Eine der vielleicht wichtigsten Türen in der Landeshauptstadt
Na, ob das hier was gibt? Auf meinen ersten Kilometern mit dem Fahrrad durch den Münchner Süden kamen mir Zweifel, ob ich hier wohl sehenswerte Haustüren und Portale entdecken würde. Alles sehr zweckmäßig und wenig erquickend, obwohl ich auch links und rechts der Hauptstraßen geschaut habe.
Doch die Stadt ist groß. Und mit dem Übergang zwischen den Stadtteilenwechselt auch der Wohlstand der Einwohner und mit ihm die Architektur. Irgendwann wurden die Häuser prächtiger und die Haustüren verspielter und verzierter. Und so ist am Ende doch noch eine erkleckliche Anzahl schöner Türen zusammengekommen. Hier meine Ausbeute von zwei mal drei Stunden Tür-Safari in München.
Personaleingang im Jugendstil, gesehen in Schwabing
Nachdem ich in München angekommen bin, mache ich mich gleich auf den Weg zur Pinakothek der Moderne. Das 2002 eröffnete Museum im Kunstareal München wollte ich schon lange einmal besuchen.
Beim Betreten des modernen, lichtdurfluteten Baus aus Sichtbeton erwarten mich zwei Überraschungen: Zum einen ist der Eintritt für die ersten 500 Gäste an diesem Tag frei, wozu auch ich gehöre.
Und zweitens schweben im großen Foyer sich bewegende Medusen von der Decke auf und ab – eine Kunstinstallation, die mich im Herbst 2022 auf dem Lichtfestival Glow in Eindhoven schon total begeistert hat. Dort seilten sich die aus lichtdurchlässigen, aus Stoff gefertigten Wesen von einer Kirchendecke auf die Besucher herab.
Die Pinakothek der Moderne ist ein sehr großzügiger Bau, der viel Raum auch für großformatige Kunst bietet. Zwei Ausstellungsschwerpunkte bilden die Sammlung Moderne Kunst und die Sammlung Modernes Design mit Produkten vom Eierbecher über Möbel bis zu Sportwagen, Motorrädern und Fahrrädern (wovon ziemlich viele im Bestand sind).
Ich habe mich vor allem auf die Moderne Kunst konzentriert und bin relativ zügig durch die Designausstellung gehuscht, weil ich Doxi nicht ewig im Wohnmobil auf dem Campingplatz allein lassen wollte.
Aber der Museumsbesuch hat sich dennoch voll gelohnt. Ein tolles Haus und viel zeitgenössische Kunst, für die ich mich begeistern kann.
Eingangshalle der Pinakothek (Rondell)
Medusen schweben von der Decke
Cafe-Bereich im Foyer
Gerhard Richter, Abstraktes Bild, 1984
Paul Jenkins, Phenomena Chinese Light Wall, 1974
Jörg Immendorff, Bilder wie schlafende Kinder, 1995
Willem de Kooning, Untitled Xl VII, 1983
Tschabalala Self, Lady, 2019
Olaf Metzel, Lampedusa, 2015
Potse, 2023
Andy Warhol, Self-Portrait, 1967
Otto Freundlich, Ascension, 1926
Imi Knoebel, Roter Ritter, 1981
Morris Louis, Pillars II, 1962
Laszlo Moholy-Nagy, Komposition K IV, 1922
Katharina Gaenssler, 13 (HDT) 129 / 248, 2013
Fritz Winter, K 35, 1934
Georg Baselitz, Zwei Meißener Waldarbeiter, 1967
Neo Rauch, Kalimuna, 2010
Sigmar Polke, Konstruktivistisch, 1968
Oskar Schlemmer, Tänzerin (Die Geste), 1922
Paul Klee, Der Vollmond, 1919
Franz Marc, Tirol, 1914
Sigmar Polke, Akt mit Geige, 1968
Francis Bacon, Crucifixion, 1965
Pablo Picasso, Le peintre et son modele, 1963
Max Beckmann, Versuchung des hl. Antonius, 1936
Robert Delauny, L’Equipe de Cardiff, 1913
Max Beckmann, Vor dem Maskenball, 1922
Georg Baselitz, Straßenbauarbeiter, 1973
Lionel Feininger, Marktkirche von Halle, 1930
Carl Grossberg, Laderampe, 1933
Carl Grossberg, Weiße Röhren / Weiße Tanks, 1933
Pablo Picasso, Femme aussise au fauteil: Dora Maar, 1941
Henri Matisse, Nature morte au geranium, 1910
Max Ernst, Totem und Tabu, 1941
Max Ernst, Die Sirenen schlafen ein, wenn die Vernunft erwacht, 1960
Wir sind mit dem Wohnmobil auf dem Campingplatz im Münchner Süden im Stadtteil Taufkirchen abgestiegen.
