Puh, das war unsere bislang kälteste Wanderung in diesem Winter. Bei minus neun Grad war ich mit Doxi, meinem Freund Manfred und seinem Border Collie Jimi rund um Houverath und das Sahrbachtal unterwegs.
In sonnendurchfluteten und windgeschützten Lagen war die Kälte kein Problem, aber ober auf den windumtosten Höhen froren einem regelrecht die Fingerchen ein – trotz Handschuhen. Nur die Hunde schienen mit der Kälte überhaupt keine Schwierigkeiten zu haben.
Von Houverath ging es für uns in südlicher Richtung auf die Landesgrenze von NRW und Rheinland-Pfalz zu, die wir auf den Höhen über dem Sahrbachtal überschritten. Am Wanderhaus „Martinshütte“ stiegen wir anschließend ins Sahrbachtal hinab.Wir folgten dabei dem sogenannten „Galaxienweg“, der vom Radioteleskop Effelsberg bis zur Martinshütte führt und die Entfernungen verschiedener Himmelskörper im Maßstab 1 : 50 Trilliarden anzeigt.
Dies entspricht 5 Milliarden Lichtjahre pro Kilometer oder eine Million Lichtjahre auf 20 cm. In diesem Maßstab ist unsere Milchstraße nur noch 50 cm von ihrem nächsten großen Nachbarn, der Andromeda-Galaxie M31, entfernt.
Auf einer Länge von knapp 2,6 km passieren wir insgesamt 14 Informationstafeln, die eine Reise von der Erde bis zu Objekten am Rand des Universums abbilden. Das Licht dieser Sonnen und Galaxien benötigt mehr als 13 Milliarden Jahren bis zur Erde und zeigt uns dadurch die Frühphase unseres Universums kurz nach seiner Entstehung.
Bald erreichen wir das berühmte Radioteleskop Effelsberg, das im letzten Jahr frisch gestrichen wurde und heute weiß strahlend in der Sonne glänzt. Als wir vorbeilaufen, wird die riesige Stahlkonstruktion gerade unter einem deutlich vernehmbaren Ächzen gedreht.
Wir folgen weiter dem Lauf des Sahrbachs durch das Tal in Richtung Norden und passieren bald wieder die Landesgrenze zu NRW. Mit dem Erreichen des Bad Münstereifeler Waldes drehen wir in östlicher Richtung ab und treffen nach drei Stunden und elf Wanderkilometern wieder in Houverath ein. Jetzt aber schnell ins Auto und erst einmal aufwärmen…
Auf dem Rückweg mache ich dann noch kurz bei Schloss Miel im gleichnamigen Örtchen bei Rheinbach halt. Auf dem Hinweg hatte ich das schmucke Schlösschen kurz aus den Augenwinkeln gesehen. Nun erfahre ich, der Bau ist einem französischen Jagdschloss im Stil von Ludwig XIV. nachempfunden und beherbergt heute ein Restaurant und einen Golfclub. Sehr hübsch!