Am Rhein im Neusser Süden kurz vor der Fleher Brücke
Nach der großen Schneeschmelze im Süden Deutschlands erreichen die Pegel von Rhein und Mosel heute ihren Höhepunkt. Die Überflutungsflächen im Neusser Süden, die flussabwärts die ufernahen Stadtteile von Düsseldorf vor starken Hochwassern schützen sollen, sind komplett vollgelaufen. Das Wasser steht am Fuße des Deiches, doch bis zur Deichkrone sind noch mehr als 2 Meter Platz, also keine Gefahr.
Ich freue mich immer, wenn ich in meiner Heimatregion noch einmal unbekannte Ecken entdecke. Heute habe ich im Neusser Süden eine solche Entdeckertour entlang des Norfbachs unternommen.
Das Gebiet liegt südlich der Erft, in die der Norfbach zwischen Norf und Gnadental einmündet. Er kommt von Butzheim, Rosellen und Allerheiligen, wo er eine sumpfige Niederung entwässert.
Das gesamte Areal war früher Teil des Urstromtals des Rheins, weshalb sich bis heute ausgedehnte Kiesbänke unter der Oberfläche erhalten haben.
Erst unter den Preußen wurde das tiefliegende Gelände ab 1845 trockengelegt und für die landwirtschaftliche Nutzung und später für die Bebauung erschlossen. Bis dahin war es von unzähligen kleinen Wasserläufen durchzogen und kaum zugänglich.
Heute wären der Norfbach und weiteren Wasserläufe der Region durch die Entwässerungsmaßnahmen im Braunkohletagebau Garzweiler (25 km westlich von hier) komplett versiegt. Die Folge: Ein massiver Artenrückgang. Nur weil Rheinbraun künstlich Wasser zuführt, gibt es an und im Norfbach noch vielfältiges Tier- und Pflanzenleben.
Wir folgen dem Norfbachdurch die Neusser Stadtteile Erfttal, Derikum und Norf bis zum Rand von Allerheiligen. Dort drehen wir um und laufen parallel zum Norfbach auf das große Gelände des Golfclubs Hummelbachaue zu.
Am Westrand des Golfplatzes folgen wir einem Trampelpfad durch den Wald bis zur Erft. Wir passieren die Wildwasserstrecke, wo sich an diesem wunderschönen Sonntagmorgen ein gutes Dutzend Paddler vergnügen. Nach knapp drei Stunden und 13 Wanderkilometern erreichen wir schließlich wieder unseren Startpunkt auf dieser interessanten Entdeckertour im Neusser Süden.
Wanderkarte unserer Tour
Der Norfbach an der Mündung in die Erft
Am Norfbach zwischen Derikum und Erfttal
Hier unterquert der Norfbach die Eisenbahnstrecke Köln-Neuss
Eingang zum Müggenburgpark am Norfbach
Mächtiger Alter Baum im Müggenburgpark
Der Norfbach im Müggenburgpark
Gedichte des lokalen Mundartdichters Willi Soumagne am Norfbach
Natur, Architektur, Kunst – damit lockt die Museumsinsel Hombroich Besucher von nah und fern in die Erftauen am Rand von Neuss. Seit zwei Jahren wird auf dem Gelände parallel zum Ausstellungsbetrieb intensiv gebaut. Neue Ausstellungspavillons entstehen und es wird energetisch saniert.
Nun ist das Labyrinth, die größte begehbare Skulptur von Erwin Heerich, nach mehr als dreijähriger Sanierung wieder geöffnet. Das eigens für das Gebäude entwickelte Glasdach schafft ein gleichmäßiges, warmes und einzigartiges Lichterlebnis.
Bevor im Herbst die Sammlung mit Werken der europäischen Moderne, fernöstlicher Kunst und archäologischen Fundstücken wieder einzieht, kann man das Labyrinth derzeit in seiner reinen skulpturalen Form zu erleben. Beeindruckend finde ich das.
Die Buhnentrenner sind bereits überflutet. 1,5 Meter mehr als sonst sind es mindestens.
Jetzt ist es unübersehbar: Das Rheinhochwasser ist da. Hat aber auch viel geregnet in letzter Zeit und ein Ende der nassen Periode ist derzeit nicht in Sicht.
Als ich heute Morgen mit Doxi von Neuss-Grimlinghausen nach Uedesheim laufe, ist der Rheinstrand an den meisten Stellen bereits überflutet, genau wie die vorgelagerten Kiesbänke.
Vielerorts reicht das Wasser schon bis an die erste Baumreihe heran, sodass man nur noch an wenigen Stellen direkt bis an den Fluss herankommt.
Wir laufen bei trockenem Wetter los, kommen auf der 9 km langen Runde aber bald schon ordentlich in den Regen. Das scheint in diesen Tagen unvermeidlich.
Und weil es dabei auch noch ordentlich stürmt, nützen auch Regenjacke und Schirm wenig: Ich werde trotzdem ordentlich nass.
Den verbliebenen Schafen und Kühen auf den rheinnahen Weiden scheint das wenig auszumachen, und Doxi ebenfalls nicht. Da will auch ich mich nicht beschweren 🙂
Wir hören in letzter Zeit öfters, die Doxi hätte zugelegt. Ich kann mir das durchaus vorstellen, nach ihrer Sterilisation im Herbst letzten Jahres. Aber eigentlich frisst sie nicht mehr und sie läuft auch weiterhin viel.
Vielleicht ist es ja das vermehrte Fellwachstum, das häufig auf eine Sterilisation folgt, und sie dicker erscheinen lässt. Bei ihrer Mutter Bellis war das ganz krass.
Um die Frage zu klären, habe ich sie heute Morgen nach einem Bad im Rhein fotografiert. Mit nassen, herabhängenden Haaren sieht sie tatsächlich nicht dick aus. Aber vielleicht schon ein klein wenig kräftiger als früher. Ich bin mir nicht sicher …
Ein wunderbarer Ort, um zu verweilen und die Natur zu genießen, ist die Museum Insel Hombroich an der Erft kurz vor Neuss.
Ich habe da eine Lieblingsbank direkt am Fluss, wo man sich schön zum Lesen zurückziehen kann. Heute Morgen allerdings nicht, denn es gibt dort keinen Schatten und in der Sonne ist es einfach viel zu warm.
Länger als fünf Minuten halte ich das nicht aus. Das hatte ich wohl falsch eingeschätzt. Aber dafür blüht und grünt es um mich herum ganz unglaublich. Einfach herrlich.
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