Auf den Wanderwegen zwischen den Teichen
Heute bin ich mit Doxi bei herrlich sonnigem, aber kaltem Winterwetter durch die größte zusammenhängende Teichlandschaft Deutschlands gewandert. Bei Peitz, am östlichen Rand des Spreewalds, erstrecken sich auf einer Fläche von rund 1000 Ha mehr als dreißig Teiche, die der kommerziellen Fischzucht (vorwiegend Karpfen) gewidmet sind.
Die Fischzucht hat in diesem Gebiet nördlich von Cottbus eine lange Tradition: Bereits aus den Jahren 1577/78 liegen Ergebnisse der Karpfenfischerei vor.Für den Bau der Teichanlage wurde das natürliche, nach Nordwesten abfallende Geländeniveau ausgenutzt. Man schüttete in dieser Richtung Dämme auf. In östlicher Richtung werden die Teiche durch das natürlich vorgegebene Gelände begrenzt. Der Hammergraben, ein ebenfalls Mitte des 16. Jahrhunderts entstandener Kanal, führt von Cottbus kommend Spreewasser zum Peitzer Teichgebiet.
Durch ihre geringe Tiefe von nur einem Meter erwärmen sich die Teiche im Frühjahr schnell, was den Appetit und das Wachstum der Karpfen anregt. Zur Fischernte und zur Gewässerpflege werden die Teiche im Herbst einzeln geleert und anschließend wieder aufgefüllt.
Die Teiche sind Brutgebiet für seltene Wasservogelarten. Außerdem nutzen viele Vögel das Gebiet als Rastplatz während der jährlichen Vogelzüge.
Infotafel am Wegesrand
Zwischen den Teichen existieren Wirtschaftswege, über die man das Gebiet wunderbar erwandern kann. Fast immer im Hintergrund sichtbar: Die mächtigen Schlote des Kraftwerks Jänschwalde mit seinen sechs 500 MW-Blöcken, ursprünglich aus sowjetischer Produktion.
Es ist das drittgrößte Kohlekraftwerk Deutschlands. Bei Volllast verbrennt es bis zu 80.000 Tonnen Braunkohle pro Tag, wobei jedes Kilogramm Braunkohle rund eine Kilowattstunde Strom erzeugt. Als wir dort unterwegs sind, muss es einen Arbeitsunfall oder etwas Ähnliches im Kraftwerk gegeben haben. Erst rasen ununterbrochen Feuerwehrwagen mit Blaulicht zum Kraftwerk, während im Ort die Sirenen heulen, dann trifft ein Rettungshubschrauber ein. Nur zu gerne würde ich wissen, was da geschehen ist.