Archiv der Kategorie: Unterwegs

Rund um Weida

Rund um Weida
Weida, 27.08.2020

Blick von der Altstadt von Weida hinauf zur Osterburg

Unsere nächste Station im Vogtland ist Weida, die älteste Stadt der Region – auch als „Wiege des Vogtlands“ bekannt. Mein Freund Nils und seine Frau Yeong haben mich nach Weida begleitet. Gemeinsam laufen wir am Mittag eine 15 km lange Runde, die zunächst dem Lutherweg und später dem Elsterperlenweg folgt.

Bevor wir Weida in nordöstlicher Richtung verlassen, passieren wir zunächst das imposante Oschütztal-Viadukt, eine Eisenbahn-Stahlbrücke, die 1884 errichtet wurde.

Kurz hinter Weida erreichen wir die riesige 800 Jahre alte Schwedeneiche mit einem Stammumfang von mehr als sieben Meter.

Bald stoßen wir auf die Weida und folgen dieser zunächst zum ehemaligen Kloster Mildenfurth, das von außen wie eine Burg wirkt. Leider dürfen wir das Gelände nicht betreten, weil dort umfangreiche Rekonstruktionsarbeiten im Gang sind.

Am Ortsrand von Wünschenburg, am Zusammenfluss von Weida und Weißer Elster, drehen wir in südlicher Richtung ab. Nun steigen wir durch die Hänge oberhalb des Elstertals bis zum Silberberg auf.

Dort schlagen wir eine westliche Richtung ein und laufen auf der Hochfläche durch Felder über das Dorf Zscharte wieder in Richtung Weida. Unterwegs begegnen uns immer wieder Brombeersträucher, an denen wir fleißig die süßen Früchte pflücken. Zwei prallvolle Tüten sind unsere Ausbeute.

Am Orstrand von Weida geht der Blick zur Osterburg, die den Ort weithin sichtbar überragt. An der Ruine der Widenkirche, der ursprünglichen Altstadtkirche von Weida, gibt es extra einen Schaurahmen, durch den man sich vor der Kulisse der Osterburg fotografieren kann.

In der Altstadt von Weida passieren wir wieder den gleichnamigen Fluss und steigen anschließend zur Osterburg auf. Danach laufen wir zurück zu unserem Startpunkt, den wir nach gut viereinhalb Stunden wieder erreichen. Als Belohnung für die lange Tour gibt es jetzt erst einmal eine große Partition Vanilleeis mit den gepflückten Brombeeren. Köstlich!

( MITI )

Ein Nachmittag in Saalfeld

Ein Nachmittag in Saalfeld
Saalfeld, 26.08.2020

Schloss Saalfeld, heute Sitz des Landratsamts

Als sich das Sturmtief Kirsten am Nachmittag etwas gelegt hat, fahre ich von Rudolstadt weiter in das 20 km entfernte Saalfeld.

Saalfeld liegt an der Saale in der Mitte des Saalebogens. Südwestlich der Stadt beginnt das Thüringer Schiefergebirge.

Genau wie in Rudolstadt gibt es in der Stadt einen Festplatz in der Nähe der Saale, auf dem man mit dem Wohnmobil kostenlos übernachten kann. Das nehmen wir dankend an 🙂

Die schöne Altstadt von Saalfeld liegt flutgeschützt auf einem Hügel oberhalb der Saale.  Die Stadt wurde im Jahre 899 erstmals urkundlich erwähnt und war ursprünglich Sitz einer karolingischen Königspfalz.

1208 erhielt Saalfeld als vierter Ort in Thüringen das Stadtrecht.1363 wurde die Stadtmauer errichtet, die noch heute in Teilen erhalten ist, ebenso wie die vier Stadttore.

Ein Nachmittag in Saalfeld

Infotafel zum Verlauf der Saale

Allerdings zerstörte 1517 ein Stadtbrand große Teile Saalfelds. Schwere Zerstörungen brachten auch die amerikanischen Luftangriffe im April 1945, die dem Eisenbahnknotenpunkt östlich der Saale galten.

