Nach unserer Wanderung an der Halde Rheinpreussen fahren wir 15 Kilometer weiter in östlicher Richtung bis zum Innenhafen von Duisburg und drehen dort an historischer Stelle eine kleine Runde.
Seit dem Beginn der Industriellen Revolution im 19. Jahrhundert war der Innenhafen für mehr als einhundert Jahre der zentrale Hafen- und Handelsplatz der Ruhrgebietsstadt. Nur wenige hundert Meter nördlich fließt die Ruhr vorbei, um kurz darauf in den Rhein zu münden.
Doch ab der Mitte der 1960er Jahre verlor der Innenhafen zunehmend an Bedeutung und lag 20 Jahre nahezu brach, bis das Areal ab dem Ende der 1980er Jahre neu entwickelt wurde. Heute gilt der Innenhafen Duisburg als Musterbeispiel für den Strukturwandel im Ruhrgebiet, mit zahlreichen beeindruckenden Bauten u. a. vom britischen Stararchitekten Lord Norman Foster.
Nicht weit entfernt steht das historische Rathaus von Duisburg am alten Marktplatz, an den sich mit der Königstraße die Haupteinkaufsstraße von Duisburg anschließt. Direkt am heutigen Innenhafen floss viele Jahrhunderte der Rhein vorbei und bildete bis ins 5. Jahrhundert n. Chr. die Grenze zum römischen Reich.Im frühen Mittelalter befand sich an dieser Stelle ein fränkischer Königshof. Später entstanden dort die alte Duisburger Stadtkirche, die Salvatorkirche, der Burgplatz, die Duisburger Markthalle und die Stadtmauer, die im Bereich des Innenhafens noch heute teilweise erhalten ist.
Etwa im Jahre 1000 n. Chr. verlagerte der Rhein sein Bett westwärts. Die Stadt lag dadurch nicht mehr unmittelbar am Rhein, war jedoch noch für mehrere hundert Jahre über einen schiffbaren toten Rheinarm mit dem Fluss verbunden. Danach wurde aus der ehemals sehr bedeutenden Handelsstadt ein kleines Ackerbürgerstädtchen.
Erst im 19. Jahrhundert war eine Initiative zur Wiederbelebung der Verbindung zum Rhein erfolgreich. Zunächst wurde der Außenhafen vom westlich gelegenen Rhein bis zur heutigen Marientorbrücke gegraben, anschließend wurde die östliche Erweiterung gebaut, der Innenhafen.
Nach dem Ende der fast einhundertjährigen industriellen Nutzung hat sich das Areal in den letzten 25 Jahren zu einem Ort entwickelt, der Wohnen, Arbeiten, Kultur und Freizeit am Wasser erfolgreich verbindet. Schön, das endlich einmal gesehen zu haben.