Wie man sich manchmal täuschen kann: Als ich am Abend in St. Pölten ankomme und im Dunkeln meinen gewünschten Nachtparkplatz an einem Sportgelände suche, habe ich das Gefühl, ganz schön einsam in einer leicht abgeratzten Gegend zu übernachten.
Doch am nächsten Morgen im Licht des Tages zeigt sich, dass ich keine 200 Meter vom hypermodernen Regierungsviertel der niederösterreichischen Landeshauptstadt stehe.Das Areal befindet sich östlich der Altstadt unmittelbar Fluss Traisen. Die Planung dafür begann, nachdem St. Pölten 1986 niederösterreichische Landeshauptstadt wurde.
Aus einem internationalen Architektenwettbewerb ging der österreichische Architekt Ernst Hoffmann als Sieger hervor. 1992 erfolgte der Spatenstich, 1997 waren die Bauten soweit fertig, dass die gesamte Verwaltung übersiedeln konnte.
Im Mittelpunkt steht das Landtagsgebäude mit Blick auf den Fluss. In seiner Form erinnert es an ein Schiff und so wird es deshalb von den Bürgern auch genannt.
Dahinter erhebt sich der 80 m hohe Klangturm mit Museum und Aussichtsplattform. Direkt angeschlossen an den Bereich ist der Kulturbezirk St. Pölten, in dem das Festspielhaus St. Pölten, eine Ausstellungshalle von Hans Hollein, sowie das Landesmuseum untergebracht sind.
Integriert sind Bars, Restaurants und Sitzgelegenheiten mit Blick auf die Traisen. Ich finde das gesamte Ensemble sehr gelungen.