Bekannteste Sehenswürdigkeit sind die Feengrotten, ein aus dem stillgelegten Alaunschieferbergwerk „Jeremias Glück“ entstandenes Schaubergwerk, das seit 1914 öffentlich zugänglich ist. Seit 1993 ist es im Guinness-Buch der Rekorde als „die farbenreichsten Schaugrotten der Welt“ verzeichnet.

Dies geht auf den besonderen geologischen Hintergrund des Bergwerks zurück: Eisen- und mineralhaltige Milieus erzeugen viele verschiedene Farben, darunter mehr als 100 individuelle Brauntöne.

Leider bin ich zu spät dran, um noch rechtzeitig das Bergwerk in zwei Kilometern Entfernung vom Zentrum zu besuchen. Das wäre bestimmt ein Erlebnis gewesen. Aber man kann nicht alles haben …

( MITI )

Die Türen von Saalfeld

Die Türen von Saalfeld
Saalfeld, 26. August 2020

Hofeinfahrt in Saalfeld

Saalfeld ist deutlich kleiner als Rudolstadt, hat aber ebenfalls einige sehr schöne Portale zu bieten. Rundbögen scheinen dabei zu dominieren.

Besonders süß: die zwei Grantler aus der Muppet-Show auf dem Schiebetor eines alternativen Jugendzentrums unterhalb des Schlosses Saalfeld.

( MITI )

Bummel durch Rudolstadt

Bummel durch Rudolstadt
Rudolstadt, 26.08.2020

Das prächtige Gebäude des Landratsamts

Weil heute das Sturmtief Kirsten über uns hinweg zieht, bleibe ich mit Doxi noch einen Tag länger im schönen Rudolstadt an der Saale. Ich stelle mich mit dem Wohnmobil mitten auf den großen Festplatz, weit weg von allen Bäumen, sodass uns keine Äste um die Ohren fliegen können.

Mit Doxi laufe ich am Morgen durch die Stadt auf der Suche nach schönen Häusern und Gassen. Und wir werden schnell fündig: Rudolstadt ist reich an historischer Bausubstanz.

Neben prächtigen Bürgerhäusern und Villen aus der Gründerzeit begegnen uns in der Altstadt auch einige mittelalterliche Fachwerkbauen, aber vor allem Häuser aus der Biedermeierzeit.

Und schöne Kirchen hat es hier, ebenso wie einige gut erhaltene Bauernhäuser am Stadtpark und einen mittelalterlichen Handwerkerhof. Schön, dass wir noch nicht weiter gereist sind, sonst hätten wir das alles nicht gesehen.

( MITI )

Schloss Heidecksburg

Schloss Heidecksburg
Rudolstadt, 25. August 2020

Auffahrt zum Schloss Heidecksburg oberhalb der Altstadt von Rudolstadt

Höhepunkt bei unserer Besichtigung von Rudolstadt ist das Barockschloss Heidecksburg, die ehemalige Residenz der Fürsten von und zu Schwarzburg-Rudolstadt. Das Schloss ist aus dem Saale-Tal weithin sichtbar, weil es die Altstadt um mehr als 60 Meter überragt.

Das ursprüngliche Renaissanceschloss entstand ab 1571 als dreiflügelige Anlage auf dem Gelände einer Vorgängerburg aus dem 13. Jahrhundert.

1735 brannte dieses Schloss weitgehend aus. Zwei Jahre später begannen die Bauarbeiten für den Wiederaufbau als barocke Residenz, die dem Repräsentationsanspruch des Fürstenhauses Schwarzburg-Rudolstadt entsprechen sollte.

Die nach dem Brand erhaltenen Gebäudeteile wurden in das neue Schloss integriert. Als letztes größeres Bauwerk dieser Phase wurde 1744 der 40 Meter hohe Schlossturm errichtet.

Heute sind in der imposanten Anlage das Thüringer Landesmuseum Heidecksburg und das Thüringer Staatsarchiv Rudolstadt untergebracht.

( MITI )