Nach unserem tollen Museumsbesuch in der Picasso-Liebermann-Ausstellung laufen wir mit Doxi noch ein wenig durch Wuppertal. Von der Wupper geht es über Treppen und Stiegen hinauf zum Botanischen Garten mit dem ehrwürdigen Bismarck-Turm.
Das Areal befindet sich mitten in der Stadt auf dem westlichen Ausläufer des Parkgebietes der Hardt. Er liegt auf einer Höhe zwischen 195 und 220 Metern über NN und somit etwa 90 Meter über dem Tal der Wupper.
Der Botanische Garten wurde im Jahre 1890 als Schulgarten auf der Hardt angelegt und im Jahr 1910 wegen Platzmangels auf das in der Nähe gelegene Gelände der Ellerschen Villa verlegt.
Jetzt Ende Dezember blüht im Botanischen Garten naturgemäß im nicht mehr viel, aber in den beheizten Gewächshäusern erfreuen sich die exotischen Pflanzen ihres behaglichen Winterdaseins. Besonders die Sukkulenten. Schön sieht das aus.
Pablo Picasso, Zwei Kaufende Frauen am Strand, 1922
Jetzt haben wir es kurz vor Torschloss doch noch geschafft, die große Picasso-Beckmann-Ausstellung im Von der Heydt-Museum in Wuppertal zu besuchen. Was für ein Glück, denn sonst hätten wir richtig was verpasst.
Picasso war in seinem künstlerischen Schaffen ja unglaublich produktiv, doch so viele Picasso-Gemälde und Zeichnungen habe ich noch nirgendwo gesehen. Und von Max Beckmann ebenfalls nicht.
Besonders spannend ist den Ausstellungsmachern die Gegenüberstellung der beiden Künstler geglückt. Beiden waren Kinder einer Epoche des Aufbruchs und der Zerstörung. und wurden in ihrer Zeit zu Schlüsselfiguren der Moderne.
Für die Ausstellung haben sich das Von-der-Heydt-Museum Wuppertal und das Sprengel-Museum Hannover mit ihren umfangreichen Beständen zusammengetan.
Das Von-der-Heydt-Museum war das erste Museum weltweit, das bereits 1911 ein Gemälde von Pablo Picasso erworben hat. Und das „Selbstbildnis als Krankenpfleger“, eines der Schlüsselwerke Max Beckmanns von 1915, wurde schon 1925 für den öffentlichen Kunstbesitz in Wupertal angekauft.
Pablo Picasso (1881 – 1973) und Max Beckmann (1884 – 1950) stehen für die Neudefinition der Möglichkeiten und der Aufgaben gegenständlicher Malerei in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
Trotz unterschiedlicher künstlerischer Auffassungenberühren sich die Sichtweisen der beiden Künstler auf die bewegte Zeit vor und zwischen den Weltkriegern immer wieder. Und das, obwohl sich Beckmann und Picasso niemals persönlich begegnet sind.
Doch in ihrem Bestreben, der gegenständlichen, auf den Menschen und sein Weltverhältnis ausgerichteten Malerei eine neue Richtung zu geben, agierten sie Schulter an Schulter und kamen zu parallelen Auffassungen. Das zeigt die Ausstellung auf bislang einmalige Weise.
Tatsächlich fühlte Beckmann sich von Picassos beispiellosem Erfolg in der internationalen Kunstwelt lebenslang herausgefordert und angespornt. Von Picasso wiederum ist überliefert, dass er Beckmanns Werk schätzte. Beide schufen Werke, die in ihrer Intensität noch heute berühren, auch wenn sich die Kunstvorstellungen seitdem stark weiterentwickelt haben.
