Gemeinsam mit meiner Wanderfreundin Gabi habe ich heute eine große Waldrunde im Neusser Süden gedreht. Unser Ziel war das Kloster Knechtsteden, das rund 15 Kilometer nördlich vor den Toren von Köln liegt.
Das pittoreske Kloster mit seiner hübschen Basilika, diversen Nebengebäuden und einem beliebten Biergarten ist bei gutem Wetter regelmäßig das Ziel zahlreicher Besucher von nah und fern.Doch aufgrund der Corona-Krise sind wir an diesem wunderbar sonnigen Frühlings-Samstag fast die Einzigen auf dem Gelände.
Beim Kloster handelt es sich um eine ehemalige Prämonstratenserabtei aus dem frühen 12. Jahrhundert, die sich seit 1896 im Besitz des Spiritanerordens befindet.
Die Klosteranlage liegt auf einer sanften Anhöhe neben der Senke eines ehemaligen Rheinarmes. Auf dem Klostergelände inmitten eines Naherholungs- und Naturschutzgebiets befindet sich auch das katholische Norbert-Gymnasium.
Die Baugeschichte und Architektur der Basilika und der gesamten Klosteranlage sind von besonderer kulturhistorischer Bedeutung. Die Basilika wurde in zwei Bauabschnitten zwischen 1138 und 1181 im romanischen Stil errichtet.
Nach der Schlacht von Worringen (1288) und der Belagerung von Neuss durch den burgundischen Herzog Karl den Kühnen (1474) kam es zu Zerstörungen an den Gebäuden des Klosters und an der Basilika. Da das Kloster Anfang des 18. Jahrhunderts finanziell gut ausgestattet war, wurden in dieser Zeit die meisten Gebäude in barockem Stil neu errichtet, darunter auch das Torhaus (1723).
Auf dem Klostergelände befindet sich auch ein kleiner Bauernhof mit Mufflon-Schafen. Die Osterlämmchen sind bereits geboren und sehen so süß aus. Hoffentlich kommt niemand auf den Gedanken, sie zu essen …