Vor zwei Wochen bin ich von Roetgen hinauf ins Venn gelaufen, heute bin ich 5 km weiter nördlich an der Inde zwischen Schmithof und Roetgen unterwegs.
Mehrmals bin ich die beliebte Wanderung entlang der Inde Richtung Raeren bereits gelaufen – heute laufe ich ohne konkretes Ziel durch den Wald, quasi Freestyle 🙂
Zunächst geht es auf bekannten Wegen links und rechts der Inde durch den Wald. Kurz hinter der belgischen Grenze verlasse ich die Talsohle und laufe Richtung Roetgen.
Sechs große Windräder stehen hier gut verteilt mitten im Wald und produzieren fleißig Strom. Eines gibt im Abstand von etwa 30 Sekunden merkwürdig metallisch hallende Geräuschevon sich, die aus seinem Innenleben zu stammen scheinen.
Doxi guckt jedes Mal ganz erstaunt zur Kanzel hoch. Mich erinnert der Klang an das Singen der Wale unter Wasser, aber vermutlich ist es nur das Getriebe.
Kurz vor Roetgen drehen wir um und laufen durch den Wald zurück nach Schmithof. Knapp zehn Kilometer sind wir auf dieser Tour bei einstelligen Plusgraden aber herrlichem Sonnenschein unterwegs.
Wanderkarte unserer Tour
Komplett vermooster Waldgrund am Abhang oberhalb der Inde
Doxi genießt es, sich auf dem weichen Moosboden auszustrecken
Erster Kontakt mit der Inde
In Schleifen und Bögen windet sich die Inde durch den Wald
Doxi wartet auf mich
Nun sind wir bereits in Belgien
Lieblich, wie das Wasser hier rauscht
Birkenwald beim Aufstieg Richtung Petergensfeld
Die Sonne kommt durch die Bäume hindurch
Abgestorbene Farne überall
Die alte Trasse der Vennbahn zieht sich durch den Wald – heute ein beliebter Radweg
Ein kleiner Bach mäandert der Inde entgegen
Infotafel am historischen Grenzstein „Biernbaum“ von 1702
Rechts der historische Grenzstein, links der Moderne
Nach ziemlich exakt vier Jahren bin ich wieder auf einer abenteuerlichen Wanderung, die mich schon einmal von Roetgen an der deutsch-belgischen Grenze hinauf ins Hohe Venn geführt hat.
In der ersten Hälfe der 16 km langen Tour geht es immer am Wasser entlang durch den belgischen Staatsfort Oberweser. Auf wurzeligen und teilweise arg vermatschten Pfaden folgen wir erst der belgischen Weser, später dem Eschbach stetig aufwärts richtig Venn.
Auch hier hat der Starkregen, der im Juli das Flutdrama an der Ahr ausgelöst hat, Spuren hinterlassen. Eine wichtige Brücke über den Eschbach wurde weggespült und liegt nun neben dem Bach.
Ich habe etwas Mühe, den an dieser Stelle drei bis vier Meter breiten Bach auf großen Steinen im Bachbett zu überqueren. Aber ich schaffe es, ohne nasse Füße zu bekommen. Doxi muss ein klein wenig schwimmen.
Die tief stehende Herbstsonne scheint durch den Wald und erwärmt die kalte Luft. Wo sie nicht hinkommt, ist der Boden von der letzten Nacht noch mit Reif überzogen und ein wenig gefroren.
Ich bin froh, als wir das Venn erreichen, denn ab jetzt geht es auf breiten Waldwegen wieder zurück richtig Roetgen.
Im Wald ist heute Jagd. Wir treffen auf einige Jagdhelfer, die gerade das erlegte Wild in einen PKW-Anhänger hieven. Ich zähle drei Sauen und sechs Stück Damwild, aber das ist bestimmt noch nicht alles.
Nach gut vier Stundenerreichen wir wieder unseren Startpunkt in Roetgen. Ab Morgen soll es bei uns eine Woche grau und nass werden. Ich bin froh, dass wir den Tag heute noch einmal genutzt haben, um das schöne Herbstwetter zu genießen.
