Auf dem Weg durch den Reichswald bei Kleve komme ich am britischen Ehrenfriedhof vorbei, dem größten Kriegsgräberfriedhof des Commonwealth in Deutschland. Schon mehrfach habe ich von diesem Ort gehört, jetzt nutze ich die Gelegenheit für einen Besuch und eine kurze, stille Andacht.
In der parkähnlichen Anlage sind 7672 alliierte Soldaten bestattet, die im Zweiten Weltkrieg an verschiedenen Orten im deutschen Reichsgebiet gefallen sind. Unter den 15 in Deutschland liegenden Sammelfriedhöfen der Engländer ist dies der größte.Ein wesentlicher Teil der Arbeiten wurde zwischen 1946 und 1948 von deutschen Kriegsgefangenen geleistet, die unter kanadischer Aufsicht standen.
Im Eingangsbereich gewähren zwei Türme im maurischen Baustil einen weiten Blick über die Anlage. Links und rechts folgen zwei Schutzgebäude, die die Grabbücher mit allen Namen der hier beigesetzten Soldaten enthalten.
Im Zentrum der Anlage befindet sich der Altarstein mit der Inschrift „Ihr Name lebt ewiglich“ („Their Name Liveth For Evermore“). Dahinter erhebt sich ein großes Opferkreuz.
Rechts davon sind rund 4.000 alliierte Piloten und Insassen von Kampfflugzeugen bestattet, darunter 706 Kanadier. Auf der linken Seite befinden sich die Gräber von Soldaten, die in den Jahren 1940–1944 im Luftkrieg den Tod fanden, sowie die Opfer der Bodenoffensive im Rheinland, der Rheinquerung und der Schlacht im Reichswald im Februar 1945.
Ich habe noch nie so viele Gräber auf so engem Raum gesehen. Wie viele traurige Schicksale sich wohl dahinter verbergen mögen. Dass wir heute in Deutschland nicht unter der Knute der Nazis leben müssen, haben wir auch diesen Menschen zu verdanken. Mögen sie alle in Frieden ruhen.