Schloss Schönbrunn

Schloss Schönbrunn
Wien (AT), 25. März 2024

Blick von der Gloriette auf die Parkseite von Schloss Schönbrunn (Foto C.Stadler/Bwag | http://commons.wikimedia.org | Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE)

Mein erster Kontakt mit Wien lässt mich sogleich erahnen, wie groß und touristisch überladen sich die 2-Millionen-Stadt ausnimmt. Ich komme von Westen aus den Wiener Hausbergen, und die erste bedeutende Sehenswürdigkeit aus dieser Richtung ist das berühmte Schloss Schönbrunn.

Einstmals als Jagdschloss im Grünen weit außerhalb der Stadt geschaffen, liegt es nun mitten im 14. Bezirk, vier Kilometer vom Westrand der Stadt entfernt. Und von dort bis zu meinem Stellplatz an der Donau im Osten sind es noch einmal satte 19 Kilometer. So groß ist die österreichische Hauptstadt!

Der öffentliche Parkplatz vor dem Schloss ruft für Camper dezente 14 Euro pro Stunde auf, also suche ich mir einen Parkplatz im umliegenden Viertel, was mit viel Glück funktioniert.

Die Menschenmassen, die gemeinsam mit mir Richtung Schloss strömen, geben einen Vorgeschmack, auf das, was hier los ist. Während ich mich in die Schlangen einreihe, lese ich, dass das Schloss pro Jahr fast 4 Millionen Besucher zählt. Und in dem seit 1779 kostenlos öffentlich zugänglichen, riesigen Schlosspark sind es sicher noch viel mehr.

Das imposante, hufeisenförmige Barockschloss, zählt 1441 Zimmer verschiedener Größe. Ein kleiner Teil davon ist als Wohnungen an Privatpersonen vermietet, der Großteil fungiert als Museum.

Schloss Schönbrunn

Menschenmassen vor dem Schloss

Das Schloss diente nicht nur als Wohnresidenz der kaiserlichen Familie, sondern war für Repräsentationszwecke gebaut. Bis zum Ende der Monarchie 1918 diente es als Schauplatz für unzählige Festlichkeiten und Zeremonien.

Für diesen Zweck wurden viele bekannte Künstler und renommierte Handwerker bestellt, die die Räume mit der höchsten damaligen Eleganz ausstatteten. Die Stile reichen vom Barock bis zum Rokoko, dem Biedermeier und Stilen der Gründerzeit, ohne dass man dies als unpassend erleben würden.

Im Erdgeschoss befinden sich unter anderen die Privatappartements der kaiserlichen Familie, die sogenannten „Berglzimmer“. Die Wände und Decken sind vollständig mit bunter Landschaftsmalerei und fremdartigen Tieren bevölkert. Dazwischen hat der Maler Bergl menschliche Schöpfungen wie Laubengänge, Balustraden, und Rokokovasen platziert.

Schloss Schönbrunn

Plan der gewaltigen Anlage

Im südöstlichsten Teil im Erdgeschoss begegnet man vier Zimmern, deren weiße Wände und Decken mit goldenem Stuck aus dem Rokoko verziert sind. Dieser Dekor findet sich in den meisten repräsentativen Räumen des Schlossgebäudes.

Die repräsentative Blaue Stiege im westlichen Flügel führt vom Erdgeschoss in den ersten Stock, wo sich vorwiegend die Audienz- und Repräsentationsräume befinden. Der Prunk und die Pracht und die Vielzahl der Räume verschlagen einem beinahe die Sprache.

Das Spiegelzimmer im Stile des Rokoko stammt aus der Zeit von Maria Theresia. Es hat weiße Wände mit goldenen Stuckverzierungen und rote Samtvorhänge mit weißen Gardinen, dazu passende Möbel, die mit rotem Samt bespannt sind.

Das Herzstück mitten im Schlossgebäude bildet die Große Galerie: 40 Meter lang, 10 Meter breit, wurde der Saal vor allem für festliche Empfänge, Bälle und als Tafelsaal verwendet.

Schloss Schönbrunn

Der Spiegelsaal, Empfangssalon des Kaiserpaares

Das ehemalige Arbeitszimmer des Kaisers Franz I. Stephan nennt sich Vieux-Laque-Zimmer. Nach seinem Tod 1765 ließ seine Witwe Maria Theresia sein Zimmer als Gedächtnisraum umgestalten.

