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Rund um den Innenhafen Duisburg

Rund um den Innenhafen Duisburg
Duisburg, 28. Dezember 2017

Der fünfgliedrige Bürokomplex „Five Boats“ im Innenhafen Duisburg vor der Marina

Nach unserer Wanderung an der Halde Rheinpreussen fahren wir 15 Kilometer weiter in östlicher Richtung bis zum Innenhafen von Duisburg und drehen dort an historischer Stelle eine kleine Runde.

Seit dem Beginn der Industriellen Revolution im 19. Jahrhundert war der Innenhafen für mehr als einhundert Jahre der zentrale Hafen- und Handelsplatz der Ruhrgebietsstadt. Nur wenige hundert Meter nördlich fließt die Ruhr vorbei, um kurz darauf in den Rhein zu münden.

Doch ab der Mitte der 1960er Jahre verlor der Innenhafen zunehmend an Bedeutung und lag 20 Jahre nahezu brach, bis das Areal ab dem Ende der 1980er Jahre neu entwickelt wurde. Heute gilt der Innenhafen Duisburg als Musterbeispiel für den Strukturwandel im Ruhrgebiet, mit zahlreichen beeindruckenden Bauten u. a. vom britischen Stararchitekten Lord Norman Foster.

Nicht weit entfernt steht das historische Rathaus von Duisburg am alten Marktplatz, an den sich mit der Königstraße die Haupteinkaufsstraße von Duisburg anschließt. Direkt am heutigen Innenhafen floss viele Jahrhunderte der Rhein vorbei und bildete bis ins 5. Jahrhundert n. Chr. die Grenze zum römischen Reich.

Im frühen Mittelalter befand sich an dieser Stelle ein fränkischer Königshof. Später entstanden dort die alte Duisburger Stadtkirche, die Salvatorkirche, der Burgplatz, die Duisburger Markthalle und die Stadtmauer, die im Bereich des Innenhafens noch heute teilweise erhalten ist.

Etwa im Jahre 1000 n. Chr. verlagerte der Rhein sein Bett westwärts. Die Stadt lag dadurch nicht mehr unmittelbar am Rhein, war jedoch noch für mehrere hundert Jahre über einen schiffbaren toten Rheinarm mit dem Fluss verbunden. Danach wurde aus der ehemals sehr bedeutenden Handelsstadt ein kleines Ackerbürgerstädtchen.

Erst im 19. Jahrhundert war eine Initiative zur Wiederbelebung der Verbindung zum Rhein erfolgreich. Zunächst wurde der Außenhafen vom westlich gelegenen Rhein bis zur heutigen Marientorbrücke gegraben, anschließend wurde die östliche Erweiterung gebaut, der Innenhafen.

Nach dem Ende der fast einhundertjährigen industriellen Nutzung hat sich das Areal in den letzten 25 Jahren zu einem Ort entwickelt, der Wohnen, Arbeiten, Kultur und Freizeit am Wasser erfolgreich verbindet. Schön, das endlich einmal gesehen zu haben.

( MITI )

Auf der Halde Rheinpreussen

Auf der Halde Rheinpreussen
Moers, 28. Dezember 2017

Die Leuchte auf der Spitze der Halde Rheinpreussen bei Duisburg

Endlich wieder wandern! Nach fast einer Wache mit zahlreichen Weihnachtsfeierlichkeiten und einer großen Weihnachtsparty bei uns zu Hause geht es wieder hinaus in die Natur. Und wir haben sogar schönes Wetter, wenn auch nur für ein paar Stunden.

Unser Ziel heute ist die Halde Rheinpreussen bei Duisburg mit einem weithin sichtbaren Leuchtturm als Landmarke auf ihrer Spitze. Schon oft habe ich dieses merkwürdige rot leuchtende Objekt von der nahegelegenen Autobahn A42 aus gesehen und mich gefragt, was das wohl ist.

Es handelt sich um den stilisierten Nachbau einer Grubenlampe mit dem Titel „Das Geleucht“, geschaffen vom Künstler Otto Piene, einem der Wegbereiter moderner Lichtkunst. Das Objekt wurde im Jahre 2007 eingeweiht. Seitdem tauchen 35 Leuchtmasten einen Teil der Halde allabendlich in rotes Licht.

Wir parken am Fuß der 74 Meter hohen Halde, die aus dem Abraum der nahen Zeche Rheinpreussen aufgeschüttet wurde. Rheinpreussen war das erste linksrheinische Bergwerk im Ruhrgebiet. Es erstreckte sich auf einer Fläche von rund 90 km² zwischen Duisburg-Homberg und Moers-Rheinkamp und förderte ab dem Jahre 1877 Steinkohle zunächst aus einer Tiefe von rund 130 Metern.

Die Zeche war bis Ende der 1970er Jahre in Betrieb und hatte auf dem Höhepunkt der Förderung Mitte der 1960er Jahre eine Förderleistung von mehr als  vier Millionen Tonnen Steinkohle jährlich bei fast zehntausend Beschäftigten. Nach der Zechenstilllegung wurde die zugehörige Halde als eine der ersten Halden im Ruhrgebiet begrünt.

Auf der Haldenspitze am Geleucht erwartet uns ein fantastischer Panoramablick hinüber nach Duisburg und in das Ruhrgebiet. Wir blicken auf den Rhein und die Mündung der Ruhr, auf die großen Stahlwerke in Duisburg und mehrere Kraftwerke im nördlichen Ruhrgebiet. Von hier sieht man ganz deutlich, wie grün das Ruhrgebiet tatsächlich ist.

