Nach unserem Besuch am Schloss Steinfurt unternehme ich mit Doxi eine zweistündige Wanderung durch den angrenzenden Schlosspark „Bagno“ und den dahinter liegenden Wald im Naturschutzgebiet Buchenberg.
Der Bagno wurde 1765 durch den Grafen Karl Paul Ernst von Bentheim-Steinfurt gegründet und im Stile der Zeit als Französischer Garten angelegt. Geradlinigkeit und strenge geometrische Formen prägten zunächst das Landschaftsbild.In der Zeit seines Nachfolgers Graf Ludwig wurden ab 1780 auch orientalische und fernöstliche Elemente in die Gestaltung der Anlagen mit aufgenommen. 1787 beherbergte der Park bereits mehr als 100 verschiedene Bauwerke, Wasserspiele, Brücken, Spielstätten, Statuen, Inseln, Gärten und Wege.
Als später naturnahe Englische Gärten in Mode kamen, wurde auch der Bagno entsprechend umgestaltet: Gerade Wege wurden in Schlängelpfade umgewandelt, künstliche, aber wild laufende Wasserkaskaden geschaffen, große Rasenflächen angelegt und fremdländische Bäume angepflanzt.
Das Bagno entwickelte sich zur bedeutendsten Parkanlage Westfalens, die von den Grafen für jedermann zugänglich gemacht wurde. In den beiden folgenden Jahrhunderten verfiel der Park aufgrund der hohen Renovierungs- und Unterhaltungskosten jedoch zusehends. Im Rahmen der Regionale 2004 wurde der Park mit Landesmitteln neu gestaltet. Seit 2006 ist der Bagnopark Mitglied im European Garden Heritage Network. Ein wirkliches Prunkstück, wie ich finde.