Archiv der Kategorie: Unterwegs

Burg Mylau – Schloss Netzschkau

Burg Mylau – Schloss Netzschkau
Mylau, 29. August 2020

Blick vom Vogtländer Panoramaweg in das Zentrum von Mylau

Gestern sind wir der Göltzsch flussabwärts von der Göltzschtalbrücke bis nach Greiz gefolgt, heute geht es in der Gegenrichtung flussaufwärts erst nach Mylau und dann nach Netzschkau.

Von unserem Stellplatz steigen wir am Morgen auf die Höhen über Mylau auf. Vor uns liegt die Stadt im Talkessel am Zusammenfluss von Göltzsch und Reichenbach, hinter uns die Göltzschtalbrücke.

Wir laufen durch das Ortszentrum mit der imposanten Stadtkirche St. Wenzel und steigen gleich dahinter durch einen kleinen Park zur Burg Mylau auf.

Die Burg sitzt auf einem Bergsporn oberhalb des Ortszentrums und wurde um 1180 im Zuge der deutschen Ostkolonisation unter Kaiser Barbarossa errichtet.

Sie gilt als eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Burgen in Sachsen, doch leider sind wir zwei Stunden zu früh dran, um das Innere der Burg zu besichtigen.

Weiter geht es in südöstlicher Richtung auf dem Plateau oberhalb der Göltzsch bis zur alten Brücke beim Alaunwerk Mühlwand. Dort überqueren wir die Göltzsch und steigen durch den Wald bis zur Ortschaft Lauschgrün auf.

Dann wenden wir uns nach Nordwesten und laufen durch ausgedehnte Feldflächen zurück nach Netzschkau oberhalb der Göltzschtalbrücke. Dabei passieren wir auch das Schloss Netzschkau, ein um 1490 errichtetes unbefestigtes Wohnschloss, gegenüber der zugehörigen Schlosskirche.

Burg Mylau – Schloss Netzschkau

Horizontaler Blick durch die Bögen der Göltzschtalbrücke

Zur Zeit seiner Entstehung war das Netzschkauer Schloss eines der ersten Schlösser in Sachsen. Bauherr war Caspar von Metzsch. der einem altritterlichen sächsisch-vogtländischem Adelsgeschlecht entstammte und am sächsischen Hof großen Einfluss besaß.

Hinter dem Schloss beginnt unser Abstieg durch Netzschkau zu unserem Stellplatz an der Götzschtalbrücke, den wir nach etwas mehr als drei Stunden und 13 Wanderkilometern wieder erreichen.

Nachdem wir gestern eine sehr lange und anstrengende Tour absolviert haben, bin ich gar nicht unglücklich, dass unsere Wanderung heute etwas kürzer ausgefallen ist.

( MITI )

Greiz – Perle des Vogtlands

Greiz – Perle des Vogtlands
Greiz, 28. August 2020

Links das Obere Schloss, in der Mitte das Untere Schloss, rechts die Bibliothek

Greiz ist eine Stadt im Tal der Weißen Elster im thüringischen Vogtland, unmittelbar an der Landesgrenze zu Sachsen. An der Stadtgrenze mündet die Göltzsch in die Weiße Elster.

Aufgrund ihrer reizvollen Lage und zahlreicher gut erhaltener historischer Bauten gilt die Stadt als „Perle des Vogtlandes“.

Greiz war die Residenzstadt des Fürstentums Reuß, das bis zum Ende des Deutschen Kaiserreichs 1918 als selbstständiger Bundesstaat bestand und vom Haus Reuß regiert wurde. Ihre Residenz, das Obere Schloss, überragt weithin sichtbar die Altstadt von Greiz.

Darunter ist das prächtige Untere Schloss angesiedelt, an das sich die Bibliothek (ehemals Lyzeum) und Gymnasium anschließt. Gleich daneben befindet sich die Stadtkirche St. Marien.

Zur Elster hin erstreckt sich der frühere Schlossgarten, aus dem man einen wunderbaren Blick auf das gesamte historische Ensemble hat. Sieht richtig chic aus, finde ich.

( MITI )

Zwischen Netzschkau und Greiz

Zwischen Netzschkau und Greiz
Netzschkau, 28.08.2020

Doxi am Rande von Irchwitz

Mit Doxi war ich heute 20 Kilometer auf dem Vogtland-Panoramaweg im Göltzschtal zwischen der Göltzschtalbrücke bei Netzschkau und Greiz unterwegs.

Gleich hinter der imposanten Eisenbahnbrücke laufen wir durch einen schönen Wiesengrund und passieren dabei die Landesgrenze zwischen Sachsen und Thüringen.

Auf Thüringer Seite steigen wir anschließend durch Feldflächen hinauf auf die Hochfläche über dem Göltzschtal zum Ort Reinsdof mit seiner schönen Dorfkirche.

Vor und hinter Reinsdorf genießen wir herrliche Fernblicke in die hügelige Landschaft des Vogtlands, wo sich Felder und Wälder und einem leuchtend blauen Himmel abwechseln.

Bevor wir das Dorf Talbach erreichen, erscheint im Rückblick noch einmal die Göltzschtalbrücke in der Ferne. Wir laufen weiter bis Irchwitz und dann hinunter nach Greiz, um uns ein wenig die Stadt anzuschauen.

