Diese Ausstellung habe ich heute ein wenig unfreiwillig gleich zweimal besucht. Denn nach dem ersten geführten Rundgang wollte mein Wagen nicht mehr anspringen.
Und während ich 90 Minuten auf den Pannendienst gewartet habe, bin ich einfach noch einmal durch die Ausstellung geschlendert. Dabei habe ich u. a. erfahren, dass der Künstler 1957 in Felanitx auf Mallorca geboren wurde. Wenige Kilometer entfernt habe ich von 1991 bis 1995 gelebt.Miquel Barceló gilt als bekanntester spanischer Künstler der Gegenwart. Seine großformatigen Werke erzielen auf Aktionen regelmäßig Preise von mehreren hunderttausend Euro.
Es sind ausdrucksstarke Bilder, die von einer radikalen Konfrontation gegensätzlicher Aspekte durchdrungen sind – vom Alltäglichen geht es zum Monumentalen, vom Lebensfrohen zum Morbiden.
Der viel gereiste Künstler knüpft in seinen Werken regelmäßig an eine der ganz frühen malerischen Traditionen Europas an: dem Stillleben. Dessen spanische Ausprägung wird als bodegón bezeichnet.
Der Begriff steht für Kompositionen, deren Motive einfache Lebensmittel und simple Küchengeräte verbinden. Die Metaphorik über Leben und Tod springt dabei stets ins Auge. Es ist vielleicht nicht so, dass man sich die Bilder unbedingt ins Wohnzimmer hängen möchte, aber in ihrer subtilen Bildgewalt finde ich Barcelos Werke absolut faszinierend.