Flach und weitgehend tot: die Lieberoser Wüste,
Wüste in Deutschland? Ja, die gibt es! Nicht nur die berühmt-berüchtigte Service-Wüste, sondern echte anfassbare Wüste, wo einfach nichts mehr gedeiht. Weil der Mensch alles plattgemacht hat.
Die Lieberoser Wüste liegt beim gleichnamigen Ort am östlichen Rand des Spreewalds. In dem flachen Gelände existierte über Jahrhunderte eine große lebendige Heidefläche, bis die Nazis die Vegetation abfackelten, um Platz für einen Truppenübungsplatz zu schaffen.Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzte die Nationale Volksarmee der DDR und andere Staaten des Warschauer Paktes das Gelände weiter. Das schwere militärische Gerät riss die dünne Erdkrumme auf, und der Wind tat sein übriges, um den aufgebrochenen Humus hinfort zu tragen.
Zurück bleib eine sandige, nährstoffarme Fläche von mehr als fünf Quadratkilometern, auf der außer anspruchslosem Steppengras praktisch nichts mehr wächst. Das nennt man Wüste. Zwar siedeln von den Rändern her einzelne Kiefern ein. Doch die bleiben klein, und es dürften Jahrhunderte vergehen, bis sich erneut eine tragfähige Humusschicht gebildet hat. Ein kurioser Anblick, mitten in Deutschland.
Am Rande des Areals, bereits im Bereich der unberührten Lieberoser Heide, existiert bis heute ein künstlich aufgeschütteter „Generalshügel“, auf dem hohe Militärs früher die Truppenmanöver beobachteten. Dort hat auch schon Erich Honecker gemeinsam mit Leonid Breschnew gestanden. Und heute wir, Doxi und ich 🙂