„Der Mai ist gekommen , die Bäume schlagen aus“ heißt es in dem berühmten Frühlingsgedicht von Emanuel Geibel aus dem Jahr 1841.
Wenn ich heuer in die Wälder, Wiesen und Baumschulen rund um mein Heimatdorf blicke, muss man wohl eher konstatieren, „Der April ist gekommen, die Bäume schlagen aus“.
Denn die Bäumesind größtenteils bereits voll ergrünt, mindestens drei Wochen früher als im langjährigen Durchschnitt. Das ist schon eine merkliche Verschiebung, die mit der menschengemachten Erderwärmung ihren Lauf nahm.
Aber davon konnte der Dichter im Jahre 1841 natürlich noch nichts ahnen. Schließlich hatte die industrielle Revolution da noch gar nicht richtig Fahrt aufgenommen.
Fünf Wochen war ich unterwegs, während bei uns im Rheinland alles erblüht ist. Ich hatte schon damit gerechnet, die Tulpenblüte rund um mein Heimatdorf verpasst zu haben. Doch sie sind noch da.
Im Windkraftfeld zwischen Büttgen und Glehn bin ich heute Morgen auf große Tulpenfelder gestoßen, die noch nicht verblüht und abgeerntet sind. Ganz bezaubernd sieht das aus, wie sich tausende von Blutenkelchen zur Sonne recken. Da habe ich aber Glückt gehabt 🙂
Marktplatz von Lippstadt mit dem Rathazs (links) und der ev. Marienkirche. Davor der Bürgerbrunnen.
Paderborn wird von der Lippe nur gestreift. Die erste große Stadt, durch die die Lippe hindurchströmt, ist Lippstadt. Die Stadt lag früher strategisch günstig an einer Furt der Lippe zwischen dem Haarstrang (südlich), dem Münsterland (nördlich) und dem Paderborner Land (östlich).
Lippstadt wurde 1185 als Planstadt gegründet und ist damit die älteste Gründungsstadt Westfalens. Sie befindet sich – grob gesprochen – in der Mitte des Städtedreiecks Dortmund, Bielefeld und Paderborn.
Die Stadt hat rund 750 km Wasserläufe, über die zahlreiche Brücken führen. Aus diesem Grund wird Lippstadt gerne als „Venedig Westfalens“ bezeichnet.
Ich bin überrascht über die vielen giebelständigen Fachwerk-Dielenhäuser, die sich in der historischen Altstadt erhalten haben. De meisten davon sind nach dem Dreißigjährigen Krieg entstanden und verfügen über prächtige hölzerne Türen und Tore.
Am großen Marktplatz steht neben dem historischen Rathaus auch die mächtige Lippstädter Marienkirche. Rund um die Altstadt gibt es viele ansehnliche Villen und Stadthäuser aus der Gründerzeit bis hin zu Jugendstilbauten vom Anfang des 20. Jahrhunderts.
Ich hatte gar nicht erwartet, in der Mitte von Westfalen eine so hübsche Stadt anzutreffen. Echt sehenswert!
Historisches Stadtmodell
Schiffahrtskanal der Lippe am Rande der Altstadt
Klassizistische Villa an der nördlichen Umflut
Bürgerbrunnen am Marktplatz
Evangelische Marienkirche zu Lippstadt, Südwestansicht
Evangelische Marienkirche zu Lippstadt, Südostansicht
Lippebug mit der Skulptur „Narr“
Der „Goldene Hahn“, eines der ältesten Häuser Lippstadts von 1566
Fachwerkhaus in der Altstadt
Fachwerkhaus in der Altstadt
Historische Schankwirtschaft
Witzige Schaufensterdeko
Die Lippe am Lippertor
Jacobikirche mit Glockengeläut
Denkmal Bernhards II. auf dem Bernhardbrunnen am Ende der Langern Staße
Prächtige Balkone an einem Bürgerhaus am Bernhardbrunnen
Bunt und barock – so sind viele Portale in Lippstadt
Was für eine Überraschung , die Türen von Lippstadt: So viele bunt und barock, das hatte ich nicht erwartet, hier am östlichen Rand von Nordrhein-Westfalen. Eine echte Augenweide für die Fans von sehenswerten Türen und Portalen.
Auf meinen Heimweg von Bad Meinberg durchquere ich das Lipperland und nutze dies für einen Besuch in Bad Lippspringe an der Quelle der Lippe.
Der 220 km lange Fluss, der nach Westen strömt, um südwestlich von Wesel in den Rhein zu münden, entspringt an den westlichen Ausläufern des Eggegebirges in einem Quellteich in Bad Lippspringe,
Die Quelle ist heute eingebettet in den Arminiuspark, gleich daneben befindet sich die Ruine der Burg Lippspringe.
Es handelt sich um eine Karstquelle, deren Quellwasser aus rund 8 Metern Tiefe zutage tritt. Das Wasser stammt größtenteils aus Versickerungen von Fließgewässern, wie z. B. der Beke und der Durbeke, und aus Niederschlägen, die im Kalkstein der Region versickern.
Der tiefblaue Kolk im Quellteich der Lippe wird im Volksmund „Odins Auge“ genannt. Der Sage nach soll sich der germanische Göttervater ein Auge ausgerissen und in die trockene Sennelandschaft geworfen haben, um sie mitFeuchtigkeit und blühendem Leben zu segnen. Wenn man den Quellteich in der Sonne so schön blau glänzend daliegen sieht, möchte man das fast glauben.
Duchquerung des Egge-Gebirges im Schnee
Ruine der Burg Lippspringe
Schlösschen im Arminuispark, haute vom NABU genutzt
Arminius-Quelle, eine Mineralquelle neben der Lippquelle
Später Wintereinbruch: HeuteNacht hat es in Ostwestfalen noch einmal ordentlich geschneit, vor allem in den höheren Lagen, wie in Bad Meinberg. Ich wurde in der Nacht im Wohnmobil mehrfach wach, weil es im Park Sylvaticum um mich herum so laut geknallt, oder besser geknackt hat.
Beim Blick aus dem Fenster zeigte sich die weiße Pracht auf den Bäumen und auf den Wegen, und dass bereits die ersten Äste an den frisch ergrünten Laubbäumen abgebrochen waren.
Am Morgen musste ich dann feststellen, dass die Ausfahrt vom Wohnmobilstellplatz am Gelände von Yoga Vidya durch einen umgestürzten Baum versperrt war. Tatsächlich waren im gesamten Park an zahlreichen Stellen Äste abgebrochen oder niedergedrückt.
Ich hatte noch Glück, dass der Laubbaum unmittelbar vor meinem Wohnmobilkeinen Schaden genommen hatte.
Doxi hatte trotz der misslichen Situation natürlich mächtig Spaß im Neuschnee. Nach drei Stunden hatte das Garten-Team von Yoga-Vidya schließlich auch die Ausfahrt vom Wohnmobilstellplatz wieder frei gesägt, sodass wir unsere Heimreise antreten konnten. Besten Dank dafür!
Am Morgen liegen rund 5 m Schnee
Winterlandschaft im Sylvaticum
Blühender Apfelbaum unter Schnee
Erst mal schön abrollen
Vor allem Laubbäume konnten der Schneelast nicht trotzen
Viele Äste hat es heruntergedrückt
Doxi hat Spaß im Schnee
Die mächtige Linde hat es gut überstanden
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