Das Porzellanzimmer diente Maria Theresia als Spiel- und Arbeitszimmer. Das blau-weiß bemalte, holzgeschnitzte Rahmenwerk imitiert Porzellan und überzieht den gesamten Raum bis zur Decke. Und so geht es weiter und weiter …

Das Schloss und sein riesiger Park bilden ein untrennbares Ensemble.  Der Park wurde 1779 von Kaiser Joseph II. zum Unmut des Hofadels der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Im Park befindet sich bis heute der älteste Zoo der Welt, der Tierpark Schönbrunn. Es gibt also wirklich viel zu sehen …

( MITI )

Komm, wir gehen in den Prater

Komm, wir gehen in den Prater
Wien (AT), 25. März 2024

Das berühmte Wiener Riesenrad im Prater

Sonntagnachmittag. Nach einer harten Arbeitswoche (Fremde verbellen, Eichhörnchen jagen, kilometerweit wandern, Leckerchen aufstöbern etc.) sucht Doxi nach etwas Ablenkung und Vergnügen. Also laufe ich mit ihr in den Prater.

Ich hatte immer gedacht, der Prater sei ein riesiger Stadtpark mit dem berühmten Riesenrad mittendrin. Aber er ist weit mehr: Eine dauerhaft installierte Kirmes mit riesigen Fahrgeschäften, Fressbuden und Restaurants. Und hier ist am Wochenende auch richtig viel los.

Gerne bin ich mit Doxi die sieben Kilometer von unserem Stellplatz zum Prater und noch einmal zurückgelaufen. Nur dass mein kleiner Liebling sich dann doch nicht traut, mit mir die Achterbahn zu besteigen, das hat mich ein wenig enttäuscht 😉

( MITI )

Historisches St. Pölten

Historisches St. Pölten
St. Pölten (AT), 24. März 2024

Mariensäule auf dem Herrenplatz

Die heutige Landeshauptstadt von Niederösterreich blickt auf eine lange Geschichte zurück, die sich u.a. in der Altstadt widerspiegelt. Als ich dort am Sonntagmorgen gegen 6:30 mit Doxi unterwegs bin, sind wir weit und breit die Einzigen auf der Straße. Das ist natürlich praktisch, wenn man Architektur fotografieren möchte 🙂

Die Stadt liegt im Alpenvorland am Fluss Traisen und hat heute rund 50.000 Einwohner. Der Flecken ist nachweislich bereits seit der Steinzeit bewohnt und gilt deshalb als eine der ältesten Städte Österreichs.

Die heutige Stadt ging im frühen Mittelalter aus der Gründung des Hippolytkloster hervor, das als Ableger des Klosters im bayerischen Tegernsee entstand.

Darum herum wuchs zunächst eine Siedlung mit dem Namen Treisma. Und so heißt heute noch der angrenzende Fluss: Traisen.

Stadtherr war zu dieser Zeitz der Bischof von Passau. Erst später geriet die Stadt unter die Herrschaft österreichischer Herzöge. St. Pölten verfügte zu dieser Zeit bereits über eine massive Stadtmauer, die sich als wirksamer Schutz gegen den Ansturm der Türken 1529 und 1683 erweisen sollte.

Im Zuge der Industrialisierung im 18. Jahrhundert wuchs die Stadt erheblich und brachte dem Bürgerturm einen gewissen Wohlstand. Trotz alliierter Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg, blieb ein guter Teil der historischen Bebauung erhalten, insbesondere rund um den barocken St. Pöltner Dom.

( MITI )

Moderne österreichische Architektur

Moderne österreichische Architektur
St. Pölten (AT), 24. März 2024

Landesparlament von Niederösterreich an der Traisen

Wie man sich manchmal täuschen kann: Als ich am Abend in St. Pölten ankomme und im Dunkeln meinen gewünschten Nachtparkplatz an einem Sportgelände suche, habe ich das Gefühl, ganz schön einsam in einer leicht abgeratzten Gegend zu übernachten.

Doch am nächsten Morgen im Licht des Tages zeigt sich, dass ich keine 200 Meter vom hypermodernen Regierungsviertel der niederösterreichischen Landeshauptstadt stehe.