Nach dem Abstieg von der Halde umrunden wir den angrenzenden Waldsee mit seinem schönen Uferpfad. Viele Hundehalter sind hier unterwegs und Doxi hat mächtig Spaß dabei, mit einigen ihrer Artgenossen herumzutollen. Es macht richtig Freude, den Hunden dabei zuzuschauen.

( MITI )

Von Mülheim um die Sechs-Seen-Platte

Von Mülheim um die Sechs-Seen-Platte
Saarner Mark, 6. Dezember 2017

Am Wildförstersee

Unsere heutige Wanderung führt uns in das Waldgebiet zwischen Mülheim und Duisburg, das von der Autobahn A3 durchschnitten wird.

Wir starten an einer kleinen Waldsiedlung in der Saarner Mark mit dem schönen Straßennamen „Weidmannsheil“ und laufen durch den Steinder Forst in Richtung Westen.

An der Autobahnraststätte Entenfang überqueren wir die A3 und laufen durch den Alteichelskamp auf das große Bahnwerk am Rande von Duisburg zu. Hier werden Bahnschienen und Bahnschwellen in großer Menge gelagert und verladen.

Durch die Grindsmark laufen wir entlang das Haubachs nun auf die Sechs-Seenplatte zwischen den Duisburger Stadtteilen Groeenbaum und Wedau zu. Zunächst kommen wir an einem großen Nudisten-Campingplatz im Wald vorbei, dem „LBN Duisburg“.

Wir wandern am Haubachsee vorbei und umrunden gerade den Wildförstersee, als unter enormem Getöse ein Rettungshubschrauber über dem angrenzenden Böllertsee hereinschwebt und in tiefem Flug zwischen mehreren großen Gebäuden verschwindet. Später sehe ich, dass es sich dabei um die Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Duisburg handelt.

Wir laufen weiter und kommen am Freibad Wolfssee vorbei, bevor wir in südwestlicher Richtung abdrehen. Über eine hochgezogene Fußgängerbrücke queren wir am Sportboothafen den Übergang zwischen dem Masurensee und dem Wolfssee und erreichen am Haltepunkt Duisburg-Entenfang die große Eisenbahn-Werkstatt der DB. In einer Art überdimensionalem Sandkasten erlernt dort gerade eine Gruppe künftiger Gleisbauer das Pflastern.

Wir wandern am großen Campingplatz „Entenfangsee“ vorbei und überqueren erneut die Autobahn A3, um wieder in die Saarner Mark zu gelangen. Entlang des Rottbachs laufen wir zu unserem Startpunkt zurück, den wir nach dreieinhalb Stunden und 15 Wanderkilometern wieder erreichen. Oft schon habe ich die Duisburger Seen auf der Karte gesehen. Jetzt waren wir endlich einmal dort.

( MITI )

Duisburg: Alte & neue Hüttenwerke

Duisburg: Alte & neue Hüttenwerke
Duisburg, 4. Dezember 2017

Der Landschaftspark-Nord in Duisburg

Heute waren wir im Norden von Duisburg unterwegs, zwischen dem Landschaftspark an der 1985 stillgelegten Meidericher Eisenhütte und dem modernen Stahlwerk von Thyssen-Krupp im Stadtteil Bruckhausen.

Der mehr als 200 Hektar große Landschaftspark-Nord bietet zahlreiche Freizeitmöglichkeiten wie Klettern in alten Erzbunkern und Tauchen in einem früheren Gasometer.

Er dient darüber hinaus als Spielstätte für vielfältige Kulturveranstaltungen. Abends verwandelt eine Lichtinszenierung des britischen Künstlers Jonathan Park das ehemalige Hüttenwerk in ein buntes Lichtspektakel.

An schönen Tagen ist hier jede Menge los, denn der Landschaftspark-Nord ist nach dem Kölner Dom die meistbesuchte Sehenswürdigkeit in Nordrhein-Westfalen. Doch an diesem verregneten Dezember-Morgen haben wir den Park fast für uns alleine.

Wir folgen dem Flussbett der Alten Emscher durch den Landschaftspark, laufen an dem seit 2014 geschlossenen und im Juni 2017 abgebrannten Delta-Musikpark vorbei und durchqueren das Gelände der ehemaligen Zeche Friedrich Thyssen 4/8.

Die Grube lieferte früher die Kohle und den Koks für das alte Meidericher Stahlwerk und wurde im Jahr 1959 als erste Großschachtanlage im Ruhrgebiet stillgelegt. Heute erinnert auf dem Gelände fast nichts mehr daran, dass hier mehr als 60 Jahre eine Zeche stand.

Nach einer längeren Passage durch ehemalige Zechensiedlungen erreichen wir das Gelände des modernen Stahlwerks von Thyssen-Krupp in Duisburg-Bruckhausen. Hier beginnt unser Rückweg durch Parks und dicht besiedelte Stadtteile zum Landschaftspark-Nord, den wir nach dreieinhalb Stunden und 13 Wanderkilometern wieder erreichen.

Es war wirklich kein schönes Wanderwetter heute und die Tour hatte für meinen Geschmack etwas zu viel Asphalt, aber egal. Es ist auf jeden Fall interessant, diese Gegend einmal gesehen zu haben. Denn vieles hat hier hat sich noch immer den Schimanski-Charme der Achtziger Jahre erhalten.

( MITI )