Im St.-Kilians-Dom zu Würzburg

Im St.-Kilians-Dom zu Würzburg
Würzburg, 21. März 2024

Blick in den neugestalteten Chor des Doms

Das ist doch mal ein prächtiges Gotteshaus nach meinem Geschmack: Seit einer Umgestaltung im Jahr 1988 präsentieren sich das Langhaus, der Altarraum und der Chor des St.-Kilians-Doms weitgehend in Weiß als eine Mischung aus modernen und Barock-Elementen. Im Mittelgang begrüßt den Besucher beim Eintritt eine großformatige Menora auf einem steinernen Sockel.

Entstanden ist der Würzburger Dom mit seiner Doppelturmfassade und einer Gesamtlänge von 105 Metern zur Zeit der salischen Kaiser. Er ist das viertgrößte romanische Kirchengebäude in Deutschland und ein Hauptwerk deutscher Baukunst

Der zeitgenössischen Mode folgend, wurde der Dom nach dem Dreißigjährigen Krieg bis 1699 barock umgestaltet. Insbesondere in den beiden Seitenschiffen ist die für den Barock typische Opulenz bis heute erhalten geblieben.

Hätte ich Doxi nicht draußen vor dem großen Domportal angeleint zurücklassen müssen, ich hätte gerne noch etwas länger in dieser tollen Kirche verweilt. Aber immerhin hat die Zeit ausgereicht, um noch ein Kerzlein für meine Lieben anzuzünden.

( MITI )

Auf der Festung Marienberg

Auf der Festung Marienberg
Würzburg, 21. März 2024

Blick vom Mainwehr an der Alten Mainbrücke hinauf zur Festung

Nach unserer kleinen Stadtwanderung durch das historische Zentrum von Würzburg überquere ich mit Doxi die Alte Mainbrücke und laufe dahinter hinauf zur Festung Marienberg, dem weithin sichtbaren Wahrzeichen von Würzburg.

Vom Main kommend muss man fast einhundert Meter über Treppen aufsteigen, um zu der stark befestigten Anlage auf dem Berggipfel zu gelangen.

Dort oben stand zunächst ein Kloster mit Kirche, das der Herzog Heden II. ca. 700 n. Chr. errichten ließ. Um dieses Kloster entstand nach und nach eine Festung.

Um 1200 wurde eine Burganlage mit Bergfried und tiefem Brunnen erbaut, das Palais des Konrad von Querfurt. Daraus erwuchs die für beinahe 500 Jahre als Residenz der Würzburger Fürstbischöfe genutzte Anlage.

Erst am Beginn des 18. Jahrhundert, nachdem die prunkvolle neue Würzburger Residenz am Rande der Altstadt fertiggestellt war (Würzburger Schloss), verlor die Festung Marienberg ihre Funktion als Fürstbischofssitz.

In den Bauernkriegen hielt die Festung 1525 intensiver Belagerung stand, wurde aber im Dreißigjährigen Krieg 1631 von den Schweden erobert.

Daraufhin ließen der Fürstbischof Johann Philipp von Schönborn (1642–1673) und seine Nachfolger zahlreiche weitere militärische Befestigungen und Bastionen rund um die Anlage errichten. Insgesamt wurden Mauern auf zwölf Kilometer Länge angelegt.

Später wurde der Marienberg zu einer königlich bayerische Festung, die den Ansturm der Preußen im sogenannten „Mainfeldzug“ 1866 Stand hielt. Im Zeiten Weltkrieg wurde die Festung beim Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 stark beschädigt, jedoch ab 1950 wieder aufgebaut.

Heute ist die Festung ein beliebtes Ausflugsziel mit einem wunderbaren Blick über den Main und hinunter auf die Altstadt von Würzburg. Der anstrengende Aufstieg lohnt sich in jedem Fall.

( MITI )

Die Stadt der Brückentrinker

Die Stadt der Brückentrinker
Würzburg, 20. März 2024

Auf der Alten Mainbrücke wird der Feierabend mit einem Glas Frankenwein eingeleitet. Jung und Alt treffen sich hier.

Ich bin mit dem Wohnmobil auf dem Weg vom Niederrhein nach Wien. 1050 km liegen vor mir, die ich in mehreren Abschnitten bewältigen will. Meine erste Station ist Würzburg auf ziemlich genau einem Drittel der Strecke.

Mit rund 130.000 Einwohnern ist die Großstadt am Main die drittgrößte Stadt Frankens und die siebtgrößte Stadt in Bayern. Sie liegt im sogenannten Maindreieck zwischen Spessart, Rhön und Steigerwald und wird in den Südwestlagen am Main von Weinbergen eingerahmt.

Weithin sichtbar thront über der Stadt die Marienburg, früher Festung und Herrschersitz. Von dort hat man einen wunderbaren Blick auf die Altstadt, deren Silhouette von zahlreichen Kirchen geprägt ist.