Gleich nebenan befindet sich der Hinterbrühler Park und ein kleines Stück weiter der Flaucher, ein beliebtes Naherholungsgebiet an den Isarauen. Im Süden grenzt das Gelände an den Münchner Zoo Hellabrunn.
Am schönen See im Hinterbrühler Park und auf den trocken liegenden Kiesflächen zu beiden Seiten der Isar tummeln sich bei Sonnenschein die Menschen und genießen den Frühling.
Für uns ist das Areal ein wunderbares Spaziergelände am frühen Morgen und am späten Abend, wenn sich die Massen zurückgezogen haben und Jogger und Spaziergänger wieder unter sichg sind.
Doxi genießt es, durch das seichte Isar-Wasser zu staksen und Stöckchen hinterherzujagen. Ein Stück weiter hat sich eine Schwanen-Kolonie versammelt. Ich zähle mehr als 40 Tiere.
Auch die Krähen finden hier gute Nahrung. Am Morgen machen sie sich über die Hinterlassenschaften der Besucher her, die hier bis in die Dunkelheit vielfach gegrillt und gepicknickt haben.
Wanderkarte unserer Tour
Blick über den Hinterbrühler See
Jenseits des Hinterbrühler Sees befindet sich der Campingplatz
Er gilt als der meistverkaufte und meistübersetzte volkstümliche Schlager der letzten einhundert Jahre: Das Kuftsteinlied, 1947 von dem Tiroler Karl Ganzer komponiert und durch die Schallplattenaufnahme des bayerischen Sängers und Jodlers Franzl Lang im Jahr 1968 unsterblich geworden. Die Auflage soll mittlerweile 100 Millionen Exemplare überschritten haben.
Die Gemeinde unmittelbar an der Deutsch-Österreichischen Grenze wird darin als Perle Tirols und Stadt am grünen Inn beschrieben. Nun bin ich hier, um dies ein für alle Mal zu überprüfen 🙂
Mit 20.000 Einwohnern ist Kuftstein die zweitgrößte Stadt des österreichischen Bundeslands Tirol. Sie befindet sich am Ausgang des alpinen Inntales nur wenige Kilometer vom bayerischen Alpenvorland entfernt.
Die Stadt wird weithin sichtbar von der Festung Kufstein überragt. Darunter erstreckt sich die hübsche Altstadt und der Inn hat wirklich eine türkisgrüne Färbung.
Doch die hat er in Innsbruck auch, und die Tiroler Landeshauptstadt hat optisch und kulturell tausendmal mehr zu bieten, als das kleine Kufstein. So viel zur Wahrhaftigkeit von Schlagern … (nur, wer es noch nicht wusste, haha)
Für mich ist Kufstein die letzte Station in Österreich, bevor es über München so langsam zurück ins Rheinland geht. Noch einmal decke ich mich beim Discounter mit den wunderbaren Linzer Keksen ein, die ich auf der Reise so genossen habe. Denn zu Hause gibt es die dann nicht mehr.
Marienbrunnen am Unteren Stadtplatz
Blick über den Unteren Stadtplatz
Rathaus von Kufstein
Karl Ganzer, Tiroler Komponist des Kufsteinlieds
Häuser am Unteren Stadtplatz
Schankwirtschaft in der Römerhofgasse
Blick von der Festung auf Kufstein
Blick vom Arkadenplatz hinauf zur Festung
Statue David und Goliath im Kreisverkehr am Franz-Josef-Platz
Bollwerk im Kampf zwischen Habsburgern und Bayern: Die mächtige Festung Kufstein. Rechts der Bürgerturm, links der Festungsturm mit der oberen Schlosskaserne.
