Nach unserer Wanderung entlang der Rur bei Jülich besuche ich die Zitadelle Jülich, das Wahrzeichen der Stadt.
Die Zitadelle war einst Bestandteil der Festung Jülich und gilt heute als eine der am besten erhaltenen Festungen in Deutschland. Sie wurde in den Jahren nach 1545 als Bestandteil einer „idealen Stadt“ im Stile der Renaissance erbaut und ist die älteste Zitadelle nördlich der Alpen.
Die vierzackige bastionierte Festung hat einen Umfang von rund 1.200 Metern und ist umgeben von einem 10 Meter tiefen und 20 bis 30 Meter breiten Graben. Die Anlage grenzte unmittelbar an die ebenfalls mit einem Befestigungswall gesicherte Stadt Jülich.Bereits im 4. Jahrhundert n. Chr. befand sich an dieser Stelle ein befestigtes römisches Kastell an der Römerstraße Boulogne – Heerlen – Köln.
In der Zitadelle befindet sich heute ein Gymnasium, das die Gebäude des ehemaligen herzoglichen Residenzschlosses mit nutzt.
Die vierflügelige Anlage verfügte zwei Etagen, vier Ecktürme, sowie eine Kapelle in der Mitte des Ostflügels. Sie bildete den architektonischen Höhepunkt der Anlage.
Die hervorragend erhaltene Festung leidet heute unter den Grundwasserabsenkungen durch die vielen umliegenden Braunkohle-Tagebaue. Eine stetig wachsende Verwerfung läuft von Nordwesten nach Südosten quer durch die Zitadelle.
Bei unserem Besuch werden die Grünanlagen rund um das Residenzschloss für die Ausstellung zahlreicher Stahlstelen des deutsch-chinesischen Künstlers Ren Rong genutzt. Dieser gilt als einer der international bekanntesten Künstler chinesischer Herkunft der Gegenwart. Die Stelen fügen sich ganz wunderbar in die Anlage ein. Ein tolles Bild!