Der Beginn des christlichen Lebens in Würzburg wird mit dem Wirken der Frankenmissionare St. Kilian, St. Kolonat und St. Totnan verbunden.

Die Stadt wurde 741/742 Sitz eines Bistums, das sich bald auch ein weltliches Herrschaftsgebiet schaffen konnte, das Hochstift Würzburg. Oberster Herr dieses Territoriums war der Fürstbischof, der unter dem Titel „Herzog in Franken“ regierte.

Es waren die Fürstbischöfe, die in Würzburg zahlreiche Prachtbauten im Stile des Barock und des Rokoko errichten ließen, von denen viele noch heute existieren bzw. nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs wieder rekonstruiert wurden. Herausragend z.B. der Dom St. Kilian und die Würzburger Residenz, ein mächtiger Schlossbau am Rande der Altstadt.

Auf den Fürstbischof Johann von Egloffstein geht die 1402 gegründete Universität Würzburg zurück, der vierten, die zu dieser Zeit in Deutschland existierte. Heute sind an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, die vor allem in Fächern wie Psychologie, Biologie, Chemie, Informatik, Medizin, Pharmazie und Physik einen hervorragenden Ruf genießt, rund 28.000 Studenten eingeschrieben. Sie verwandeln Würzburg ist eine pulsierende Universitätsstadt.

( MITI )

Aufbruch ins Abstrakte

Aufbruch ins Abstrakte
Kunstsammlung NRW, 19. März 2024

Ausstellung in der Kunstsammlung NRW

In einer großen Doppelausstellung präsentiert die Kunstsammlung NRW noch bis August 2024 die Werke von Wassily Kandinsky (1866-1944) und Hilma af Klint (1862-1944). Beide gelten als Wegbereiter der Abstraktion in der westlichen Malerei und schufen beinahe zeitgleich ein visionäres Werk.

So wie Klint und Kandinsky hatte zuvor noch niemand gemalt. Doch den beiden Künstlern ging es um viel mehr, als einfach einen neuen Malstil zu erschaffen und mit Traditin zu brechen. Sie träumten von einer progressiven Zukunft, zu der die Kunst den Weg weisen sollte.

Der Russe Kandinsky ist bis heute berühmt als Maler, Mitbegründer des „Blauen Reiter“ in München und als Lehrer am Bauhaus in Weimar und Dessau. Seine Werke hängen in den großen Museen der Welt.

Die Schwedin Hilma af Klint war lange vergessen. Ihr visionäres Werk wurde erst in den letzten Jahrzehnten wiederentdeckt und wird hier einem großen Publikum u. a. mit einer VR-Installation vorgestellt.

Hilma af Klint

Wassily Kandinsky

( MITI )

Was jetzt schon alles blüht

Was jetzt schon alles blüht
Büttgen, 18. März 2024

Zierkirschen in einer Baumschule am Dorfrand

Zehn Tage vor Ostern. Bei meiner Morgenrunde mit Doxi schaue ich mich um, was bei uns im Dorf und drumherum bereits alles blüht. Tatsächlich deutlich mehr, als ich vermutet hatte, schließlich haben wir es gerade einmal Mitte März. Aber die Temperaturen der vergangenen Wochen waren auch schon ziemlich lau.

( MITI )

Drei-Besen-Tag in Büttgen

Drei-Besen-Tag in Büttgen
Büttgen, 16. März 2024

Heute begeht die Stadt Kaarst ihren alljährlichen „Drei-Besen-Tag“. Die Bürger in den fünf Ortsteilen sind eingeladen, Müll im öffentlichen Raum aufzulesen. Die Stadt spendiert Handschuhe und Müllsäcke und sammelt die Fundsachen hinterher ein.

Ich habe mich daran erinnert, dass Yogis aufgerufen sind, sich für die Gemeinschaft einzusetzen.

Viele, die ich in meiner Yogalehrer-Ausbildung kennengelernt habe, führen beim Wandern und Spazierengehen deshalb regelmäßig und ganz selbstverständlich einen Beutel zum Einsammeln fremden Mülls mit.

Heike begleitet mich, während ich eine Fläche an der Bahn in Richtung der Mühle durchkämme. Und wir sind beide völlig überrascht, auf welche Müllmengen wir stoßen.

Offensichtlich haben dort schon einmal Obdachlose Unterschlupf gesucht (Flaschen, Feuerzeuge, Friedhofslichter, ein vergammeltes Zelt, Sperrmüll).

Und es müssen dort auch schon Pflanzen gezüchtet worden sein, ich vermute Hanf (Plastikblumentöpfe, Tüten mit Blumenerde, Düngeflaschen). Binnen einer Stunde habe ich mehr zusammen, als in einen großen Müllsack passt. Wahnsinn!

( MITI )