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Tour durch Heidelberg

Tour durch Heidelberg
Heidelberg, 26.09.2018

Blick auf die Altstadt von Heidelberg am Neckar

Wir sind mit dem Womo auf den Weg Richtung Süden in die Region des Pfaffensteigs südwestlich von München. Und weil ich nicht gerne sieben Stunden am Steuer sitze, machen wir auf halber Strecke in Heidelberg Rast.

Die Stadt liegt im Südwesten Deutschlands, genau dort, wo der Neckar den Odenwald verlässt und in die Oberrheinebene eintritt. 20 km weiter westlich liegt Mannheim, wo der Neckar sich mit dem Rhein vereint.

Vom 13. Jahrhundert bis zum Jahr 1720 war Heidelberg Residenz der Pfalzgrafen bei Rhein und Hauptstadt der Kurpfalz. Die Stadt ist bekannt für ihre malerische Altstadt mit der Schlossruine sowie für ihre renommierte Universität, die älteste Hochschule auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands. Diese zieht Wissenschaftler und Studierende aus aller Welt an.

Offiziell gibt es im Stadtgebiet von Heidelberg keinen Womo-Stellplatz, doch ich hatte auf Google Maps gesehen, dass eine Reihe von Womos direkt an einer Neckarbrücke auf der nördlichen Flussseite stehen. Und tatsächlich: Hier ist auch noch ein klein wenig Platz für uns und es sind auch weit und breit keine Schilder auszumachen, die Womos ausschließen oder auf Parkgebühren hinweisen.  Und so stehen wir ganz wunderbar nur fünf Meter vom Fluss entfernt mit Blick auf das Wasser und die Skyline von Heidelberg mit dem Schloss und dem Königstuhl.

Gleich nach unserer Ankunft breche ich mit Doxi bei herrlichem Sonnenschein zu einer 16 km langen Wanderung auf, die uns durch die Altstadt von Heidelberg, hinauf zum Schloss und anschließend auf den Königstuhl führen wird. Man spürt sofort, dass Heidelberg eine Universitätsstadt ist, denn hier sind unglaublich viele junge Menschen unterwegs.

Ich bin beeindruckt von den vielen gut erhaltenen Häusern in der Altstadt und unterhalb des Schlosses. Weil die Amerikaner Heidelberg kennen und lieben, war die Stadt im Zweiten Weltkrieg nur ganz wenigen Bombenangriffen ausgesetzt.

Viele Bauten sind in der Zeit um 1890 in dem damals sehr populären Neogotischen Stil entstanden.  Wie ich es auch schon in Tübingen erlebt habe, befindet sich einige der prächtigsten Villen heute im Besitz konservativer Burschenschaften.

( MITI )

Aufstieg zum Königstuhl

Aufstieg zum Königstuhl
Heidelberg, 26. September 2018

Blick vom Königstuhl hinunter nach Heidelberg und in oberrheinische Tiefebene Im Hintergrund: Der Pfälzer Wald.

Nach unserem Besuch des Schlosses Heidelberg wandere ich mit Doxi zum Königstuhl hinauf, dem höchsten Berg (567  m.ü.N.N.) des Kleinen Odenwalds wie auch der Bergstraße. Weil sich dort oben ein Fernmelde- und ein Fernsehturm in den Himmel recken, ist der Gipfel schon von weitem zu erkennen.

Mehrmals passieren wir die Gleise der Heidelberger Bergbahn, die seit Anfang des 20. Jahrhunderts Touristen hinauf zum Gipfel bringt.

Im Königstuhlmassiv stehen mächtige Schichten aus Buntsandstein, die in mehreren Steinbrüchen abgebaut wurden und die regionale Architektur prägten.

Oben angekommen, genießen wir am Starthügel der Gleitschirmflieger den herrlichen Fernblick hinunter nach Heidelberg und in die oberrheinische Tiefebene. In der Ferne ist sogar der Pfälzer Wald auszumachen.

Für den Abstieg wählen wir die fast 1.400 Stufen umfassende „Himmelsleiter“, die vom Heidelberger Schloss direkt zur Gipfelregion des Königstuhls führt. Die unregelmäßige Treppe aus grob behauenen ungleichen Sandsteinen überwindet 270 Höhenmeter.

Erbaut wurde die Treppe ab 1844 unter Bezirksförster Adam Laumann. 1994 wurde sie fast vollständig saniert. Die Treppe ist nicht ganz einfach zu gehen. Ich bin froh, dass wir für den Aufstieg den deutlich längeren Weg durch den Wald am Westhang des Königstuhls gewählt haben.

( MITI )

Schloss Heidelberg

Schloss Heidelberg
Heidelberg, 26. September 2018

Blick über den Neckar zum Heidelberger Schloss (Foto Pumuckel42| http://commons.wikimedia.org | Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE)

Es ist eine der meistbesuchten Touristen-Attraktionen Deutschlands: die Ruine des Heidelberger Schlosses hoch über der Altstadt von Heidelberg. Bis zu seiner Zerstörung im Pfälzischen Erbfolgekrieg war es die Residenz der Kurfürsten von der Pfalz.

Seit den Zerstörungen durch die Soldaten Ludwigs XIV. im Jahre 1689 und der Sprengung durch französische Pioniere am 6. September 1693 wurde das Heidelberger Schloss nur teilweise restauriert.

Nachdem am 24. Juni 1764 Blitze die teilweise renovierte Anlage in Brand gesetzt hatten, wurde die Wiederherstellung aufgegeben. Die Schlossruine aus rotem Neckartäler Sandstein erhebt sich 80 Meter über dem Talgrund am Nordhang des Königstuhls und dominiert von dort das Bild der Altstadt. Das Schloss gilt deshalb als das Wahrzeichen von Heidelberg.

Es wird heute von bis zu einer Million Menschen jährlich besucht, darunter viele Amerikaner und Asiaten auf Europa-Tour. Schon der amerikanische Schriftsteller Mark Twain äußerte sich nach seiner Europareise im Jahr 1878 hoch begeistert über Heidelberg und das Schloss. Diese Bekanntheit in den USA führte dazu, dass Heidelberg im Zweiten Weltkrieg weitgehend von Bombenangriffen verschont blieb.

( MITI )