Erst werden die Zwiebeln von ihren Wurzeln getrennt und auf dem Feldboden zusammengeschoben
Auf den Feldern rund um unser Dorf werden gerade die Speisezwiebeln geerntet. So manche Bolle bleibt dabei auf den Feldern zurück, nachdem die Bauern ihre Ernte eingefahren haben: zu klein, zu mumselig, mit eingeritzter Schale. Die darf man dann auflesen. Doch was macht man mit einer großen Tüte voller feldfrischer Zwiebeln? Allzu lange halten sie sich im Vorratsschrank ja nicht.
Deshalb gab es bei uns in dieser Wochefünfmal Zwiebeln. Erst hat meine Mom eine großzügige Portion gefüllte Zwiebeln mit Hackfleich und Reis zubereitet. Daran haben wir uns drei Tage lang gelabt.
Dann habe ich zwei Bleche mit Zwiebelkuchen gebacken. Das reichte auch noch mal für ein paar Tage Dauerzwiebelei. Den Rest vom Zwiebelkuchen habe ich eingefroren. Für den Winter, wenn die Zwiebelernte nur noch ein längst verblühter Sommertraum ist.
So werden sie aufgelesen
Was nach dem Auflesen übrig bleibt, darf man sich vom Feld holen
Gut zwei Drittel aus der KI, nach meinen Vorgaben erstellt, ein Drittel in Museen fotografiert
Die letzten vier Wochen habe ich neben dem Pauken für die anstehende Semester-Klausur regelmäßig mit der Bilder-KI Midjourney herumexperimentiert und für meinen Geschmack einige tolle Bilder produzieren lassen. Da fügte es sich, dass mein bevorzugter Foto-Druckbetrieb im Sommerloch unglaubliche Preise offeriert: Leinwanddrucke im Format 80×60 cm auf Keilrahmen für unfassbare 17 € das Stück. Da musste ich einfach zuschlagen. Zu viel Kunst? Kann doch gar nicht sein 🙂
Mein lieber Daddy, wir werden an Dich denken, so lange wir leben.
Heute haben wir das Grab meines viel zu früh verstorbenen Vaters abgeräumt.35 Jahre hat sein Leichnam bei uns im Dorf auf dem Friedhof geruht. Meine Mom hat das Grab immer liebevoll gepflegt, aber jetzt, mit 83 Jahren, wird ihr das langsam zu viel.
Der Sarg ist schon vor vielen Jahren eingebrochen, die Erde darüber damals spürbar eingesackt. Und von den sterblichen Überresten dürfte auch nicht mehr viel übrig sein, wie ich nun erfahren habe. In guter, wasserdurchlässiger Erde sind in der Regel sogar die Knochen nach 20 bis 30 Jahren komplett zersetzt,
Außerdem sehen die Gräber drumherum alle nicht mehr schön aus. Die Friedhofskultur wandelt sich. Auch meine Mom möchte dereinst in einem Urnengrab bestattet werden, doch so weit ist es hoffentlich lange noch nicht. Bevor wir mit dem Auspflanzen gestartet sind, haben wir auf jeden Fall noch ein gemeinsames Gebet für unseren Vater und Ehemann gesprochen. Vielleicht gibt es ja ein Wiedersehen an anderer Stelle im Universum. Das wäre schön.
Sitz des Ludwig-Forums in der ehemaligen Schirmfabrik Brauer von 1928
Heute habe ich zum ersten Mal das Ludwig Forum für Internationale Kunst besucht, das auf die Sammlung des Aachener Unternehmerpaars Irene und Peter Ludwig zurückgeht.
Der Bestand umfasste zum Zeitpunkt des Todes Peter Ludwigs 1996 circa 14.000 Werke, die sich heute als Dauerleihgaben und Schenkungen in über 30 Institutionen auf drei Kontinenten befinden.
In der Sammlung finden sich Arbeiten der modernen Kunst aus allen Stilrichtungen und vielen Ländern. Besonders bekannt ist sie für ihre Pop-Art-Bestände und den Schwerpunkt auf US-amerikanischer Kunst seit den 1960er Jahren.
1970 entstand in Aachen das städtische Museum „Neue Galerie – Sammlung Ludwig“, eines der ersten Museen für Gegenwartskunst in Deutschland. 1988 zog die Sammlung in die Räumlichkeiten der 1928 im Bauhausstil erbauten ehemaligen Schirmfabrik Brauer um.
Dort zeigt das Ludwig Forum für Internationale Kunst seitdem regelmäßig Wechselausstellungen etablierter und aufstrebender Künstler, sowie Werke aus dem eigenen Bestand. Aktuell präsentiert die Sammlung unter dem Titel „Oh, Clock!“ die erste große Einzelausstellung der New Yorker Malerin Amy Sillman (*1955) im deutschsprachigen Raum.
Im ersten Teil der Ausstellung ist eine konzentrierte Auswahl von Sillmans Arbeiten der letzten zehn Jahre zu sehen, darunter 24 Malereien, über 300 Zeichnungen, Grafiken und Collagen, mehrere große Installationen und digitale Animationen.