Aufgang zur Ausstellung
Pablo Picasso, Stilleben mit Stierschädel, 1942
Max Beckmann, Mittelalterliches Paar, 1903
Max Beckmann, Folge „Stadtnacht“, 1922
Max Beckmann, Folge „Stadtnacht“, 1922
Pablo Picasso, Sitzende Frau mit gefalteten Händen, 1960
Pablo Picasso, Die Erschrockene, 1947
Max Beckmann, Bad im August, 1937
Pablo Picasso, Das Atelier, 1956
Pablo Picasso, Mann zwei Pferde führend, 1939
Pablo Picasso, Der Maler bei der Arbeit, 1969
Max Beckmann, Fastnacht, 1922
Max Beckmann, Prometheus (Der Hängengebliebene), 1942
Pablo Picasso, Frau im Lehnstuhl I, 1949
Pablo Picasso, Venus und Amor, 1967
Pablo Picasso, Liegender Akt, 1934
Max Beckmann, Der Brief: Liegender Halbakt, 1945
Pablo Picasso, Gemälde (Guitarre, Flasche und Obstschale), 1921
Pablo Picasso, Aus der Suite „Vollard“, 1930
Pablo Picasso, Schlafende und Skulpturen, 1933
Pablo Picasso, ohne Titel, 1971
Max Beckmann, Messingstadt, 1944
Max Beckmann, Großes Variete mit Zauberer und Tänzerin, 1942
Pablo Picasso, Der Maler bei der Arbeit, 1964
Max Beckmann, Der verlorene Sohn, 1949
Pablo Picasso, Der Raub der Sabinerinnen (nach Davic), 1962
Max Beckmann, Golden Arrow: Blick aus dem D-Zug-Fenster, 1930
Max Beckmann, In der Eisenbahn: Nordfrankreich, 1938
Pablo Picasso, Hummer und Siphon, 1948
Max Beckmann, Aus der Folge „Die Hölle“, 1919
Max Beckmann, Aus der Folge „Die Hölle“, 1919
Max Beckmann, Aus der Folge „Die Hölle“, 1919
Max Beckmann, Aus der Folge „Die Hölle“, 1919
Pablo Picasso, Die weinende Frau, 1937
Pablo Picasso, Bacchantische Szene mit Minotaurus, 1933
Max Backmann, Auferstehung, 1918
Max Beckmann, Mann im Dunkeln, 1931
Pablo Picasso, Mann mit Zeitung in einem Sessel sitzend, 1916
Pablo Picasso, Die Frau mit dem Haarnetz, 1949
Max Beckmann, Luftakrobaten, 1928
Pablo Picasso, Frau mit Tamburin, 1938
Pablo Picasso, Liegender Frauenakt mit Katze, 1964
Max Beckman, Siesta, 1924
Pablo Picasso, Aus dem Fenster blickende Frau, 1959
Pulsierende Videoinstallation in einem der vier Sonderräume
Mit der Renovierung des Westflügels wurde auch die Dauerausstellung im Düsseldorfer Kunstpalast völlig neu gestaltet. Dort werden nun rund 800 Werke aus der umfangreichen Gemälde-, Skulpturen- und Neue Medien-Sammlung des Museums ständig gezeigt.
Der Sammlungsbestand deckt fast 1.100 Jahre Kunstgeschichteaus sämtlichen Epochen und Gattungen ab. Er reicht von antiken Figuren über christliche Malerei und Skulptur des Mittelalters, bis zur klassischen Moderne und zeitgenössischen Arbeiten u.a. im Bereich der Videoinstallationen.
Bei meinem Besuch hat mich vor allem die Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts interessiert, und davon hat die Dauerausstellung im Kunstpalast reichlich zu bieten.
Wichtige Beiträge stammen aus der historischen Sammlung der Düsseldorfer Kunstakademie, sowie aus der Stiftung Willi Kemp und den Schenkungen von Wolfgang Hanck.
Spektakulär auch die vier versteckten Sonderräume, die der Künstler und Illustrator Christoph Niemann entwickelt hat. Eine wirklich sehenswerte Sammlung, die ich bestimmt nicht zum letzten Mal besucht habe.
Thomas Scheibitz, Hunter Douglas, 2007
David Hockney, Flucht nach Italien – Schweizer Landschaft, 1962
Alles Bauhaus, oder was?
