Villa des Unternehmers und Hofphotographen Karl Festge in der Cyriakstraße 39
Von Schweinfurt bin ich nach Erfurt weitergefahren, um meine lieben Verwandten väterlicherseits zu besuchen.
Bevor wir uns am Nachmittag treffen, will ich am Vormittag den EGA-Park (Erfurter Garten Ausstellung) erkunden.
Doch das Wetter ist nicht so einladend, deshalb spare ich mir den kostenpflichtigen Besuch und laufe stattdessen ein wenig um den großen EGA-Park herum, der sich auf dem Cyriakberg befindet.
Unterhalb dieses Bergs, zwischen der Gera und mehreren öffentlichen Parks, hat sich am Beginn des 19. Jahrhunderts das Erfurter Großbürgerturm niedergelassen.
Insbesondere die Cyriakstraße ist voll mit noblen historischen Villen. Dazwischen einige wenige Mietshäuser und ganz moderne Bauten. Ich dachte ja, ich kenne Erfurt mittlerweile ein wenig, aber so habe ich die Stadt noch nie gesehen.
Auf dem Weg von München zu meinen Verwandten in Erfurt bin ich unvermittelt im Mittelpunkt der Europäischen Union gelandet. Seit dem Brexit liegt dieser geografische Punkt wenige Kilometer südwestlich von Schweinfurt.
Schon seit dem Mittelalter profitiert die Stadt am Main von ihrer zentralen Lage in der Mitte des deutschen Sprachraums und als Knotenpunkt wichtiger Handelswege zwischen Ost und West, Nord und Süd.
Schweinfurt lässt sich auf einer Deutschlandkarte leicht lokalisieren, weil es am Beginn des Maindreiecks liegt, etwa 40 Kilometer von Thüringen, Hessen und Baden-Württemberg entfernt.
Die fränkische Industriemetropole hat die zweithöchste Einpendlerquote in Deutschland, da hier große Industriebetriebe mit vielen tausend Beschäftigten angesiedelt sind. Dazu zählen die Automobilzulieferer ZFFriedrichshafen und Schaeffler KG, aber auch Unternehmen wie Fresenius Medical Care und Bosch Rexroth.
Die hübsche Altstadt befindet sich unmittelbar am Main mit dem Marktplatz und dem historischen Rathaus als Zentrum. Über das Areal verteilt haben sich einige sehenswerte mittelalterliche und neuzeitliche Bauten erhalten, darunter das Zeughaus und das Alte Zollhaus. Außerdem gibt es zwei moderne, architektonisch interessante Museumsbauten.
Wäre ich nicht gerade noch ein wenig von der Pracht Münchens geblendet, hätte ich meinen Besuch hier vermutlich noch ein wenig mehr zu schätzen gewusst.
Ich hab’s probiert, ein echtes Stück bayerisches Lebensart. Aber so richtig geschmeckt hat es nicht.
Was man so alles in 48 Stunden erleben kann, wenn eine Stadt viel zu bieten hat und man flink mit dem Fahrrad unterwegs ist. Ich habe ganz viel von den historischen Sehenswürdigkeiten Münchens gesehen, liebe Freunde wiedergetroffen, war in zwei tollen Museen, mit Doxi schön an der Isar wandern und habe dem Jugendstil in Münchner Norden nachgespürt.
Außerdem war ich im Englischen Garten und habe dort im Biergarten am chinesischen Pavillon unter Begleitung original bayerischer BlasmusikKnödel und Schweinsbraten gegessen.
Letzterer war allerdings gar nicht lecker. Doxi hat das meiste davon bekommen. Ich glaube, ich ekele mich Irgendwie langsam vor Fleisch, insbesondere vor Schweinefleisch. Und vor Bier auch, aber das ist ein anderes Thema.
Früher war ich regelmäßig in der bayerischen Landeshauptstadt zu Gast, doch nun sind seit meinem letzten Besuch zehn Jahre vergangen. Damals war Doxi gerade ein Junghund, und mit mir zum ersten Mal im Zoo (Hellabrunn). Nun blickt sie bereits langsam dem Ende ihres Lebens entgegen. Aber noch nicht sofort. Glücklicherweise.
Es war auf jeden Fall herrlich, wieder einmal hier zu sein, und das bei fantastischem Wetter. Überall in der Stadt hat es die Menschen ins Freie gezogen. An der Isar war es voll wie im Freibad. Überall wurden gegrillt und gechillt. München ist einfach sehr sehens- und lebenswert. Glücklich, wer hier eine bezahlbare Bleibe hat.