Danach beginnt unser Rückweg, wobei wir dem Köhlerweg im Wald oberhalb des Göltzschtals zwischen Greiz und der Göltzschtalbrücke folgen. Bald erreichen wir den Aussichtsfelsen „Hoher Stein“ 80 Meter über dem Talgrund, wo die Göltzsch in die Weiße Elster mündet.

Nun geht es ständig auf und ab über schmale Pfade zwischen steil aufragenden und ebenso steil abfallenden Felsformationen. Trittsicherheit ist hier gefordert. Über eine steile Treppe aus Natursteinen erreichen wir den Aussichtspunkt „Köhlerspitzen“.

Dann folgt ein Abstieg hinunter zur Göltzsch, der wir für zwei Kilometer folgen, bevor erneut ein Anstieg durch den Talhang erfolgt. Dahinter erreichen wir wieder die Fischteiche im schönen Talgrund und anderthalb Kilometer weiter auch wieder unseren Startpunkt an der Göltzschtalbrücke.

Fast sechs Stunden waren wir auf dieser abwechslungsreichen Tour unterwegs. Einen der steilsten Abschnitte auf dem Rückweg musste ich sogar zweimal gehen, weil ich zuvor bei einer kurzen Rast mein Handy vergessen hatte. Nur gut, dass es noch da lag, wo ich es zurückgelassen hatte.

( MITI )

Man, ist das ’ne Brücke

Man, ist das ’ne Brücke
Netzschkau/Göltzschtal, 28.08.2020

Mit dem Wohnmobil an der Göltzschtalbrücke

Diese Brücke wollte ich unbedingt einmal sehen: Die Eisenbahnbrücke über das Göltzschtal bei Netzschkau ist die größte Ziegelstein-Brücke der Welt und gilt als Wahrzeichen des Vogtlands.

Die 78 Meter hohe Brücke besteht aus 98 Bögen und wurde einem römischen Viadukt bei Nimes in Frankreich nachempfunden.

Die 1851 eingeweihte Konstruktion gehört zur Bahnstrecke Lepizig-Hof-Plauen-Nürnberg. Wenn man Autos oder Wohnmobile vor der Brücke stehen sieht, bekommt man einen Eindruck davon, wie hoch das Bauwerk tatsächlich ist.

26 Millionen Ziegel wurden für das Projekt von bis zu 1.700 Arbeitern verbaut, von denen 31 während der Errichtung bei Bauunfällen verstarben. Teilweise wurden 50.000 Ziegel an einem Tag verbaut.

Nach ihrer Fertigstellung war die Göltzschtalbrücke die höchste Eisenbahnbrücke der Welt. Noch heute gilt sie als die weltweit größte Ziegelbrücke. Ein wirklich beeindruckendes Baudenkmal, das bis heute seinen Dienst verrichtet.

( MITI )

An der Aumatalsperre

An der Aumatalsperre
Weida, 27. August 2020

Still liegt die Aumatalsperre da

Als Abendspaziergang laufe ich mit Doxi von meinem Stellplatz in Weida raus zur Aumatalsperre.

Die idyllisch im Wald gelegene Talsperre wurde 1936 für den Hochwasserschutz und zur Energieerzeugung gebaut. Sie staut die Auma auf, einen Nebenfluss der Weida.

Heute dient sie auch der Freizeit und Erholung. Außerdem wird Brauchwasser entnommen. An der Talsperre gibt es einen beliebten Rundwanderweg und einen Campingplatz.

Nach der Umrundung des Nordufers folge ich mit Doxi der Auma auf schmalen Pfaden durch den Wald. Im Flussbett liegen viele Steine. Man kann erahnen, dass der Fluss sonst viel mehr Wasser führt.

Als es nicht mehr weiter geht, erklimmen wir den steilen Talhang und laufen auf dem Plateau zurück nach Weida. Danke an mein Wandernavi, dass es mir den Weg oberhalb des Tales gezeigt hat. Ich hätte ihn sonst sicher nicht gefunden.

( MITI )

Auf der Osterburg

Auf der Osterburg
Weida, 27. August 2020

Innenhof der Osterburg mit dem 54 Meter hohen Bergfried

Fragt man, woher das Vogtland seinen Namen trägt, dann findet man die Antwort hier, auf der Osterburg in Weida. Dort residierten die Vögte von Widaa (Weida) bis 1427, weshalb die Stadt und die Burg als „Wiege des Vogtlandes“ bezeichnet wird.

Über dem Zusammenfluss von Weida und Auma errichtete Vogt Heinrich I. in den Jahren 1163 bis 1193 die Burg und kontrollierte von dort den Flussübergang der Straßen.

Von den Vögten von Weida spalteten sich später die Vögte von Gera und die Vögte von Plauen und schließlich das Fürstenhaus Reuß ab.

Der frisch sanierte 54 m hohe Bergfried ist der dritthöchste und einer der ältesten erhaltenen Bergfriede in Deutschland.

Oberhalb seines zweiten Zinnenkranzes befindet sich die Türmerstube, welche bis 1917 von einem Türmer bewohnt wurde.

Von der Burg hat man einen tollen Blick über Weida. Nach unserer langen Wanderung rund um Weida legen wir hier eine Pause und genießen die schöne Aussicht.

( MITI )