kostenlos / kein Strom verfügbar (Daten vom 9.06.2024)
Zusatzinfo:
Großer Parkplatz am Park in der Nähe des Nationalparkhauses Unteres Odertal. Keine Infrastruktur. Ruhig.
Nördlich von Stolpe befindet sich in Criewen der nächste Zugang zum Nationalpark Unteres Odertal mit einem Nationalparkzentrum für Besucher.
Der kleine Ort Criewen mit nur 500 Einwohnern gilt als eines der ältesten slawischen Fischerdörfer an der Oder und wurde 1354 erstmals urkundlich erwähnt.
Das Nationalparkzentrum befindet sich im ehemaligen Schafstall einer hübschen Gutsanlage mit Herrenhaus, das um etwa 1750 für den Rittmeister Otto von Arnim errichtet wurde.
Die Anlage ist eingebettet in den schönen Lenné-Park mit einem wertvollen Baumbestand und idyllischen Teichen, aus denen uns ein wahres Froschkonzert empfängt. Im Park befindet sich auch die kleine Dorfkirche.
Wie schon in Stolpe kommt am Ortsrand zunächst der Kanal (Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße), dahinter der Winterdeich und schließlich die Überflutungsflächen der Oder, die jetzt kurz vor Sommeranfang noch ein wenig parkartiger wirken, als in Stolpe.
Am Horizont erhebt sich eine Hügellandschaft, die östlich der Oder liegt und bereits zu Polen gehört. Es ist eine Landschaft, die pures Naturvergnügen verspricht.
In Eberswalde hat der Zweite Weltkrieg viel Bausubstanz zerstört, doch wo die prächtigen Häuser geblieben sind, sind es auch die eindrucksvollen Türen und Portale. Hier meine Ausbeute einer längeren Radtour durch die Innenstadt.
Von Angermünde sind wir knapp zehn Kilometer nach Stolpe gefahren. Die kleine Gemeinde liegt am südlichen Rand des Nationalparks Unteres Odertal, der sich von hier entlang der Oder hinauf bis nach Schwedt zieht.
Geschützt ist ein Streifen mit einer Breite von zwei bis acht Kilometer links der Oder. In diesen Überflutungsflächen (Polder)werden im Herbst die flussnahen Deiche geöffnet, damit sich der Fluss bei Hochwasser ausbreiten kann.
Im Frühjahr werden die Deiche dann wieder geschlossen und verbleibendes Restwasser abgepumpt, damit die Weiden in diesem Streifen bewirtschaftet werden können. Es ist das größte zusammenhängende Poldergebiet in der Bundesrepublik.
Stolpe liegt an der Bruchkante zum Odertal. Dort, wo die Hügel enden und in die flache Landschaft übergehen, befindet sich die Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße. Der Kanal folgt weitgehend dem früheren Verlauf der Oder und begleitet sie in 2 bis 3 Kilometer Abstand.
Gleich hinter dem Kanal folgt der Winterdeich (der nie geöffnet wird), dann die Polderwiesen, der Sommerdeich (der im Winter geöffnet wird) und schließlich die Oder, die auch hier die Grenze zu Polen bildet.
Am Nachmittag unternehme ich mit Doxi eine Wanderung durch diese Landschaft. Es geht zunächst hinauf auf eine Anhöhe am Rand von Stolpe, auf der seit dem frühen Mittelalter eine Burg stand. Heute ist noch ein Rest des Bergfries erhalten.
Durch dichten Buchenwald steigen wir anschließend hinab zu großen Fischteichen, die zu DDR-Zeiten von einer LPG für die kommerzielle Fischzucht genutzt wurden. Zwischen den Teichen und der Hohensaaten-Friedrichsthaler-Wasserstraße gibt es einen Wirtschaftsweg, dem wir bis zur nächsten Brücke über den Kanal folgen.
Dahinter geht es in die Überflutungsflächen und bis zum Sommerdeich an der Oder. Auf dem Deich führt auch der Oder-Radweg entlang, dem wir ein kleines Stück folgen, bevor wir durch den Polder zurück nach Stolpe laufen. Eine ganz bezaubernde Tour war das.
