Heute waren wir mit meinen Schwiegereltern auf dem beliebten Vier-Täler-Wanderweg bei Vossenack unterwegs. Vor genau zwei Jahren bin ich die Tour am Rande des Hürtgenwalds schon einmal gelaufen – damals allein und bei sonnigem, trockenem Hochdruckwetter.
Heute stapfen wir durch zentimeterdicken Schnee, der die Wiesen und Bäume in ein grenzenloses Weiß taucht. Der Himmel ist wolkenverhangen, sodass die Landschaft fast wie auf einem Schwarz-Weiß-Foto wirkt.
Doch es geht auch anders: Plötzlich lichten sich für einen Moment die Wolken und die Sonne kommt zum Vorschein. Und mit ihr kehren die Farben zurück. Was für ein Kontrast!
Wir starten an der Kirche in Vossenack und verlassen den Ort in nördlicher Richtung. Zunächst geht es hinunter in das Tal des Bosselbachs, dem wir mehrere Kilometer folgen. Doxi und Bentley laufen vergnügt voraus und freuen sich über den Schnee.Im zweiten Abschnitt führt der Weg parallel zum mäandernden Tiefenbach durch ein Tal mit Feuchtwiesen, in dem u. a. Biber zu Hause sind. Weiter geht es im dritten Tal entlang der Kall zur Mestrenger Mühle. Das frisch renovierte Haupthaus in traumhafter Lage stammt aus dem Jahr 1633.
Noch bis in die 1930er Jahre wurde hier mithilfe der Wasserkraft Getreide gemahlen und Öl aus Buchenhecken gepresst. Heute residiert auf dem Gelände eine beliebte Schankwirtschaft. Wir machen dort kurz Rast und stärken uns mit einem warmen Getränk.
Im letzten Abschnitt des knapp 12 Kilometer langen Rundweges verlassen wir schließlich die Kall und wandern durch das vierte Tal entlang des Richelsbaches zurück zu unserem Ausgangspunkt in Vossenack an der Kirche. Wir sind alle ganz angetan, so schön im Schnee unterwegs gewesen zu sein, denn bei uns zu Hause in den tieferen Lagen des Rheinlands ist schon seit Wochen gar nichts mehr weiß. Das hat richtig Spaß gemacht.