Die Stadt der Brückentrinker

Die Stadt der Brückentrinker
Würzburg, 20. März 2024

Auf der Alten Mainbrücke wird der Feierabend mit einem Glas Frankenwein eingeleitet. Jung und Alt treffen sich hier.

Ich bin mit dem Wohnmobil auf dem Weg vom Niederrhein nach Wien. 1050 km liegen vor mir, die ich in mehreren Abschnitten bewältigen will. Meine erste Station ist Würzburg auf ziemlich genau einem Drittel der Strecke.

Mit rund 130.000 Einwohnern ist die Großstadt am Main die drittgrößte Stadt Frankens und die siebtgrößte Stadt in Bayern. Sie liegt im sogenannten Maindreieck zwischen Spessart, Rhön und Steigerwald und wird in den Südwestlagen am Main von Weinbergen eingerahmt.

Weithin sichtbar thront über der Stadt die Marienburg, früher Festung und Herrschersitz. Von dort hat man einen wunderbaren Blick auf die Altstadt, deren Silhouette von zahlreichen Kirchen geprägt ist.

Der Beginn des christlichen Lebens in Würzburg wird mit dem Wirken der Frankenmissionare St. Kilian, St. Kolonat und St. Totnan verbunden.

Die Stadt wurde 741/742 Sitz eines Bistums, das sich bald auch ein weltliches Herrschaftsgebiet schaffen konnte, das Hochstift Würzburg. Oberster Herr dieses Territoriums war der Fürstbischof, der unter dem Titel „Herzog in Franken“ regierte.

Es waren die Fürstbischöfe, die in Würzburg zahlreiche Prachtbauten im Stile des Barock und des Rokoko errichten ließen, von denen viele noch heute existieren bzw. nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs wieder rekonstruiert wurden. Herausragend z.B. der Dom St. Kilian und die Würzburger Residenz, ein mächtiger Schlossbau am Rande der Altstadt.

Auf den Fürstbischof Johann von Egloffstein geht die 1402 gegründete Universität Würzburg zurück, der vierten, die zu dieser Zeit in Deutschland existierte. Heute sind an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, die vor allem in Fächern wie Psychologie, Biologie, Chemie, Informatik, Medizin, Pharmazie und Physik einen hervorragenden Ruf genießt, rund 28.000 Studenten eingeschrieben. Sie verwandeln Würzburg ist eine pulsierende Universitätsstadt.

( MITI )

Aufbruch ins Abstrakte

Aufbruch ins Abstrakte
Kunstsammlung NRW, 19. März 2024

Ausstellung in der Kunstsammlung NRW

In einer großen Doppelausstellung präsentiert die Kunstsammlung NRW noch bis August 2024 die Werke von Wassily Kandinsky (1866-1944) und Hilma af Klint (1862-1944). Beide gelten als Wegbereiter der Abstraktion in der westlichen Malerei und schufen beinahe zeitgleich ein visionäres Werk.

So wie Klint und Kandinsky hatte zuvor noch niemand gemalt. Doch den beiden Künstlern ging es um viel mehr, als einfach einen neuen Malstil zu erschaffen und mit Traditin zu brechen. Sie träumten von einer progressiven Zukunft, zu der die Kunst den Weg weisen sollte.

Der Russe Kandinsky ist bis heute berühmt als Maler, Mitbegründer des „Blauen Reiter“ in München und als Lehrer am Bauhaus in Weimar und Dessau. Seine Werke hängen in den großen Museen der Welt.

Die Schwedin Hilma af Klint war lange vergessen. Ihr visionäres Werk wurde erst in den letzten Jahrzehnten wiederentdeckt und wird hier einem großen Publikum u. a. mit einer VR-Installation vorgestellt.

Hilma af Klint

Wassily Kandinsky

( MITI )

Was jetzt schon alles blüht

Was jetzt schon alles blüht
Büttgen, 18. März 2024

Zierkirschen in einer Baumschule am Dorfrand

Zehn Tage vor Ostern. Bei meiner Morgenrunde mit Doxi schaue ich mich um, was bei uns im Dorf und drumherum bereits alles blüht. Tatsächlich deutlich mehr, als ich vermutet hatte, schließlich haben wir es gerade einmal Mitte März. Aber die Temperaturen der vergangenen Wochen waren auch schon ziemlich lau.

