Barocke Darstellung: Maria bei der Verkündigung durch den Erzengel Michael
Die europäische Kunstgeschichte nach der Antike beginnt nicht mit Herrscherporträts, Schlachtengemälden oder romantisierender Landschaftsmalerei. Sie nimmt ihren Anfang in christlich geprägter, religiöser Kunst.
Es waren vor allem Personen und Episoden aus der Bibel, die als Bilder und Skulpturen zu Kunstgegenständen wurden. Zum Lobe und Preise des Herrn und natürlich der Kirche selbst.
Mein Thema ist Kirchenkunst normalerweise nicht, aber die Sammlung alter Meister im Schloss Eggenberg hat mich wirklich fasziniert.
Sie zeigt eindrucksvoll, wie kunstvoll, detailreich und lebensnah Maria, Jesus Christus und die Heiligen der Bibel bereits ab dem frühen Mittelalter dargestellt wurden. Als verehrungswürdige Kultgegenstände, aber auch um biblische Inhalte in der Zeit vor dem Buchdruck und der Massenalphabetisierung unters Volk zu bringen.
Hauptplatz mit zentralem Erzherzog Johann Brunnen. Oben der Uhrenturm auf dem Festungsberg.
Gestern wollte ich mir das historische Zentrum der steirischen Landeshauptstadt Graz anschauen, doch ich bin mit dem Fahrrad nur bis zum Schlossberg gekommen. Als ich nach dem Auf- und Abstieg von dort zu meinem Drahtesel zurückkehrte, war mein Hinterreifen platt.
Und da ich am Karsamstag keine Fahrradwerkstatt in der Innenstadt gefunden habe, die mir spontan helfen wollte, durfte ich das Rad in der sengenden Sonne 9 km zurück zum Stellplatz schieben. Das hat richtig Spaß gemacht!
Heute deshalb der nächste Versuch einer Stadterkundung, nachdem ich einen neuen Schlauch eingezogen habe.
Graz ist die Landeshauptstadt der Steiermark und mit knapp 300.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt der Republik Österreich. Die Stadt liegt an beiden Seiten der Mur im Grazer Becken. Auf drei Seiten ist sie von Höhenzügen umschlossen.
Ihre Altstadt und das Schloss Eggenberg gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe. Im Herzen der Stadt befindet sich die Herrengasse mit dem Rathaus und dem Steirischen Landesparlament im historischen Landhaus.
Uhrenturm aus der Nähe betrachtet
Unweit davon erhebt sich der markante Schlossberg mit dem Uhrenturm, dem Wahrzeichen der Stadt. Am östlichen Rand des Schlossbergs befindet sich der Dom, der zusammen mit dem benachbarten kaiserlichen Mausoleum, der Burg und dem Schauspielhaus das Ensemble der Grazer Stadtkrone bildet. Das alles ist sehr gut erhalten und schön anzusehen.
Im Jahr 2003 war Graz die Kulturhauptstadt Europas. In diesem Zusammenhang sind einige interessante Bauten entstanden, wie die „Murinsel“, eigentlich ein Ponton-Steg mitten im Fluss, der bei niedrigem Wasserstand am Grund aufsitzt.
Außerdem das bionisch geformte und ganz in schwarz gehaltene Kunsthaus Graz, das von seinen Schöpfern Peter Cook und Colin Fournier „Friendly Alien“ getauft wurde. Mit seinen runden Formen hebt es sich stark von der barocken Dachlandschaft mit ihren roten Ziegeldächern ab und ist ein echter Hingucker, wenn man auf den Schlossberg aufsteigt.
Grau hat also eine Menge zu bieten. Schon, dass ich das alles erleben konnte – von der kleinen Fahrradpanne einmal abgesehen.
Rathaus der Stadt am Hauptplatz
Hauptplatz mit zentralem Erzherzog Johann Brunnen
Stadtfarrkirche Zum heiligen Blut
Herzogshof, sogenanntes „Gemaltes Haus“
Portal am Landeszeughauses
Renaissancearkadenhof des Landhaus mit Uhrenturm
Renaissancearkadenhof im Landhaus
Skulptur im Innenhof des Landhaus
Brunnen am Eisernen Tor vor der Herrengasse
Schloßbergplatz mit Blick zum Kriegssteig hinauf auf zum Festrungsberg
Im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres (Graz 2003) entstandene Murinsel
Kunsthaus Graz
Freiheitsplatz mit Denkmal von Kaiser Franz II.
