Koen van den Broek – OF(F) ROAD

Koen van den Broek – OF(F) ROAD
Ludwigmuseum Koblenz, 1. März 2024

Viaduct #3, 2015

Eine beeindruckende Ausstellung, die mir supergut gefallen hat, wird noch bis April 2024 im LudwigMuseum am Deutschen Eck in Koblenz gezeigt: Der belgische Künstler Koen van den Broek (*1973) macht die urbane Gegenwart der US-Westküste zum Gegenstand seiner Gemälde.

Ob Bordsteinkanten, Brückenpfeiler, Hochhäuser oder leergefegte Straßen: Mit Leichtigkeit bewegt sich der Künstler entlang der Grenzen zwischen Abstraktion und Wirklichkeit.

Häufig fokussiert van den Broek auf die Details und Ausschnitte, die herausgelöst aus ihren ursprünglichen Zusammenhängen ein Eigenleben entwickeln und dabei rätselhaft bleiben.

Aus der Reduktion auf Farben, Licht und Schatten, erwachsen expressive Sichtweisen auf die Wirklichkeit. Verspieltheit, Vielfalt und Dualität sind wiederkehrende Merkmale seiner Bilder. Wilde Pilnselstriche wechseln sich mit starrer Formgebung ab, Tiefe mit Oberflächlichkeit.

Ich bin wirklich schwer beeindruckt. Einige dieser Werke hätte ich sehr gerne bei mir zu Hause an der Wand hängen. Millionär müsste man sein … 🙂

( MITI )

Ein Herz für Kriegswaffen

Ein Herz für Kriegswaffen
Wehrtechnische Studiensammlung Koblenz, 1.03.24

Halbierter Panzer

So weit ist es gekommen, dass ich mir ein Bundeswehrmuseum für Waffentechnik anschaue. Aber in diesen Zeiten bleibt leider wenig Raum für Pazifismus. Vermutlich würden die Ukrainer zurzeit fast alles gerne mitnehmen, was hier ausgestellt ist, wenn es denn nur in ausreichender Stückzahl verfügbar wäre.

In der ehemaligen Langemarck Kaserne ist die „Wehrtechnische Studiensammlung“ der Bundeswehr angesiedelt, in der sich Militärangehörige und zivile Besucher mit unterschiedlichen Waffentypen vertraut machen können.

Bundeswehr-typisch fällt die Ausstellung im Hinblick auf das Ambiente, die Möblierung und die Wandtafeln recht schlicht aus, man könnte auch sagen: spartansisch. Ganz anders, als beispielsweise das französische Armeemuseum am Invalidendom in Paris.

Aber die Bandbreite der ausgestellten Wehrtechnik ist wirklich einzigartig: Von Meldetechnik, Funk- und optischen Geräten, über Uniformen, Handfeuerwaffen, Gewehre, Artillerie bis hin zu Panzern, Hubschraubern und Strahlflugzeugen wird vieles aus der Geschichte des deutschen Militärs gezeigt. Sogar einer der legendären Panther-Panzer der deutschen Wehrmacht.

Mich hat beeindruckt, wie groß, massiv und schwer die ganzen Gerätschaften ausfallen, ob Panzer, Transporter oder Flugzeuge. Aber natürlich darf man auch im Lichte der Technikbegeisterung nicht vergessen: Alles, was hier ausgestellt ist, dient einzig und allein dem Töten.

( MITI )

Aufstieg zum Kalvarienberg

Aufstieg zum Kalvarienberg
Ahrweiler, 29. Februar 2024

Ansicht des Klosters von Norden

Wenn man sich Ahrweiler von Westen nähert, sieht man schon von weitem einen imposanten Gebäudekomplex etwas oberhalb der Stadt. Am frühen Abend laufe ich mit Doxi zu der Anlage zwischen Weinbergen am Rande des Ortes.

Es ist das ehemalige Kloster auf dem Kalvarienberg, das im Jahre 1630 von den Franziskanern errichtet wurde und ab 1838 von Ursulinen geführt wurde.

2017 musste das Kloster aus Altersgründen, Nachwuchsmangel und wegen seiner schlechten wirtschaftlichen Lage geschlossen werden. Die an das Kloster angeschlossene Realschule und das Gymnasium wurden in Stiftungen überführt und bestehen weiterhin.

Spannend finde ich die Geschichte, wie der Kalvarienberg zu seinem Namen kam: Nach seiner Rückkehr von einer Pilgerfahrt ins heilige Land 1440 fiel einem Ritter eine angebliche landschaftliche Ähnlichkeit von Ahrweiler mit Jerusalem auf. In der Ahr sah der Pilger den Bach Cedron, und der südlich gelegene Hügel schien dem Kalvarienberg in der Heiligen Stadt zu ähneln.

