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Julia Stoschek Collection: Worldbuilding

Julia Stoschek Collection: Worldbuilding
Düsseldorf, 8. Januar 2023

Heute habe ich eine bemerkenswerte Ausstellung in den Hallen der Julia Stoschek Collection in Düsseldorf besucht. Die von Hans Ulrich Obrist kuratierte Schau widmet sich dem Genre interaktiver Videospiele und untersucht, wie sich Künstler mit dem Medium auseinandersetzen und es zu einer neuen Kunstform erheben.

Viel mehr als herkömmliche Malerei und Bildhauerei ermöglichen es Videospiele, eigene Welten zu erschaffen und diese lebendig werden zu lassen.

Doch in der Ausstellung sind auch Werke vertreten, die sozio-politische Aspekte des Genres beleuchten und Kritik an den häufig stereotypischen und nicht selten diskriminierenden Darstellungen üben, die die Milliarden-schwerte Gaming-Industrie hervorbringt.

Laut und bunt geht es in der Ausstellung zu, und an den meisten Stationen können die Besucher selbst zum Joystick, Tablet oder Gamepad greifen, um aktiv zu werden und mit der Darstellung zu interagieren. Einige Installationen laden über VR-Brillen zu einem vollkommen immersiven Erlebnis ein.

Die großzügigen Ausstellungsräume in einer alten Fabrik bieten viel Raum für die zahlreichen Exponate, die auf Bildschirmen oder auf großformatigen Leinwänden dargestellt werden. Der Eintritt ist kostenlos, die Ausstellung noch bis Ende des Jahres jeweils Sonntags von 12-18 Uhr geöffnet.

( MITI )

The Big Christmas Session 2022

Das Jazz Ensemble Düsseldorf JE:D auf der Bühne

Kaum 15 Jahre bin ich Mitglied des Jazz Schmiede e.V, da habe ich es zum ersten Mal geschafft, mir eine Karte für die stets ausverkaufte Big Christmas Session zu beschaffen. Das ging aber schnell 😉

Am letzten Samstag vor Weihnachten stehen in der Jazz Schmiede jährlich Freunde der Schmiede und die Düsseldorfer Allstars in wechselnden Kombinationen auf der Bühne. Jede Formation spielt zwei oder drei Stücke, dann wird gewechselt.

Mehr als ein Dutzend Musiker waren es in diesem Jahr: Drei Schlagzeuger, drei Kontrabassisten, drei Saxophonisten, zwei Gitarristen, sowie jeweils ein Vibraphonspieler, ein Trompeter und ein Pianist.

Aufgeführt wurde eine breite Palette aus Jazz-Standards, Jazz-Improvisationen von Weihnachtsliedern und coole Jazz-Verschnitte bekannter Pop-Songs. Mein Highlight des Abends: Ein Jazz Version von Kraftwerk „Wir sind die Roboter“, intoniert vom Jazz Ensemble Düsseldorf JE:D. Supergeil!

( MITI )

Einsam & verlassen: der Nordpark

Einsam & verlassen: der Nordpark
Düsseldorf, 8. Dezember 2022

Teich im japanischen Garten

Ich weiß nicht, ob ich den Düsseldorfer Nordpark schon einmal so leer erlebt habe. Die meisten Laubbäume bereits kahl, die Wasserspiele abgestellt und weit und breit keine Menschenseele zu sehen.

Spaziergänger, Jogger, Kinder – alle zu Hause geblieben bei diesem ekligen Wetter. Oder in der Schule, im Kindergarten bzw. auf der Arbeit.

Aber Doxi gefällt das. Sie kann frei laufen und macht davon ausgiebig Gebrauch. Allein der japanische Garten bietet jetzt kurz vor dem Herbstende noch ein paar schöne Motive.

Ein großer Reiher sitzt auf dem Baum mitten im Teich und fliegt erst weg, als Doxi zum Trinken ins Wasser steigt. Und die fetten Kois im Wasser? Lassen sich auch von Doxi nicht aus der Ruhe bringen. Sie haben längst gelernt: Hunde können nicht tauchen 🙂

( MITI )

Im Aquazoo Löbecke Museum

Im Aquazoo Löbecke Museum
Düsseldorf, 7. Dezember 2022

Walskelett im Eingangsbereich

Die meistbesuchte Kultureinrichtung der Stadt Düsseldorf ist eine Kombination aus Zoo und Naturkundemuseum: Der Aquazoo Löbecke Museum stellt in 25 Themenräumen rund 560 Tierarten in Aquarien, Terrarien und einer Tropenhalle aus und verbindet dies mit vielen Exponaten zur Entstehung des Lebens auf der Erde.

