Die erste Nacht in Dänemark verbringe ich in der ältesten Stadt des Landes: In Ribe. Die Stadt liegt im Südwesten Jütlands an der Nordseeküste, nahe der Mündung des Flusses Ribe Å.
Vom Mittelalter bis in die frühe Neuzeit war Ribe der wichtigste dänische Hafen an der Nordsee und dadurch eine überaus wohlhabende Stadt.Davon zeugen noch heute viele gut erhaltene Häuser in der Altstadt, die von einem prächtigen protestantischen Dom überragt wird.
Die Kaufleute der Stadt unterhielten intensive Handelsbeziehungen in den norddeutschen Raum und nach England, insbesondere nach Bremen, Köln, Brügge, Groningen und Utrecht.
Mit mehr als 5000 Einwohnern gehörte Ribe in dieser Zeit zu den größeren Städten in Europa. Die Besitzungen reichten weit über das Stadtgebiet hinaus und erstrecken sich beispielsweise bis nach List auf Sylt.
Nach der Gründung des nördlich gelegenen Esbjergs im Jahr 1870 verlor Ribe den einträglichen Seehandel. Auch der spätere Anschluss an das Eisenbahnnetz später konnte diesen Verlust nicht ausgleichen.
Den Zweiten Weltkrieg überstand die Stadt ohne nennenswerte Zerstörungen. Dadurch haben sich Bauten vom 18. bis zum 20. Jahrhundert erhalten. Fachwerk, Biedermeier, Klassizismus – alles vorhanden.
Auch durch ihr überregional bekanntes Kunst- und Wikinger-Museum ist Ribe heute ein beliebtes Touristenziel und nach meinem Empfinden wirklich sehenswert.