Meine Freunde Reinhard und Christiane besuchen mit auf dem Campingplatz in Thalkirchen
Neues Rathaus Müchner am Marienplatz
Mariensäule am Marienplatz
Altes Rathaus München
Heilig-Geist-Kirche am Marienplatz
Historisches Gebäude am Alten Rathaus, heute Stadtsparkasse
Haus in der Sendlinger Straße
Ruffinhaus nahe des Marienplatzes
Ruffinhaus nahe des Marienplatzes
Häuser in der Sendlinger Straße
Prächtig verziertes Rokokohaus in der Sendlinger Straße
ORAG-Haus am St. Jakobs-Platz
Ohel-Jakob-Synagoge am St. Jakobs-Platz
Orlando Haus in der Sendlinger Straße
Die Münchner Kindle Stuben
Die berühmte Feldherrnhalle, wie der Hitlerptusch 1923 ein jähes Ende nahm
Theatinerkirche St. Kajetan neben der Feldhernnhalle
Pavillon im Hofgarten
Wittelsbacherbrunnen in der Residenz
Innenhof der Residenz
Bayerische Staatskanzlei am Hofgarten
Pferdeskulptur vor dem Bayerischen Staatsarchiv
Statue auf dem Max-Josef-Platz vor der bayerischen Staatsoper
Galerie des Staatstheaters am Max-Josef-Platz
Maximilian, Kurfürst von Bayern, am Wittelsbacherplatz
Am Odeonsplatz blüht es
König Ludwig I. am Odeonsplatz
Haus am Odeonsplatz
Palais Arco-Zinneberg am Wittelsbacherplatz
Obelisk am Karolinenplatz in der Maxvorstadt. Erinnerung an die 60.000 Bayern, die mit Napoleon gegen Österreich zogen.
Propyläen am Königsplatz
Glyptothek am Königsplatz
Garten des Lenbachhauses
Prächtige Stadthäuser in der Richard-Wagner-Straße
Bayerische Staatssammlung für Paläontologie und Geologie in der Richard-Wagner-Straße
Noble Bauten in der Briennerstraße nahe dem Königsplatz
Noble Bauten in der Briennerstraße nahe dem Königsplatz
Portal der Bayerischen Hypotheken- ud Wechselbank in der Karl-Faulhaber-Straße
Aluminiumstandbild des Grafen Joseph von Monteglas am Promenadeplatz
Preysing-Palais
Kirche St. Michael mit der Witelsbacher Gruft
Blick zum Hochaltar in St. Michael
Deckengewölbe in St. Michael
Marienverehrug in St. Michael
Hirmerhaus in der Haupteinkaufstraße nahe St. Michael
Frontseite der Münchner Frauenkirche
Innenhof im Künstlerhaus München
Kaiser-Ludiwg-Denkmal
Kirche St. Paul in der Nähe der Theresienwiese
Bavaria Statue an der Thereseienwiese
Streetart Mural von Künslter „Jukebox“ in Thalkirchen
Alte Utting, ehemaliger Dampfer als Szenelokal auf einer Brücke
Chinesischer Pavillon im Englischen Garten
Friedensengel in den Maximiliansanlagen
Sonnenbadende am Wehrsteg zwischen Museumsinsel und Praterinsel
Schwabinger Standesamt in der Mendlstraße
Siegestor an der Leopoldstraße in Schwabing
Prächtige Villa in der Leopoldstraße
Alois-Alzheimer-Haus in der Königinstraße in Schwabing
Skulptur vor einem Gebäude der Münchner Rückversicherung in Schwabing
Hauptgebäude der Münchner Rückversicherung im Schmuckhof
Portal im Hauptgebäude der Münchner Rückversicherung im Schmuckhof
Gartenansicht des Hauptgebäudes der Münchner Rückversicherung im Schmuckhof
Skulptur vor einem Gebäude der Münchner Rückversicherung in der Leopoldstraße
Ich war ja schon einige Mal in München, aber noch nie im Lenbachhaus im großen Kunstareal in der Maxvorstadt. Da habe ich echt was verpasst, wie ich nun weiß.
In der wunderschönen Villa mit einem architektonisch prämierten zeitgenössischen Anbau aus dem Jahr 2009 ist die „Städtische Galerie im Lenbachhaus“ untergebracht.