Wanderkarte unserer Tour
Infotafel am Startunkt in Roetgen
Kurz hinter Roetgen erreichen wir den Staatswald Oberweser
Ich liebe das Bunt der Buchen
Wo die Sonne nicht hinkommt, ist der Boden noch mit Reif bedeckt
Bald erreichen wir die belgische Weser …
… die hier noch ein kleines Bächlein ist
Manche Stellen sind nur schwierig zu passieren, wie hier die Felsen links vom Bach
Bald schon wird die Weser breiter
Die sterbenden Farne tauchen den Waldboden in ein kräftiges Rot-Braun
Wir erreichen den Eschbach
Hier hat der Bach das verzweigte Wurzelwerk einer Buche freigelegt
Die Brücke über den Eschbach hat es komplett weggerissen
Heute ist Jagd im Wald
Herrlich, der bunte Herbstwald
Der Bach mäandert durch den Wald
Am Waldrand geht es ins Hohe Venn
Blick ins Hohe Venn
Blick ins Hohe Venn
Am Rande des Venns stand einst der einsam gelegene Reinartzhof
Unter einem strahlend blauen Himmel sind wir heute durch das Naturschutzgebiet Struffelt südöstlich von Aachen gewandert. Die von Holzstegen durchzogene Heide und Moorfläche liegt am südlichen Rand des Hürtgenwaldes kurz vor Roetgen nahe der deutsch-belgischen Grenze.
Der Struffelt gehört zum Naturpark Hohes Venn-Eifel. Namensgebend ist der Berg Struffeltkopf mit nährstoffarmen Lehmböden und hohen Niederschlagsmengen, weil sich die von Westen heranziehenden Wolken hier regelmäßig abregnen.
Alle Aufforstungsbemühungen in den letzten zweihundert Jahren blieben deshalb vergeblich. Als Pionierpflanzen halten sich dort einzig und allen Farne und Birken. Typisch ist Heidekraut, Blaubeere und Pfeifengras, aber auch Ginster, der jetzt gerade blüht.
Durch den Struffelt läuft die Wanderroute Eifelsteig, der wir ein Stück weit folgen. Wir starten dabei am Wasserwerk unterhalb der Dreilägerbachtalsperre, in der das Wasser des Dreilägerbachs für die Trinkwasserversorgung von Aachen aufgestaut wird.
Zahlreiche Bäche und Gräben entwässern das Gebiet und münden schließlich in der Talsperre. Wir passieren einige dieser Bäche und machen einmal mitten im Bachbett auf großen Findlingen Rast. Um uns herum rauscht das Wasser, in der Luft liegt intensives Vogelgezwitscher. Ein wunderbares Naturerlebnis.
Wanderkarte unserer Tour
Stege durchziehen das Heide- und Moorgebiet
Auf dem nährstoffarmen Heideboden gedeihen vor allem Birken
Blick vom Struffeltkopf in Richtung Aachen
Wie schön jetzt der Ginster blüht
Wasserfläche im Moor
Infotafel an der Dreilägerbachtalsperre
Blick duch den Wald auf die Dreilägerbachtalsperre
Wie Spargel sprießen die Farne und erheben sich über ihre abgestorbenen Vorgänger vom vergangenen Jahr
An der Vorsperre der Dreilägerbachtalsperre
Drei Dreilägerbach am Zufluss zur Vorsperre
Am künstlich geschaffenen Hasselbachgraben
Unter dem Waldboden: Überall Schiefer
Panzersperren des ehemaligen Westwalls
Am künstlich geschaffenen Schleebachgraben
Panoramabild vom Zusammenfluss von Vichtbach (links) und Schleebach (rechts)
Doxi am Rande des Venns im NSG Struffelt zwischen Rott und Roetgen
Gestern hat es im Westen von NRW fast den gesamten Tag geschneit. Bei uns im Flachland sind trotzdem nur 5 cm zusammengekommen. Doch in der Nordeifel liegt jetzt richtig viel Schnee. Das will ich mir nicht entgehen lassen und breche am Mittag mit Doxi zu einer Tour südlich von Aachen bei Rott auf.