Das Areal befindet sich östlich der Altstadt unmittelbar Fluss Traisen. Die Planung dafür begann, nachdem St. Pölten 1986 niederösterreichische Landeshauptstadt wurde.

Aus einem internationalen Architektenwettbewerb ging der österreichische Architekt Ernst Hoffmann als Sieger hervor. 1992 erfolgte der Spatenstich, 1997 waren die Bauten soweit fertig, dass die gesamte Verwaltung übersiedeln konnte.

Im Mittelpunkt steht das Landtagsgebäude mit Blick auf den Fluss. In seiner Form erinnert es an ein Schiff und so wird es deshalb von den Bürgern auch genannt.

Dahinter erhebt sich der 80 m hohe Klangturm mit Museum und Aussichtsplattform. Direkt angeschlossen an den Bereich ist der Kulturbezirk St. Pölten, in dem das Festspielhaus St. Pölten, eine Ausstellungshalle von Hans Hollein, sowie das Landesmuseum untergebracht sind.

Integriert sind Bars, Restaurants und Sitzgelegenheiten mit Blick auf die Traisen. Ich finde das gesamte Ensemble sehr gelungen.

( MITI )

3.000 Beiträge auf bloxi.de

3.000 Beiträge auf bloxi.de
Melk (AT), 23. März 2024

3.000 Beiträge, jeder als Buch – eine kleine Bibliothek könnte man damit vielleicht schon füllen

( MITI )

UNESCO-Welterbe Stift Melk

UNESCO-Welterbe Stift Melk
Melk (AT), 23. März 2024

Stift Melk auf einem Felsen oberhalb der Wachau. Daneben der historische Ortskern von Melk.

Sie gilt als eine der größten Sehenswürdigkeiten Niederösterreichs: Das Stift Melk, eine schlossartig gestaltete Benediktiner-Abtei am Zusammenfluss von Wachau und Donau. Der Barockbau wurde in den Jahren 1702–1746 errichtet und ist heute ein UNESCO-Welterbe.

Die Anlage beherbergt u.a. das Stiftsgymnasium Melk, die älteste noch bestehende Schule Österreichs. Außerdem verfügt sie über einen großen und prächtigen Stiftspark.

Die unglaublich detailreich ausgestaltete Stiftskirche ist das Wahrzeichen der Stadt Melk und der Wachau und gilt als eine der schönsten Barockkirchen in Österreich.

Während ich die Anlage besichtigt, wird in der Kirche gerade die Aufzeichnung einer Messe durch das ORF vorbereitet, die am morgigen Palmsonntag live im ORF und im ZDF übertragen wird.

Ein Teil des Klosters, der sogenannte Kaisertrakt, war für den Aufenthalt der kaiserlichen Familie bestimmt. Dort ist heute das Museum zur Geschichte des Stifts untergebracht.

Man erreicht diesen Teil über die Kaisertreppe und wird von den Ausstellungsräumen in den prachtvollen Marmorsaal geführt, der vor allem als Fest- und Speisesaal für weltliche Gäste diente.

Dahinter gelangt man in die berühmte Klosterbibliothek, die insgesamt mehr als 100.000 Bände enthält. In Melk ist sie auf drei Stockwerke verteilt, darunter zwei prachtvoll gestaltete Haupträume mit Deckenfresken von Paul Troger.

Durch ein Treppenhaus mit aufwendiger Deckenbemalung wird man anschließend in die Stiftskirche geführt, ein mächtiger tonnengewölbter Saalbau mit Kapellnischen und Emporen sowie mit einer gewaltigen, 64 Meter hohen Tambourkuppel.

Wenn man sich in der Kirche umschaut, wird man beinahe von barocken Details erschlagen: So viele Seitenaltäre, verzierte Säulen, Gemälde und Heiligenfiguren, dazu die imposanten Deckenfreskos – man kann nur staunen.

Insbesondere in den Gesichtern der asiatischen Besucher meine ich ablesen zu können, dass sie so etwas noch nie gesehen haben. Jährlich besuchen rund 500.000 Gäste das Stift, und nach meinem Rundgang kann ich gut nachvollziehen, warum.

( MITI )