In Mülheim a.d. Ruhr gibt es zwei Schlösser, die ich mir heute auf einer ausgedehnten Wanderung durch das Stadtgebiet angeschaut habe.
Ich starte an der Rennbahn, überquere am Wasserkraftwerk Raffelberg die Ruhr und laufe ein Stück durch die grünen Ruhrauen. Dann geht es durch den Ruhrpark und den Ortsteil Styrum.Ich überquere die Autobahn A40 just dort, wo ein brennender Tank-LKW im September 2020 zwei von fünf nebeneinander liegenden Eisenbahnbrücken so weit in Mitleidenschaft zog, dass diese abgerissen werden mussten.
Vorbei am Bahnhof Styrum geht es weiter in Richtung Ruhr zum Schlosspark Styrum. Der Park liegt in der Ruhrniederung am rechten Ufer des Flusses.
Im 11. Jahrhundert befand sich hier ein Oberhof des deutschen Königs Heinrich IV., der diesen „Stirhim“ genannten Besitz 1067 dem Reichsstift Kaiserswerth überließ.
Das Schloss war Wiege der Herrschaft Styrum und wurde später Stammsitz der Grafen von Limburg-Styrum. Seit November 1986 steht es unter Denkmalschutz und wurde anlässlich der Landesgartenschau MüGa 1992 von Grund auf renoviert.
Daneben befindet sich in einem pittoresken ehemaligen Wasserturm das Wassermuseum Aquarius und dahinter die Zentrale von Aldi Süd.
Auf einer ehemaligen Bahntrasse, die heute als Rad und Wanderweg dient, geht es von dort entlang der Ruhrauen und über die Ruhr in Richtung Innenstadt. Ich durchquere das Gelände der ehemaligen Landesgartenschau MüGa am Westufer der Ruhr und erreiche das Schloss Broich.
Die seit 2020 komplett renovierte Anlage liegt an der historischen Ruhrfurt des alten Hellwegs. Sie gehört zu den ältesten erhaltenen Wehrbauten der späten Karolingerzeit nördlich der Alpen.
Von dort führt mich die Tour durch den Ortsteil Speldorf zurück zu meinem Startplatz an der Rennbahn. Auf halber Strecke werde ich in einer Grünanlage von einem frei laufenden Rottweiler-Rüden angegriffen. Seine Halter sind nirgendwo zu sehen.
Glücklicherweise habe ich den Angriff kommen sehen und kann ihn abwehren. Fast zwei Minuten stehen wir uns gegenüber. Ich schreie das Tier permanent an, um es in Schach zu halten. Der kräftige untersetzte Rüde steht unmittelbar vor mir, fletscht total aggressiv die Zähne, bellt, und weicht kein Stück zurück. Sicherlich wäre er auf mich losgegangen, wenn ich nicht eine gewisse Erfahrung im Einschüchtern von Hunden hätte.
Als er sich endlich von dannen macht, muss ich erst einmal durchatmen. Keine zweihundert Meter weiter treffe ich auf einen Spielplatz mit zwei Müttern und ihren Kindern. Ich warne diese vor dem Hund, worauf sich eine der beiden Frauen mit einem großen Stock bewaffnet und die andere die Polizei ruft. Puh, was für ein Erlebnis.