Heute war ich mit Doxi rund um Alt-Kaster bei Bedburg unterwegs. Das hübsche befestigte Landstädtchen an der Erft lag im Mittelalter an einer wichtigen Handelsroute von Köln nach Jülich. Außerdem war und ist Kaster eine Station auf dem Jacobs-Pilgerweg von Dortmund über Düsseldorf nach Aachen.
Die gut erhaltenen Häuser stammen weitgehend aus der Zeit nach dem letzten Stadtbrand von 1624. Die Parzellierung weist noch auf den dörflichen Zustand vor der Stadterhebung hin.
1955 war Kaster die nach Einwohnern zweitkleinste Stadt der Bundesrepublik Deutschland.Mit dem weiteren Vordringen des Braunkohletagebaus wurden die benachbarten Dörfer Epprath, Morken-Harff und Königshoven nach Kaster umgesiedelt.
Nur seiner denkmalgeschützten mittelalterlichen Bausubstanz verdankt Kaster, dass es nicht in den Tagebau einbezogen wurde.
Nachdem wir den Ort durchquert hatten, wanderten wir zunächst am Kasterer See entlang und stiegen dann auf die Kasterer Höhe hinauf, die durch die Aufschüttung des Abraums aus dem angrenzenden Tagebau entstanden ist.
Oben angekommen, liefen wir unverhofft einer kleinen Rotte von Rehen über den Weg, die auf einem der Felder geäst hatten. Als sie uns erblickten, trotteten sie relativ gemütlich von dannen, in Richtung der bewaldeten Seitenhänge der Höhe. Von Panik keine Spur. Nur gut, dass ich Doxi in diesem Moment angeleint hatte.
Später begegneten wir dann einer weiteren Gruppe von Rehen auf einem frisch gepflügten Acker. Die vier Tiere liefen gar nicht erst weg, sondern legten sich einfach hin, um uns aus der Ferne zu beobachten. Dank ihres dunkelbraunen Fells waren sie dabei im Lehmboden kaum auszumachen. Doxi jedenfalls hat sie gar nicht gesehen. Glück gehabt.