Der museale Teil geht auf das private Museum des Apothekers Theodor Löbecke zurück.

Die Tradition der Zootierhaltung wurzelt im Düsseldorfer Zoo, der 1876 gegründet wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfuhr die Einrichtung eine Wiederbelebung als Aquazoo.

Ich habe für meinen Besuch bewusst einen Wochentag gewählt, weil das Museum dann viel weniger besucht ist als an den überlaufenen Wochenenden.

Die Anlage ist mit einer Fläche von 6800 Quadratmetern nicht riesig, bietet aber ungeheuer viele Informationen über das Leben auf der Erde. Ich finde das toll.

( MITI )

Mondrian Evolution im K20

Mondrian Evolution im K20
Düsseldorf, 10. November 2022

Mondrian, wie wir ihn heute kennen: Komposition mit Rot, Gelb, Blau und Schwarz, 1921.

Eine neue Ausstellung in der Kunstsammlung NRW zeigt die künstlerische Entwicklung des Malers Piet Mondrian von klassischer Landschaftsmalerei über den Fauvismus und Kubismus bis zu den abstrakten Farbflächen, für die er heute berühmt ist.

Als Protagonist der klassischen Moderne wird Mondrian gerne mit seinen strengen geometrischen Kompositionen mit rechtwinkligen Linien in Schwarzweiß und Farbfeldern in Rot, Blau oder Gelb assoziiert. Doch dieser Stil steht am Ende eines langen Weges, der mit Windmühlen, Leuchttürmen, Dünen und Bauernhöfen begann.

Die Ausstellung in Düsseldorf zeigt, dass sowohl das frühe naturalistische Werk als auch die spätere Abstraktion das Resultat eines intuitiv gelenkten Vorgehens sind und keineswegs das Ergebnis mathematischer Rationalität.

Mondrian, der vor 150. Jahren im niederländischen Amersfoort geboren wurde, begann um 1900 im impressionistischen Stil der Haager Schule zu malen. Ab etwa 1908 arbeitete er unter dem Einfluss von Vincent van Gogh und des Fauvismus.

Nach seiner Übersiedlung 1911 nach Paris wandte er sich unter dem Einfluss von Georges Braque und Pablo Picasso dem Kubismus zu. Ab den 1920er Jahren schuf Mondrian die bekannten streng geometrischen Gemälde, die dem Neoplastizismus zugerechnet werden.

Auch sein Pariser Atelier gestaltete er vollkommen im Stil seiner geometrischen Bilder und zog damit viele Besucher an. Als Kunsttheoretiker und Mitbegründer der Künstlervereinigung De Stijl gab Mondrian wichtige Impulse für die Bauhausbewegung.

1938 emigrierte er nach London, ab 1940 lebte er in New York, wo er 1944 an einer Lungenentzündung verstarb. Das pulsierende Leben der Metropole und seine Begeisterung für den zeitgenössischen Jazz lieferten ihm wichtige Impulse für sein Spätwerk.

Auch wenn Heike und mir die ab 1920 entstandenen geometrischen Werke mit Abstand am besten gefallen, ist es interessant zu sehen, wie und unter welchen Einflüssen sich der Maler entwickelt hat. Eine spannende Ausstellung.

( MITI )

Ein Lüpertz für Düsseldorf

Ein Lüpertz für Düsseldorf
Düsseldorf, 29. Oktober 2022

Lüpertz-Skulptur von Robert und Clara Schumann vor dem Ratinger Tor

Er zählt zu den bekanntesten deutschen Künstler der Gegenwart, war mehr als 20 Jahre Rektor der Düsseldorfer Kunstakademie und gilt als perfekter Selbstvermarkter: Markus Lüpertz, geboren 1941 im böhmischen Reichenberg.

Schon mehrfach bin ich bei meinen Wanderungen im Rheinland markanten Lüpertz-Skulpturen begegnet. Etwa auf der Mercator-Insel im Rheinhafen von Duisburg („Echo des Poseidon“) oder im Nordsternpark der ehemaligen Zeche Gelsenkirchen („Herkules“).

Nun hat der geschmeidige Selbstdarsteller der Stadt Düsseldorf eine Skulptur von Robert und Clara Schumann geschenkt, dem Musiker- und Komponistenehepaar, das lange in Düsseldorf lebte.

Aufgestellt wurde die Plastik am Ratinger Tor, dem historischen Eingangstor zum alten Düsseldorf, wo Lüpertz von 2008 bis 2017 sein Atelier hatte. Das mussten wir uns natürlich gleich anschauen …

( MITI )