Der Rat und die Bürger von Ahrweiler fühlten sich bald verpflichtet, den Hügel dem gekreuzigten Heiland und seiner Mutter zu weihen. 1505 wurde dort die erste Kapelle errichtet. Darin befand sich bereits eine Kreuzigungsgruppe, die später in die zweite Kapelle und schließlich in die jetzige Klosterkirche übernommen wurde. Hinauf zum Kloster führt seit dieser Zeit ein Kreuzweg, der bis heute existiert.

( MITI )

Historisches Ahrweiler

Historisches Ahrweiler
Ahrweiler, 29.02.2024

Marktplatz von Ahrweiler mit der St.-Laurentius-Kirche

Vom Kronenburger See bin ich rund 60 km nach Ahrweiler gefahren und dabei lange der Ahr stromabwärts Richtung Osten gefolgt.

Viel ist seit der verheerenden Flut geschehen, aber man sieht überall noch Baustellen und Behelfsbrücken, nicht wiederhergestellte Infrastruktur und Häuser im Abriss.

Auch im historischen Ahrweiler, 10 km vor der Flussmündung in den Rhein, sind noch nicht wieder alle Brücken hergestellt.

Der historische Ortskern mit seiner fast vollständig erhaltenen mittelalterlichen Stadtbefestigung war ebenfalls betroffen. So stand die Laurentiuskirche beispielsweise 1,5 Meter unter Wasser. Doch äußerlich sieht man in der Altstadt nicht mehr viel davon.

Die Stadtmauer zieht sich kreisförmig um die Stadt und besitzt vier Stadttore: Das Ahrtor, das Niedertor, das Obertor und das Adenbachtor. Idyllisch wirken auch die vielen Fachwerkhäuser am Markt und den beiden Einkaufsstraßen der weitgehend autofreien Altstadt.

Die St.-Laurentius-Kirche am Marktplatz gilt als älteste gotische Hallenkirche des Rheinlandes. Schön anzusehen auch das historische Rathaus und die wiedererrichtete Synagoge. Auf dem Weg nach Dernau, Mayschoß oder Altenahr bin ich schon so oft an Ahrweiler vorbeigefahren. Schön, dass ich hier endlich einmal Station gemacht habe.

( MITI )

Hoch auf den Steinert

Hoch auf den Steinert
Kronenburg / Dahlem, 29.02.2024

Zufluss der Kyll in den Kronenburger See an unserem Startpunkt

Der Schalttag 29. Februar 2024 beginnt für uns mit einer 10 km langen Eifelschleife am Kronenburger See.

Wir starten am Westrand des von der Kyll gespeisten Kronenburger Stausees und laufen durch das Naturschutzgebiet Honertseifen und Heinborn hinauf zu einem der beiden Gipfel des Steinerts.

Der Steinert ist ein ehemaliger Vulkan, auf dessen Gipfel die Grenze zwischen der Vulkaneifel und der Nordeifel verläuft. Diese Grenze bildet dort auch den Übergang zwischen den Bundesländern Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen.

Beim Aufstieg und Abstieg vom Gipfel können wir immer wieder schöne Ausblicke auf Kronenburgerhütte, die Kronenburg, den Kronenburger See und Dahlem genießen. Keine spektakuläre Tour, aber wer gerne im Wald unterwegs ist, wird diese kleine Runde genießen.

( MITI )

Buchenhecken im Abendrot

Buchenhecken im Abendrot
Rohren / Monschau, 28. Februar 2024

Buchenhecken zwischen Rohren und Höfen

Höfen und Rohren auf den Höhen über dem Rurtal sind bekannt für ihre imposanten Buchenhecken, die Häuser und Felder vor den starken Westwinden schützen sollen.

Buchen eignen sich besonders dafür, weil sie ihr Blattwerk erst im Frühjahr verlieren, wenn die neuen Triebe nachwachsen.

Vor den Häusern sind die Hecken oft Meterhoch, teilweise mit kunstvoll geschnittenen Löchern, dort wo sich in den dahinterliegenden Bauten Einfahrten, Türen oder Fenster befinden.

Als Windschutz zwischen den Feldern werden dagegen oft die Äste in der mittleren Höhe weggeschnitten.

Zwischen dem oberen und unteren Blattwerk kann dadurch die Sonne auf die Felder gelangen. Lustig sieht das aus.

( MITI )