Irgendwie scheint es gerade ein Trend zu sein, dass sich renommierte Kunsteinrichtungen Aspekten der zeitgenössischen Massenkultur zuwenden, um auch junge Leute ins Museum zu locken. So zeigt die Schirn Kunsthalle noch bis Mai unter dem Titel „The Culture“ den tiefgreifenden Einfluss von Hip-Hop auf die zeitgenössische Kunst und Kultur der Gegenwart.
Den Anlass dazu liefert der 50. Geburtstag dieses Genres, das in der New Yorker Bronx in den 1970er-Jahre als kulturelle Bewegung unter Schwarzen und Lateinamerikanischen Jugendlichen begann.Es fing mit DJ-ing, Graffiti und Breakdance an. Von Beginn an verstand sich die Bewegung auch als Kritik an vorherrschenden Strukturen und weißen kulturellen Normen.
Heute hat sich Hip-Hop zu einem globalen Phänomen entwickelt, das zahlreiche Innovationen in Musik, Mode, Technologie sowie bildender und darstellender Kunst angeregt hat. Und auf diesem langen Weg hat der Kommerz den Widerstand längst besiegt, scheint mir.
Die Schirn legt den Fokus auf Kunst und Musik der letzten 20 Jahre und zeigt mehr als 100 Gemälde, Fotografien, Skulpturen und Videos sowie Fashion und Vinyl von international bekannten Künstler*innen der Gegenwart. Zudem werden zeitgenössische Themen und Debatten wie Identität, Rassismus, Feminismus und Empowerment aufgegriffen.
Unter den Besuchern an diesem Morgen zählte ich eindeutig zu den Ältesten. Ich würde deshalb meinen: Das Konzept geht auf.