Wir wollen in das NSG Struffelt, das einige der wenigen Vennflächen auf deutscher Seite im Deutsch-Belgischen-Grenzgebiet umschließt. Vom Ortsrand von Rott wandern wir entlang eines Baches hinauf in das schöne Naturschutzgebiet. Doxi hat mächtig Spaß an der weißen Pracht und rollt sich unterwegs immer wieder mit großer Begeisterung im Schnee ab.
Auf einigen der Seitenwege sind wir tatsächlich die ersten Spaziergänger seit dem gestrigen Tag – dort ist der frische Schnee noch vollkommen unberührt. Als wir den Wald verlassen und uns den offenen Vennflächen nähern, kommt sogar die Sonne raus. Sofort fängt es überall um uns herum an, prächtig zu glitzern. Richtig malerisch sieht die Winterlandschaft jetzt aus.
Auf verschneiten Holzstegen durchqueren wir das Venn und steigen dahinter zur Dreilägerbachtalsperre ab. Die große Talsperre hat eine wichtige Funktion für die Trinkwasserversorgung in der Region südlich von Aachen hat. Sie ist zurzeit halb zugefroren.
Wir laufen entlang des Nordrands der Talsperre und drehen dann wieder Richtung Rott ab. Ein kleines Stück müssen wir abseits aller Forstwege durch den Wald laufen. Dabei sinken wir ganz schön tief in den Schnee ein – bestimmt dreißig bis vierzig Zentimeter. Gut, dass ich entsprechend angezogen bin. Aber richtig anstrengend ist das.
Nach knapp drei Stunden erreichen wir schließlich wieder unseren Startpunkt. Ich bin ganz überrascht, dass wir in dieser Zeit gerade einmal zehn Kilometer gelaufen sind. Aber im Schnee kommt man einfach nicht so schnell voran. Schön war es natürlich trotzdem!
Wanderkarte unserer Tour
Wir starten an der Lammersroder Str. in Rott
Entlang eines Bachlaufs steigen wir durch den Wald hinauf in Richtung des NSG Struffelt
Auf einem Seitenweg sind wir die Ersten im frischen Schnee von Gestern
An einer Wegkreuzung im Wald rollt sich Doxi erst einmal schön im Schnee ab
Hier waren schon Langläufer und Spaziergänger unterwegs
Die gleichmäßige Anordnug der Fichten signalisiert: Dies ist ein Nutzwald
Als wir die ersten offenen Vennflächen erreichen, kommt auch die Sonne heraus
Venngras unter Schnee
Doxi am Rande des Venns
Kleine Wasserläufe im Venn reißen Lücken in den Schnee
Doxi wirbelt ganz schön viel Schnee auf
Auch der Eifelsteig führt hier enlang
Blick vom Aussichtspunkt an der Dreilägerbachtalsperre
Doxi im Naturschutzgebiet Struffelt oberhalb der Dreilägerbachtalsperre
Man, ist das ein grauer Winter in diesem Jahr. Die Sonnenstunden seit Anfang Dezember kann man bei uns an zwei Händen abzählen. Trotzdem: Wir müssen mal wieder raus, und so machen wir uns an diesem Freitag auf zu einer Wanderung rund um die Dreilägerbachtalsperre in der Nordeifel bei Roetgen.
Wir starten am Wasserwerk am Fuße der Talsperre und wandern gleich über einen steilen und rutschigen Pfad zur Staumauer hinauf. Unser Weg führt uns zunächst in das angrenzende Naturschutzgebiet „Struffelt“, das zum Naturpark Hohes Venn-Eifel gehört.
Namensgebend ist der Struffeltkopf (450 Meter ü.N.N.), der die Umgebung um rund 100 Meter überragt.
Die von Westen heranziehenden Wolken regnen sich an ihm regelmäßig ab. Die Gegend ist dadurch sehr wasserreich.
Und weil der vorherrschende Lehmboden das Wasser schlecht versickern lässt, wird das Naturschutzgebiet von zahlreichen Bächen durchzogen.
Deren Wasser landet letztendlich in der Dreilägerbachtalsperre, die einen Großteil der Stadtregion Aachen, sowie Teile des Kreises Heinsberg und die niederländischen Städte Vaals und Kerkrade mit Trinkwasser versorgt.
