Wir sind mit dem Womo auf den Weg Richtung Süden in die Region des Pfaffensteigs südwestlich von München. Und weil ich nicht gerne sieben Stunden am Steuer sitze, machen wir auf halber Strecke in Heidelberg Rast.
Die Stadt liegt im Südwesten Deutschlands, genau dort, wo der Neckar den Odenwald verlässt und in die Oberrheinebene eintritt. 20 km weiter westlich liegt Mannheim, wo der Neckar sich mit dem Rhein vereint.Vom 13. Jahrhundert bis zum Jahr 1720 war Heidelberg Residenz der Pfalzgrafen bei Rhein und Hauptstadt der Kurpfalz. Die Stadt ist bekannt für ihre malerische Altstadt mit der Schlossruine sowie für ihre renommierte Universität, die älteste Hochschule auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands. Diese zieht Wissenschaftler und Studierende aus aller Welt an.
Offiziell gibt es im Stadtgebiet von Heidelberg keinen Womo-Stellplatz, doch ich hatte auf Google Maps gesehen, dass eine Reihe von Womos direkt an einer Neckarbrücke auf der nördlichen Flussseite stehen. Und tatsächlich: Hier ist auch noch ein klein wenig Platz für uns und es sind auch weit und breit keine Schilder auszumachen, die Womos ausschließen oder auf Parkgebühren hinweisen. Und so stehen wir ganz wunderbar nur fünf Meter vom Fluss entfernt mit Blick auf das Wasser und die Skyline von Heidelberg mit dem Schloss und dem Königstuhl.
Gleich nach unserer Ankunft breche ich mit Doxi bei herrlichem Sonnenschein zu einer 16 km langen Wanderung auf, die uns durch die Altstadt von Heidelberg, hinauf zum Schloss und anschließend auf den Königstuhl führen wird. Man spürt sofort, dass Heidelberg eine Universitätsstadt ist, denn hier sind unglaublich viele junge Menschen unterwegs.
Ich bin beeindruckt von den vielen gut erhaltenen Häusern in der Altstadt und unterhalb des Schlosses. Weil die Amerikaner Heidelberg kennen und lieben, war die Stadt im Zweiten Weltkrieg nur ganz wenigen Bombenangriffen ausgesetzt.
Viele Bauten sind in der Zeit um 1890 in dem damals sehr populären Neogotischen Stil entstanden. Wie ich es auch schon in Tübingen erlebt habe, befindet sich einige der prächtigsten Villen heute im Besitz konservativer Burschenschaften.