Dort werden u.a. Werke der Künstlervereinigung Der Blaue Reiter, Arbeiten von Josef Beuys, moderne Kunst und Wechselausstellungen gezeigt.
Im Garten der ganz in einem warmen Gelbton gehaltenen Villa fühlt man sich an einen italienischen Palazzo erinnert. Der denkmalgeschützte Wohnsitz des „Malerfürsten“ Franz von Lenbach wurde zwischen 1887 und 1891 errichtet und seitdem mehrmals erweitert.
Das Lenbachhaus besitzt 28 000 Kunstwerke, von denen nur ein ganz kleiner Teil ständig gezeigt werden kann. Seinen Weltruhm verdankt es der einmaligen Sammlung von Werken der Gruppe Der Blaue Reiter mit zahlreichen Bildern von Alexej Jawlensky, Wassily Kandinsky, Gabriele Münter, Franz Marc, August Macke, Marianne von Werefkin und Paul Klee.
Von Kandinsky habe ich jüngst in der aktuellen Düsseldorfer Ausstellung schon viel gesehen, von Klee, Marc, Macke und den rheinischen Impressionen in der Kunstsammlung Bonn ebenfalls, dennoch ist diese Zusammenstellung hier wirklich einmalig. Ein ganz tolles Kunsterlebnis!
Prächtiger Jugendstilbau in der Schwabinger Ainmillerstraße
Neben Darmstadt und Wien ist München eine der Hochburgen für Jugendstil-Architektur im deutschsprachigen Raum. Tatsächlich ist der Begriff in der bayerischen Landeshauptstadt entstanden, geprägt durch die im Hirth-Verlag erschienene Zeitschrift „Jugend“.
Besonders im Stadtteil Schwabing, in dem am Beginn des 20. Jahrhunderts viel gebaut wurde, finden sich prachtvolle Jugendstilbauten und viele weitere Bürgerhäuser, an denen man Bezüge zum Jugendstil erkennen kann.
In München war besonders der Architekt Martin Dülfer aktiv. Ein von ihm entworfenes und auch selbst bewohntes Paradebeispiel für den Münchner Jugendstil steht in der Leopoldstraße direkt an der Münchner Freiheit.
Hier lassen sich viele typische Jugendstil-Elemente festmachen: Geschwungene Formen bei Türen, Fenstern, Simsen, Umrahmungen. Dazu Girlanden, Blumen, Laubwerk und Bäume als Fassadenschmuck in Form von Stuckelementen.
Bei vielen Jugendstilbauten in München ist die Fassade in der Technik des sogenannten Kammzugs von Rillen durchzogen und durch rote, grüne und goldene Ornamente farblich akzentuiert.
Weitere Architekten, die Jugendstil-Bauten in Schwabing hinterlassen haben, sind Ernst Haiger, Anton Hatzl, Henry Helbig, Eugen Hönig, Karl Söldner und beispielsweise Franz Popp.
Ein Copyright auf den Jugendstilbesitzt keiner dieser Schöpfer – der Stil war einfach en vogue in der Zeit etwa zwischen 1902 und 1914 bei Bauherrn, die den Historismus der frühen Kaiserzeit hinter sich lassen wollten.
Jugendstil ode eher schon Hundertwasser-Style?
Jugenstil-Türgitter
Personaleingang im Jugendstil, gesehen in Schwabing
Eine der vielleicht wichtigsten Türen in der Landeshauptstadt
Na, ob das hier was gibt? Auf meinen ersten Kilometern mit dem Fahrrad durch den Münchner Süden kamen mir Zweifel, ob ich hier wohl sehenswerte Haustüren und Portale entdecken würde. Alles sehr zweckmäßig und wenig erquickend, obwohl ich auch links und rechts der Hauptstraßen geschaut habe.
Doch die Stadt ist groß. Und mit dem Übergang zwischen den Stadtteilenwechselt auch der Wohlstand der Einwohner und mit ihm die Architektur. Irgendwann wurden die Häuser prächtiger und die Haustüren verspielter und verzierter. Und so ist am Ende doch noch eine erkleckliche Anzahl schöner Türen zusammengekommen. Hier meine Ausbeute von zwei mal drei Stunden Tür-Safari in München.
Personaleingang im Jugendstil, gesehen in Schwabing
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