Die größte Sehenswürdigkeit der Stadt Kufstein ist die gleichnamige Festung, die sich weithin sichtbar auf einem Granitfelsen über der Stadt und über dem Inn erhebt.
Die fast 24.000 m² umfassende Anlage zählt zu den imposantesten mittelalterlichen Bauwerken Tirols. Sie kann besichtigt werden und beinhaltet verschiedene Ausstellungen zu ihrer Geschichte und der Kultur Tirols.
Eine kleine Kabinenbahn bringt die Besucher direkt von der Altstadt hinauf auf den 90 Meter hohen Festungsberg.
Die Festung geht auf eine mittelalterliche Burg zurück, die urkundlich erstmals 1205 als „Castrum Caofstein“ erwähnt wurde und sich zu dieser Zeit im Besitz der Bischöfe von Regensburg befand.
Im Verlauf der Jahrhunderte wechselte die Burg vielfach den Landesherrn, so wie das gesamte umliegende Territorium, das lange ein Zankapfel zwischen Bayern und Habsburgern war.
Eine wichtige Rolle spielte dabei der spätere Kaiser Maximilian I., der die Stadt und Burg 1504 belagerte und schließlich einnahm. Er ließ die Anlage erneuern und zur Festung ausbauen.
Später kam die Stadt erneut zu Bayern, doch seit 1814 gehört das Gebiet endgültig zum Habsburger Reich und damit heute zur Republik Österreich.
In der Gegenwart ist die Festung ein beliebtes touristisches Ziel im Tiroler Unterland und auch ich fand es sehr spannend, die Anlage zu besichtigen und in den Museen ein Stück weit in die Tiroler Heimatgeschichte einzutauchen.
Auffahrt zur Festung Kufstein
Modell der Festung Kufstgein
Links die obere Schlosskaserne, rechts der Kaiserturm
Innenof der oberen Schlosskaserne
Ritterrüstung und Landsknecht-Tracht
Bunt liebten es die Landsknechte
Rüstkammer
Staatsgefängnis im Bergfried
Typische Bauernstube im Heimatmuseum
Tiroler Trachten
Tierwelt der Tiroler Berge
Blick von den Kasematten zur oberen Schlosskaserne (links) und dem Kaiserturm
Nun bin ich seit mehr als zwei Wochen in den alpinen Regionen Österreichs unterwegs, habe eindrucksvolle Berge und Seen besucht, aber noch keinen einzigen anständigen Wasserfall. Das kann nicht so bleiben!
Auf dem Weg nach Nordensteuere ich deshalb den Achensee an, den größten See von Tirol, knapp 400 Meter oberhalb des Inntals gelegen.
Der 8 km lange und 1 km breite See verfügt über annähernd Trinkwasserqualität bei bis zu zehn Meter Sichtweite unter Wasser. Er wird von verschiedenen Gebirgsbächen gespeist, darunter der Dalfazerbach, der oberhalb des Ortes Buchau eindrucksvoll 60 Meter in die Tiefe stürzt.
Der Wasserfall ist über Wanderwege gut erschlossen und so laufe ich mit Doxi rund 60 Minuten von Buchau hinauf zum See. Der Weg ist steil, aber der Ausblick auf den Wasserfall ist wirklich spektakulär. Zumindest, wenn man noch nicht allzu viele große Wasserfälle gesehen hat, so wie ich.
Wanderkarte unserer Tour
Blick von unserem Parkplatz auf den Achensee
Hübscher Bauerngarten an unserem Startpunkt
Durch ein trockenes Bachbett geht es aufwärts
Doxi stärkt sich am Dalfazer Bach
Blick auf den See beim Aufstieg
Da ist ja der Wasserfall, 60 m hoch
Abfluss das Dalfazer Bach hinter dem Wasserfall zum See
Panoramablick zum Achensee
Luftbild des Achensees von Süden, links Pertisau, hinten Achenkirch. (Foto Stefan.straub | http://commons.wikimedia.org | Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE)
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