Blick über den Karmeliterplatz zum Uhrenturm
Dreifaltigkeitssäule am Karmeliterplatzh
Stadtpfarrkirche
Brunnen und Häuser am Roseggergarten
Mariensäule am Lendplatz
Opernhaus
Skultptur an der Rückseite des Opernhaus
Neubau der Grazer Synagoge
Blick über Gärten zu Festungsvberg mit der Bergbahn (links)
Auf meiner Erkundungstour durch Graz am Sonntagvormittag komme ich am Dom vorbei, gerade als der Ostergottesdienst vorüber ist und die Menschen wieder ins Freie strömen.
Ich gehe in den Dom und fühle mich sofort wieder an meine Jugend erinnert – das muss am Duft des Weihrauchs liegen.
Der Grazer Dom, offiziell Kathedrale, Bischofskirche und Pfarrkirche Hl. Ägydius, ist die Kathedralkirche der Diözese Graz-Seckau. Der Dom gilt als eines der kunst- und kulturhistorisch bedeutendsten Bauwerke der Stadt und des gesamten Bundeslandes Steiermark.
Das in spätgotischem Stil gestaltete Bauwerk wurde im 15. Jahrhundert unter dem Kaiser Friedrich III. errichtet.
Der Sakralbau, ursprünglich als Kirchenkastell außerhalb der mittelalterlichen Stadtmauern vorgesehen, steht auf einem erhöhten Terrain zwischen Bürgergasse und Burggasse. Er bildet gemeinsam mit dem benachbarten kaiserlichen Mausoleum, der Burg und dem Schauspielhaus das Ensemble der Grazer Stadtkrone
Blick durch das Langhaus zum Hochaltar
Barocker Hochaltar mit Bildhauerarbeiten von Johann Jacob Schoy
Städtisches Wohnhaus aus dem 19. Jahrhundert an der Mur
Das Bild und der Charaktereiner Stadt wird nicht durch ihre Sehenswürdigkeiten geprägt. Burgen, Schlösser, Türme und andere Monumentalbauten sind vielleicht die Dinge, die in der Erinnerung hängen bleiben. Doch was eine Stadt wirklich ausmacht, ist die Architektur ihrer Wohnhäuser.
Sie bilden die überwältigende Mehrheit der Bauten. Und ich finde, in dieser Hinsicht schneidet Graz gut ab, zumindest, was den innerstädtischen Kern angeht. Nicht ganz so beeindruckend wie Wien vielleicht, doch Wien ist ja ohnehin nicht zu toppen.
Österreichische Christen sind am Ostersonntag früh unterwegs. Als ich mit Doxi gegen 7:30 zur Florianikirche am Fuße des Florainibergs aufsteige, ist der angrenzende Friedhof bereits gut besucht und aus dem Tal tönt eine Blaskapelle
Der Florianiberg bildet den südöstlichen Abschluss des Plabutsch-Buchkogel-Zuges und überragt das Grazer Feld bei Straßgang um etwa 180 m.
Der Hügelkamm verläuft nach Westnordwest erst zum Bockkogel und dann weiter zum Buchkogel, dort wo wir gestern unterwegs waren. Doch heute drehen wir die Schleife über den Höhenzug nicht rechts-, sondern linksherum.
Gut zwei Stunden sind wir auf der 10 km langen Wanderung unterwegs. Es geht größtenteils durch den Wald, dazwischen aber auch durch eine hügelige Feldlandschaft mit kleinen Siedlungen und vereinzelten Bauernhäusern.
Die Landschaft wirkt sehr harmonisch und friedlich. Irgendwo in der Ferne kräht ein Hahn. Heile Welt, könnte man denken.
Bauernhaus bei Matscha
Endlich Wasser gefunden
Im Wald: Die Bodendecker blühen
Bäuerlich geprägte Landschaft
Blühende Zierkirsche
Das Osterfeuer der vergangenen Nacht glimmt noch
Villa am Ortsrand von Graz
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