saftige Wiesentäler, schmale Flusseinschnitte, kleine Siedlungen und an steil aufragenden Felsen vorbei, immer ganz nah an der Elster entlang.

Außerdem verläuft durch das Tal die eingleisige Bahnstrecke der Elstertalbahn, die mehrmals die Flussseite wechselt.

Nach dem Dauerregen der letzten 24 Stunden führt die Elster viel Wasser. Wild rauschend zieht der Fluss an uns vorbei und schwappt an einigen Stellen bis auf wenige Zentimeter an den Wanderpfad heran.

Da ich den gleichen Weg auch wieder zurücklaufen will, mache ich mir ein wenig Sorgen, dass ich auf dem Rückweg bei weiter steigendem Flusspegel nasse Füße bekomme. Doch ein Paddler, der mir mit seinem Wildwasserkajak auf den Schultern entgegenkommt, beruhigt mich: Der Pegel sinke bereits wieder.

Gut drei Stunden sind wir schließlich im Tal unterwegs. Anschließend laufen wir noch einige hundert Meter von Barthmühle flussaufwärts, um einen Blick auf die Elstertalbrücke zu werfen. Sie ist die zweithöchste Brücke der Welt aus Ziegelsteinen und nur einen Meter niedriger als die berühmte Gölzschtalbrücke. Ein beeindruckendes Bauwerk.

( MITI )

Rund um die Talsperre Pöhl

Rund um die Talsperre Pöhl
Pöhl, 30.08.2020

Fahrgastschiff an der Anlegestelle bei der Staumauer

Dem Regen immer einen kleinen Schritt voraus, bin ich heute in aller Frühe einmal rund um die Talsperre Pöhl bei Plauen gewandert.

Auf der 19 km langen Runde geht es in einigen Abschnitten direkt am Seeufer entlang, in anderen mit etwas Abstand auf den Höhen rund um den See.

Leider war es total grau, aber durch unseren frühen Start sind wir erst im letzten Teil der viereinhalb stündigen Wanderung in den Regen gekommen.

Die zwischen 1958 und 1964 errichtete Talsperre verdankt ihren Namen der Ortschaft Pöhl, die für das Projekt aufgegeben werden musste und im See versank.

„Die Pöhl“ staut das Wasser der Trieb, einem Nebenfluss der Weißen Elster. Im Hinblick auf die Größe des Speicherraums ist sie die zweitgrößte Talsperre in Sachsen. Sie dient dem Hochwasserschutz, der Brauchwassergewinnung, der Energieerzeugung und der Freizeiterholung.

Rund um den See gibt es zahlreiche Laubensiedlungen, Camping-Plätze, einen FKK-Strand und mehrere Marinas. Zu DDR-Zeiten war der See darüber hinaus ein Devisenbringer, denn auch Gäste aus dem kapitalistischen Ausland konnten dort unter strenger Aufsicht der Staatsorgane ihren Camping-Urlaub verbringen.

Schade, dass das Wetter heute nicht zum Baden oder Paddeln einlädt. Gerne hätte ich den See auch von der Wasserseite aus erlebt. Wenn ich mal wieder im Vogtland bin, muss ich das unbedingt nachholen, denn es ist wirklich sehr schön hier.

( MITI )

Streetart in Plauen

Streetart in Plauen
Plauen, 29. August 2020

Mister Abraham is calling on you

Bei meinem Abendspaziergang mit Doxi laufen wir an der Elster flussaufwärts aus dem Zentrum von Plauen hinaus. Bald erreichen wir ein Industriegebiet, in dem es noch verfallende Fabrikkomplexe aus früherer Zeit gibt – ein wunderbares Feld für Sprayer. Hier die interessantesten Streetart-Werke, die mir dabei begegnet sind.

( MITI )

Stippvisite in Plauen

Stippvisite in Plauen
Plauen, 29.08.2020

Das Alte Rathaus von Plauen am Marktplatz

Am Mittag fahren wir weiter nach Plauen, die größte Stadt im sächsischen Vogtland, und schauen uns das historische Stadtzentrum an.

Plauen liegt im Tal und an den Uferhängen der Weißen Elster. Die Stadt wurde 1122 erstmals urkundlich erwähnt. 1214 gründete der Deutsche Orden eine Niederlassung in Plauen, das Deutsche Haus, dem der Vogt Heinrich der Mittlere von Weida im Jahr 1224 die Johanniskirche schenkte.

Im Mittelalter war Plauen ein bedeutendes Handelszentrum. Ab dem 18. Jahrhundert wurde die Stadt überregional durch die als Plauener Spitze bezeichneten Stickereien bekannt.

Das Stadtzentrum ist von urbaner, großstädtischer Bebauung des 19. Jahrhunderts geprägt. Die teils prächtigen Bürgerhäuser zeugen vom damaligen Wohlstand durch die florierende Stoff- und Textilindustrie.

Wahrzeichen der Stadt sind das Alte Rathaus am Alter Markt und die evangelische Johanniskirche. Ihr gegenüber liegt das Alte Schloss, das ab etwa 1250 als Sitz der Vögte von Plauen entstand.

Das Schloss wurde im Zweiten Weltkrieg erheblich zerstört und die verbliebenen Reste später als Gefängnis genutzt. Derzeit wird die komplette Anlage umfangreich saniert und neu aufgebaut. Einige Teile erstrahlen bereits wieder im alten Glanz.

Schon vor der Errichtung des Schlosses existierte seit etwa einhundert Jahren oberhalb der Elster eine Stadtburg, deren Überreste heute als Malzhaus bekannt sind.

Das alles schaue ich mir mit Doxi am Mittag an, bevor ich im Wohnmobil den Start der diesjährigen Tour de France verfolge. Am Abend laufen wir dann noch einmal eine Runde, diesmal entlang des Elsterufers in Richtung Westen raus aus der Stadt und anschließend über die Elsterhöhen wieder zurück.

Und hier noch einige der schönsten Türen, die mir bei meiner Stippvisite in Plauen begegnet sind.

( MITI )