Beim zweiten Teil handelt es sich um eine kuratorische Sammlungsintervention der Künstlerin: An diagonal verlaufenden, von ihr bemalten Wänden, präsentiert sie mehrere Dutzend, von ihr ausgewählte Werke aus der Sammlung Ludwig. Dies folgt einem Konzept, welches sie 2019 im New Yorker MoMa erstmals umgesetzt hat, und dieser Teil der aktuellen Ausstellung hat mich tatsächlich am meisten fasziniert.
SLUDZABP – So Lasst Uns Denn Zwei Apfelbäumchen Pflanzen, lautet die Langform dieses zugegeben etwas sperrigen Akronyms. Der Satz klingt wohlbekannt und wird gemeinhin Luther zugeschrieben, was aber wohl nicht richtig ist.
Im Original: „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt untergeht, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen“. Sprachforscher glauben, dass der Satz dem Lutherbild des 19. Jahrhunderts entstammt und größere Verbreitung in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg gefunden hat.
So soll etwa der spätere Bundespräsident Gustav Heinemanndas Zitat in Reden und Schriften immer wieder verwendet haben. Hoimar von Ditfurth veröffentlichte 1985 einen Sachbuch-Bestseller unter dem Titel „So laßt uns denn ein Apfelbäumchen pflanzen“, in dem er sich mit der unsicheren Zukunft der Menschheit befasst.
Der Satz drückteine Haltung der Zuversicht und des Handelns trotz widriger Umstände aus. Ich bin tatsächlich ein wenig gerührt, dass meine Mom mit ihren zarten 83 Lebensjahren noch ein Apfelbäumchen bei uns im Garten großziehen will.
Und weil ein Apfelbäumchen allein befruchtungstechnisch wenig Sinn macht, bekomme auch ich in meinem Gartenteil so einen „Malus domestica“, wie die Botaniker sagen. Sie eine Rubinette, ich einen Wellant. Auf dass die Bäumchen gut gedeihen und uns noch zu Lebzeiten süße Ernte bringen mögen.
Ich beginne die neue Woche mit einer schönen 10 km Wanderung am südlichen Rand von Alsdorf nordöstlich von Aachen. Es geht zunächst durch das naturbelassene mittlere Broichbachtal, wo sich der Broicher Bach lieblich durch die Landschaft schlängelt.
Der Bach ist ein rechter Nebenfluss der Wurm, der in diesem Bereich mehrere kleine Seen aufstaut, darunter auch den Alsdorfer Weiher. In diesem Bereich befanden sich früher zahlreiche Wassermühlen, die zum Lebensunterhalt der Bevölkerung beitrugen.
Heute ist dort das Naherholungsgebiet Broichbachtal mit dem Tierpark Alsdorf angesiedelt, den ich im zweiten Teil meiner Wanderung durchstreife. Der kostenlos zugängliche Park ist ein beliebtes Ausflugsziel für Jung und Alt. Neben den Tiergehegen mit Dammwild, Eseln, Lamas, Emus, Waschbären und Erdmännchen gibt es dort auch vielfältige Spielmöglichkeiten für Kinder.
Die Freizeitanlage grenzt an die renaturierten Abraumhalden Anna und Noppenberg, denn ganz in der Nähe befand sich mehr als 130 Jahre lang die größte Steinkohlenzeche im Aachener Revier: die Grube Anna.
Ehemaliger Wasserturm der Zeche Anna
Unterhalb des Wurmtals erstreckt sich eine Steinkohlenschicht mit einer Mächtigkeit von bis zu 2.000 Metern, die in den 1840er Jahren entdeckt wurde. Der industrielle Abbau begann 1854.
Die Zeche wurde schnell zu einem der wichtigsten Arbeitgeber in der Region.1930 ereignete sich dort unter Tage das bislang größte Grubenunglück Westdeutschlands, bei dem 299 Bergleute starben. Anlässlich ihrer Beerdigung kamen mehr als 150.000 Menschen zusammen.
In den Hochzeiten nach dem Zweiten Weltkrieg waren auf der Zeche mehr als 6.000 Menschen beschäftigt. Bis zu 2 Millionen Tonnen Steinkohle wurden pro Jahr gefördert.
Doch in den frühen 1980er Jahren endete die Epoche des Steinkohleabbaus im Aachener Revier. Zurück blieb ein riesiges Gelände, auf dem einige historische Gebäude der Zeche erhalten wurden. Der größte Teil der Fläche wurde in Freizeitanlagen, Wohnbebauung, einen Gewerbepark und ein Einkaufszentrum umgewandelt.
Wanderkarte der Tour
Alsdorfer Weiher
Wald im Broichbachtal
An den Hängen blüht die Heide
Verwunschene Teichlandschaft
Hof am Kellersberg
Auf den Hochflächen des Kellersbergs
Ernolungsgebiet Alsdorfer Weiher
Immer eine Attraktion: Die Erdmännchen im Tierpark
Deutsche Riesenrammler, bis zu 12 kg schwer
Eselfütterung im Freigehege
Der Chef vom Dammwild
Pekunia
Wasserflächen im Park
Burg Alsdorf in der Stadtmitte (Foto Sir Garwin | http://commons.wikimedia.org | Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE)
Das Seilscheibenfahrrad des Designers Jörg Bontenbroich
Frühere Maschinenhalle der Zeche
Der ehemalige Förderturm am Hauptschacht
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