Heute war ich auf dem renaturierten, früheren Gelände des ehemaligen Braunkohletagebaus Fortuna-Garsdorf zwischen Grevenbroich, Bedburg und Bergheim unterwegs.
Entlang des 13 km langen Wanderweges erinnert kaum noch etwas daran, dass sich hier einst der größte und tiefste Braunkohletagebau Europas befand – außer vielleicht einige Gedenktafeln an die Orte, die für den Tagebau weichen mussten.Zwischen 1955 und 1993 wurden auf Fortuna-Garsdorf in der Summe mehr als eine Milliarde Tonnen Braunkohle gefördert und ganz in der Nähe verfeuert. Die größte Tiefe des offenen Tagebaus betrug imposante 360 m unter Gelände.
Nach Ende des Abbaus hat man das riesige Loch mit dem Abraum aus dem nahegelegenen Tagebau Hambach aufgefüllt und bis 2004 vollständig rekultiviert. Neben Feldflächen entstand ein 120 ha großes Naherholungsgebiet mit dem Peringssee.
Auf den offenen Flächen geht heute der Blick Richtung Westen zur Sophienhöhe und weiter bis zu den ersten Höhen der Eifel in 40 km Entfernung.
Blickt man nach Norden und Osten, erheben sich die riesigen Türme gleich dreier Braunkohlekraftwerke: Neurath I (außer Betrieb), Neurath II und Niederaußem.
Die beiden letztgenannten sind zurzeit die leistungsstärksten in Deutschland und stehen europaweit auf Platz 1 und 3 hinsichtlich ihrer jährlichen CO₂-Emissionen. Zu Niederaußem gehört darüber hinaus der mit 200 Metern zweithöchste Kühlturm der Welt. Ob man auf diese Superlative stolz sein darf? Ich weiß es nicht.