Ich hatte vor längerer Zeit in einem TV-Kulturmagazin einen Bericht über einen Fotografen gesehen, der Menschen in Museen aufnimmt, wenn diese vor Kunstwerken stehen und sich aufgrund ihrer Kleidung oder Körperhaltung ein zufälliger, aber bildstarker Bezug zum jeweiligen Werk ergibt.
Das fand ich sehr spannend. Nun bin ich zum ersten Mal Aufnahmen aus diesen Serien in „freier Wildbahn“ begegnet und habe mich wieder an den Beitrag erinnert.
Der Fotokünstler heißt Stefan Draschan (*1979), stammt aus Österreich und lebt seit einer Weile in Berlin.
Ich kann gar nicht glauben, dass alle diese Fotografien rein zufällig entstanden sind, so stark sind die Dopplungen. Doch so berichtet es Draschan.
Wie ich bei der anschließenden Recherche festgestellt habe, gibt es von ihm eine ganze Reihe spannender Fotoserien, u. a. mit Fotos von Menschen, die in Museen ermattet von zu viel Kunstgenuss einschlafen.
Ein anderes Projekt zeigt Draschan als Fahrradfahrer bei gestellten Crashs mit Schrottautos, wobei es immer wirkt, als ginge der Fahrradfahrer als Sieger aus der unfreiwilligen Umarmung hervor.
Ich finde dieser Arbeiten super. Es gibt auch bereits ein Kunstbuch von Stefan Draschan mit den Motiven aus seinen Museumsstreifzügen. Das habe ich mir gleich bestellt.