Eine Retrospektive Venezianischer Glaskunst
In einer Sonderausstellung zeigt der Kunstpalast Düsseldorf herausragende Werke der Glaskunst, die auf der Laguneninsel Murano bei Venedig entstanden sind.
Seit 700 Jahren gilt Murano als Inbegriff für hoch entwickeltes Glasmacherhandwerk. Dort werden uralte Bräuche des bewahrt und Geheimnisse neuer Farben und Herstellungsmethoden gehütet.
Seit der Mitte des 13. Jahrhunderts entwickelte sich Venedig zur weltweiten Hauptstadt der Glaskunst. In der Hafen- und Handelsmetropole waren die besten Rohstoffe verfügbar und ermöglichten die Herstellung neuartiger Glassorten.
Im Wettbewerb auf engem Raum und über viele Generationen bildete sich eine Könnerschaft im Umgang mit der Glasmacherpfeife heraus, die andernorts nicht erreicht wurde.
Nach 500 Jahren von Höhen und Tiefen kam es im 19. Jahrhundert zu einem neuen Aufbruch. Erheblichen Einfluss nahmen ausländische Handelshäuser, etwa in Frankreich und den USA, die den Betrieb der Produktionsstätten durch ihre regelmäßigen Aufträge sicherten. Ein vorherrschendes Produkt aus den Werkstätten ist die Vase, die einen Gebrauchscharakter hat und zugleich als eigenständiges Kunstwerk gelten kann.
Die letzte große Blütezeit war von 1920 bis 1970, wovon der Mythos Murano heute noch zehrt. Insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg trat eine junge Generation von Gestalter_innen an. Sie brachten mit ihrer Experimentierfreude des italienischen Designs neue Ideen nach Murano.
Der Kunstpalast besitzt aus diesem Zeitraum eine umfangreiche Sammlung, aus der 135 herausragende Arbeiten gezeigt werden.