( MITI )

Drei-Besen-Tag in Büttgen

Drei-Besen-Tag in Büttgen
Büttgen, 16. März 2024

Heute begeht die Stadt Kaarst ihren alljährlichen „Drei-Besen-Tag“. Die Bürger in den fünf Ortsteilen sind eingeladen, Müll im öffentlichen Raum aufzulesen. Die Stadt spendiert Handschuhe und Müllsäcke und sammelt die Fundsachen hinterher ein.

Ich habe mich daran erinnert, dass Yogis aufgerufen sind, sich für die Gemeinschaft einzusetzen.

Viele, die ich in meiner Yogalehrer-Ausbildung kennengelernt habe, führen beim Wandern und Spazierengehen deshalb regelmäßig und ganz selbstverständlich einen Beutel zum Einsammeln fremden Mülls mit.

Heike begleitet mich, während ich eine Fläche an der Bahn in Richtung der Mühle durchkämme. Und wir sind beide völlig überrascht, auf welche Müllmengen wir stoßen.

Offensichtlich haben dort schon einmal Obdachlose Unterschlupf gesucht (Flaschen, Feuerzeuge, Friedhofslichter, ein vergammeltes Zelt, Sperrmüll).

Und es müssen dort auch schon Pflanzen gezüchtet worden sein, ich vermute Hanf (Plastikblumentöpfe, Tüten mit Blumenerde, Düngeflaschen). Binnen einer Stunde habe ich mehr zusammen, als in einen großen Müllsack passt. Wahnsinn!

( MITI )

Der Winter wird abgehangen

Der Winter wird abgehangen
Büttgen, 15. März 2024

Das Winterbild muss weichen …

Wenn es doch immer so einfach wäre, den Winter loszuwerden. Nachdem bereits die Magnolien blühen, habe ich das Winterbild bei mir im Flur abgehangen, um der kalten Jahreszeit Lebewohl zu sagen.

An gleicher Stelle hängt nun ein Frühlingsbild mit unserer feinen Doxi. Entstanden ist es im Frühjahr 2022 bei einer Womo-Tour durch den Spessart im Kurpark von Bad Orb, als gerade Tulpenzeit war.

Der Winter wird abgehangen

Der Frühling kommt an die Wand.

( MITI )

Barfuß durchs Grenswater

Barfuß durchs Grenswater
Walbek / Arcen, 14. März 2024

Hochstehende Wasserflächen an der Deutsch-Niederländischen Grenze

Den wettertechnisch schönsten Tag der Woche nutze ich für eine Wanderung mit Doxi in den niederländischen Maasdünen bei Arcen. Wir starten auf deutscher Seite am Freibad von Walbeck, wenige hunderte Meter vor der Grenze.

Walbeck ist weithin für seinen exzellenten Spargel bekannt, der auf den sandigen Böden der Maasdünen bestens gedeiht. Vorbei am Schloss Walbeck geht es in den Wald, wo wir sehr bald die Grenze zu den Niederlanden passieren.

Gleich dahinter findet seit vielen Jahrzehnten Sand- und Kiesabbau im Urstromtal der Maas statt. Die mittlerweile renaturierten Kiesgruben sind heute Naturschutzgebiete und bilden einen wertvollen Brut- und Rückzugsraum für viele Wasservögel.

Weil sich die Seen unmittelbar bis an die Grenze zur Bundesrepublik ziehen, werden sie auf Niederländisch als „grenswater“ bezeichnet.

Nach den intensiven Niederschlägen in Herbst und Winter steht das Grundwasser gerade sehr hoch. Die Wege zwischen den Seen sind stellenweise überflutet, dazwischen ist es richtig schön matschig.

Als wir an einer Stelle wegen Hochwasser nicht mehr weiterkommen, ziehe ich mir spontan Schuhe und Strümpfe aus und laufe barfuß durch das wadentiefe Nass, bis ich nach 200 Metern wieder Land erreiche.

Doxi ficht das alles natürlich nicht an. Sie stapft vergnügt durch das Wasser und rollt sich anschließend erst einmal gemütlich im Gras ab. Dabei wird sie neugierig von einer wilden Ziegenschar beobachtet, die in dem eingezäunten Naturschutzgebiet frei umherzieht.

( MITI )