Wanderkarte unserer Tour
Infotafel in Stolpe
Unser Stellplatz am Kanal, der Hohensaaten-Friedrichsthaler-Wasserstraße
Ausgewiesene Stellplätze auf Asphaltparkplatz an der Stadtmauer. Wenige Gehminuten zum Marktplatz. Ruhig.
Nun habe ich die Uckermark erreicht. Das hübsche Angermünde am Mündesee bildet den Südosten des Landkreises Uckermark. Die Stadt gehört zu den größten Gemeinden Deutschlands und ist bezogen auf ihre Fläche inklusive aller Teilgemeinden kaum kleiner als Dresden.
Auf dem Stadtgebiet gibt es zahlreiche Seen. Beliebt ist Angermünde aufgrund der gut erhaltenen Altstadt mit vielen gepflegten Fachwerkhäusern. Bis auf wenige Ausnahmen sind alle Gebäude saniert. In der Stadtansicht dominieren das frühere Franziskaner-Kloster und die Sankt-Marien-Kirche mit ihrem äußerst mächtigem Turm.
Findlinge am Mündesee
Blick auf den Mündesee
Franziskaner-Klosterkirche Peter und Paul
Steinskulptur zwischen Klosterkirche und Stadtmauer
Stadtpfarrkirche Sankt Marien
Geschäfte in der Haupteinkaufstraße
Motorrad vor einem dieser Geschäfte
Rathaus von Angermünde
Ratswaage, 1752 errichtet, heute Tourist-Information
Angermünde hat nur knapp 14.000 Einwohner, ist aber flächenmäßig so groß wie Bremen oder Dresden. Und gut erhalten, wie die vielen schönen Türen und Portale erahnen lassen.
Großparkplatz am Schiffshebewerk im Grünen. Keine Infrastruktur.
Ein Besuchermagnet erster Güte im Osten von Brandenburg ist das Schiffshebewerk Niederfinow, das größte in Europa. Das alte Hebewerk stammt aus dem Jahre 1934, das neue, noch größere, aus dem Jahre 2022. Sogar die größten Binnenschiffe können damit in riesigen Stahlwannen um 34 Meter angehoben bzw. abgesenkt werden.
Dadurch wird die Überfahrt von der tiefer liegenden Oder in den Berlin-Kanal möglich, der das höher gelegene Hochplateau des Barnim Rihtung Westen durchquert. Der Ostseeraum erhält dadurch Anschluss an das bundesdeutsche Wasserwegenetz bis hin zum Rhein.
Die Anlage beeindruckt durch ihre schiere Größe und die Menge an verbautem Stahl und Beton. Sie gilt als historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland.
Spannend finde ich, dass gar nicht so viel Kraft aufgewandt werden muss, um die vielen hundert Tonnen schwere Tröge (Schiffe plus Wasser) zu bewegen. Wie bei Seilbahnen nutzt man das Prinzip der Gegengewichtskopplung.
Dazu sind die Wannen über Stahlseile mit riesigen Gewichten verbunden, die beinahe ein Gleichgewicht der Kräfte herstellen. Bei der alten Hebebrücke reichen dann vier Motoren mit jeweils nur 55 PS, um die Gewichtsdifferenz auszugleichen und die Wanne zu bewegen.
Luftbild der Anlage (Foto Toniklemm | http://commons.wikimedia.org | Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE)
Karte der Bunsdeswasserstraßen
Leitstand des Hebewerks
Querschnitt durch das neue Hebewerk
Das neue Hebewerk
Die Wanne ist Oben
Die Gewichte heben sich, die Wanne kiommt herunter
Die Wanne sinkt …
… und sinkt ….
Bis knapp über dem Boden
Seitlicher Blick auf das alte Hebewerk
Boote zur Schleusung Talwärts im alten Hebewerk
Infotafel am alten Hebewerk
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