Eine neue Ausstellung in der Kunstsammlung NRW zeigt die künstlerische Entwicklung des Malers Piet Mondrian von klassischer Landschaftsmalerei über den Fauvismus und Kubismus bis zu den abstrakten Farbflächen, für die er heute berühmt ist.
Als Protagonist der klassischen Moderne wird Mondrian gerne mit seinen strengen geometrischen Kompositionen mit rechtwinkligen Linien in Schwarzweiß und Farbfeldern in Rot, Blau oder Gelb assoziiert. Doch dieser Stil steht am Ende eines langen Weges, der mit Windmühlen, Leuchttürmen, Dünen und Bauernhöfen begann.
Die Ausstellung in Düsseldorf zeigt, dass sowohl das frühe naturalistische Werk als auch die spätere Abstraktion das Resultat eines intuitiv gelenkten Vorgehens sind und keineswegs das Ergebnis mathematischer Rationalität.Mondrian, der vor 150. Jahren im niederländischen Amersfoort geboren wurde, begann um 1900 im impressionistischen Stil der Haager Schule zu malen. Ab etwa 1908 arbeitete er unter dem Einfluss von Vincent van Gogh und des Fauvismus.
Nach seiner Übersiedlung 1911 nach Paris wandte er sich unter dem Einfluss von Georges Braque und Pablo Picasso dem Kubismus zu. Ab den 1920er Jahren schuf Mondrian die bekannten streng geometrischen Gemälde, die dem Neoplastizismus zugerechnet werden.
Auch sein Pariser Atelier gestaltete er vollkommen im Stil seiner geometrischen Bilder und zog damit viele Besucher an. Als Kunsttheoretiker und Mitbegründer der Künstlervereinigung De Stijl gab Mondrian wichtige Impulse für die Bauhausbewegung.
1938 emigrierte er nach London, ab 1940 lebte er in New York, wo er 1944 an einer Lungenentzündung verstarb. Das pulsierende Leben der Metropole und seine Begeisterung für den zeitgenössischen Jazz lieferten ihm wichtige Impulse für sein Spätwerk.
Auch wenn Heike und mir die ab 1920 entstandenen geometrischen Werke mit Abstand am besten gefallen, ist es interessant zu sehen, wie und unter welchen Einflüssen sich der Maler entwickelt hat. Eine spannende Ausstellung.