Stilikonen des Bauhaus
Joseph Beuys, Er kam und brachte Talg, 1983
Design-Objekte aus den 1980er Jahren
Peter Brüning, Komposition Nr 17/66 „Rhein“, 1966
Arpana Chaur, Bedrohung (Harmoniumspieler), 1989
Daniel Spöri, Fallenbild im Quadrat, 1964
Oskar Schlemmer, Relief JG (K3), 1921
Laszlo Moholy-Nagy, A7, 1922
Franz Wilhelm Seiwert, Die Arbeitsmänner, 1925
Günter Frutrunk, Grüner Hiatus, 1967
Sammlung Willi Kemp
Wassily Kandinsky, Stille Harmonie, 1924
Alte Meister
Peter Sorge, Schwarze Macht, 1970
Norbert Tadeusz, Sakral-Raum mit Flieger, 1971
Tal R, Rosa Tor, 2005
Performance von Eliza Douglas im Ehrenhof am 14.09.2023
Möbel im Pop-Design
A.R. Penck, Schwarz-weiss, 1981
Charles Wilp, ikoniche Werbeanzeige für Afri-Cola, 1968
Josef Scharl, Dreikopf, 1936
Videoinstallation von Nam Jun Paik
Karl Otto-Götz, Huldigung an Melville, 1960
Otto Dix, Krieg, 1914
Michael Morgner, Schreitender Mann, 1987
Christian Rohlfs, Abstratkion (Der blaue Berg), 1912
Dorothy Iannone, Bei uns, 1969
Günther Uecker, Kreis Kreise/Strukturfeld, 1968
Joseph Tilson, Che Guevara, 1969
Emil Nolde, Blumgengarten (Mädchen und Wäsche), 1908
Die beiden Flügel des Kunstpalats (links und rechts) mit der Tonhalle im Hintergrund
Großer Andrang heute im Düsseldorfer Kunstpalast am Rhein. Drei Jahre war der Hauptflügel mit der großen Sammlung wegen Renovierung geschlossen. Nur die Bereiche mit den Wechselausstellungen waren zugänglich.
Nun präsentiert sich die gesamte Anlage und mit ihr die große Dauerausstellung in neuem Glanz – architektonisch und im Hinblick auf die Präsentation der Kunstobjekte.
Die Sammlung gliedert sich in sieben Bereiche: die Gemäldegalerie, die Grafische Sammlung, Skulptur und Angewandte Kunst, Glassammlung, Moderne, Fotografie und Zeitbasierte Medien.
Von rund 130.000 Objekten, die der Kunstpalast besitzt und verwahrt, werden etwa 800 Werke aus elf Jahrhunderten gezeigt.
Da gibt es viel zu entdecken, darunter auch vier neu geschaffene und versteckte Sonderräume, die der Künstler und Illustrator Christoph Niemann entwickelt hat,
Im Obergeschoss wurde der legendäre Düsseldorfer Underground Club „Creamcheese,“ mit seiner originalen künstlerischen Innenausstattung wieder zum Leben erweckt. Vom Ende der 1960er Jahre bis in die 1970er Jahre war es der Hotspot für die Musik- und Kunstszene in Düsseldorf.
Mit diesem Club und einem neu geschaffenen Restaurant will der Kunstpalast zu einem Wohnzimmer der Stadt avancieren, zu einem Ort, an dem man gerne verweilt und immer wieder zurückkehren möchte. Der Neustart ist auf jeden Fall vielversprechend, finde ich.
Blick auf dn Ostflügel mit dem Foyer
Deckenillumination im Foyer
Neu gestaltete Treppenaufgänge
Übergang vom Westflügel zum Ostflügel im Obergeschoss
Mit einer zauberhaften Weihnachtsfee an meiner Seite wirke sogar ich fotogen 🙂 In diesem Jahr haben wir es endlich geschafft, schöne Weihnachtsfotos von uns zu erstellen. Als Grüße an alle Freunde und Bekannten. Und ums uns selbst ein wenig auf Weihnachten einzustimmen. Wie die Bilder zeigen, haben wir dabei richtig Spaß gehabt.
Februar 2023: Karussel in Chalons-en-Champagne (F)
Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen. In zwei Tagen ist Weihnachten. Hier die schönsten Doxi-Bilder, die auf unseren Ausflügen und Reisen im Jahr 2023 entstanden sind.