Im Naturschutzgebiet Struffelt ist eine nährstoffarme Heidelandschaft vorherrschend, in der zahlreiche seltene Pflanzen- und Tierarten leben. Typisch für den Struffelt ist das Pfeifengras. Die langen Halme mit den violett grauen Ähren wurden früher als Pfeifenputzer benutzt, da die knotenfreien Halme beim Durchziehen nicht im Pfeifenhals steckenbleiben.
Hinter dem Struffelt drehen wir in Richtung Südosten ab und wandern zum Anfang der Talsperre und weiter zu ihrer Vorsperre. Anschließend folgen wir mehrere Kilometer dem Dreilägerbach durch schönen Mischwald. An der Einmündung des Schneebachhanggrabens überqueren wir den Dreilägerbach und folgen nun dem Schneebachhanggraben bis kurz vor Roetgen.
Dann beginnt unser Abstieg zurück zum Fuße der Talsperre. Kurz bevor wir wieder unseren Startpunkt erreichen, kommen wir an Resten des Westwalls vorbei, dessen „Drachenzähne“ die Gegend rund um Aachen durchziehen. Hier wurde der Westwall als fünfreihige Panzersperre sogar über einen Bach geführt. Genutzt hat es freilich nichts, denn am 12. September 1944 durchbrachen amerikanische Verbände die Sperren und eroberten als erste deutsche Stadt Roetgen.
Wanderkarte unserer Tour
Am Fuße der Staumauer
Oberhalb der Staumauer
Heidelandschaft im Naturschutzgebiet Struffelt
Holsztege führen – wie im angrenzenden Venn – durch die Heide
Blick auf die Dreilägerbachtalsperre
Waldweg hinter dem Struffelt
Kleines Biotop am Wegesrand
Vorsperre der Dreilägerbachtalsperre
Wir überqueren den Dreilägerbach
Infotafel an der Dreilägerbachtalsperre
Infotafel am Hasselbachhanggraben
An der Mündung des Schneebachhanggrabens überqueren wir den Dreilägerbach
Infotafel an den Resten des Westwalls
Im Hintergrund überquert der Westwall den Grölisbach
Den schönen Herbsttag heute haben Doxi und ich für eine abenteuerliche Wanderung im Hohen Venn bei Roetgen genutzt.
Die 15 km lange Tour führt in der ersten Hälfte auf schmalen, wurzeligen und vielfach total vermatschten Pfaden immer am Wasser entlangstetig bergan durch dichten Wald im Staatsforst Oberweser.
Es ist wirklich beeindruckend, wie viel Wasser die Heidelandschaft des Venns speichern und in Form zahlloser Bäche auch wieder abgeben kann.
Immer wieder müssen wir beherzt über kleine Zuläufe springen, um keine nassen Füße zu bekommen. Der Weg ist wirklich nicht einfach zu gehen, aber im zweiten Teil der Tour wird es besser.
Wir kommen an den Übergang zwischen Wald und Vennheide und laufen über breite Waldwege auf die Reste des ehemaligen Reinartzhofes zu. Das große Gehöft mitten im Venn wurde in den 1960er Jahren aufgegeben. Heute sind nur noch wenige Mauerreste vorhanden.
Weiter geht es durch den Wald zurück Richtung Roetgen, wo wir nach viereinhalb Stunden wieder unseren Startpunkt erreichen. Gerne würde ich die Tour vielleicht im nächsten Jahr noch einmal laufen. Dann aber im Frühling oder im Sommer nach einer Trockenperiode, wenn die Wege nicht so matschig sind.
Wanderkarte unserer Tour
Auf schmalen Pfaden geht es durch den Wald
Kaum haben wir einen Wasserlauf passiert, kommt bald schon der nächste
Nur selten gibt es Brücken
Die Bäche mäandern durch den Wald
Unter den Tannen wächst der Nachwuchs heran
Die Sonne lacht uns entgegen
Die Stelle ist zu breit, um sie zu überspringen. Vorsichtig nutzen wir die Baumstämme.
Wir erreichen den Übergang zwischen Wald und Venn
Nun geht es am Waldrand entlang
Hier stand früher der große Reinartzhof, ein Gehöft aus mehreren Gebäuden
Erinnerungstafel an den Reinartzhof
Kniefall am Reinartzhof
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