Nach unserer regenreichen Morgenwanderung zum Ettaler Weidmoos legen wir erst einmal eine Pause im Wohnmobil ein, um unsere durchnässte Kleidung zu trocknen. Als der Regen am Nachmittag ein wenig nachlässt, machen wir uns erneut auf den Weg. Diesmal soll es auf den Kofel gehen, einen der beiden Hausberge von Oberammergau.
Der 1342 Meter hohe Kofel ist durch seine exponierte Lage und die markante Form seines Gipfels weithin aus dem Ammergau und aus Richtung Ettal zu erkennen. Der Gipfel liegt nur etwa einen Kilometer Luftlinie vom Ortskern Oberammergaus entfernt.Wir wählen für den Aufstieg die direkte Route, die in der Nähe des Oberammergauer Friedhofs auf 840 Meter Höhe startet. Zunächst kommen wir an der sogenannten Lourdes-Grotte vorbei. Bald darauf erreichen wir die „Kälberplatte“ auf der Südseite des Kofels, eine große Kuhweide mit herrlichem Blick auf den Berggipfel.
Dahinter beginnt unser Aufstieg auf einem bewaldeten Serpentinenweg („Königsteig“), der von vielen Steinen und Wurzeln durchsetzt ist. Auf zwei Dritteln der Strecke müssen wir ein großes Schotterfeld passieren, das den Blick ins Tal freigibt.
Doxi fällt es sichtlich schwer, auf den rutschigen und spitzen Schottersteinen zu laufen, doch es ist nur eine vergleichsweise kurze Passage. Nach einer weiteren Wegstrecke durch den Wald erreichen wir einen Regenunterstand. Dahinter beginnt ein gesicherter Steig auf den letzten fünfzig Metern hinauf zum Gipfel.
Mit Hund ist diese Strecke nicht passierbar. Ich überlege kurz, ob ich Doxi hier anleinen und alleine zum Gipfel aufsteigen soll. Doch ich entscheide mich dagegen und beginne stattdessen den Abstieg über die nördliche Flanke.
Der sogenannte „Marxersteig“ ist weniger serpentinenartig, doch dafür geht es auch nicht so schnell abwärts. Unterdessen setzt immer stärkerer Regen ein.
Nach knapp einer Stunde im Abstieg erreichen wir schließlich die Kolbenalm auf 1040 Metern Höhe. Dort endet der Wald und beginnen die Wiesen, die sich bis hinunter nach Oberammergau ziehen.
Drei Stunden nach unserem Aufbruch stehen wir schließlich wieder vor dem Wohnmobil, völlig durchnässt, aber zufrieden über diese landschaftlich reizvolle und auch ein wenig fordernde Tour. Gut, dass wir uns vom Wetter nicht haben abschrecken lassen. Sonst hätten wir diesen schönen kleinen Berg verpasst.