Ich bin mal wieder zum Wandern im Wurmtal zwischen den Städten Würselen und Herzogenaurach an der Stadtgrenze zu Aachen. Im letzten Jahr war ich schon einmal hier, allerdings auf einer etwas anderen Route und zu einer anderen Jahreszeit.
Heute bin ich bei kaltem, aber sonnigen Winterwetter unterwegs. Die Landschaft wirkt ganz still. Über dem warmen Flusswasser lässt die kalte Winterluft Nebelschwaden aufsteigen, in denen sich die Sonnenstrahlen verfangen. Ganz malerisch sieht das aus.
Heute haben wir es mal überhaupt nicht eilig. Immer wieder bleibe ich stehen, blicke in die Landschaft und ziehe einen kleinen Merkzettel aus der Tasche, mit dem ich mich auf die theoretische Prüfung der Yogalehrer-Ausbildung vorbereite. Lernen und Wandern heißt das Motto auf dieser kurzweiligen, elf Kilometer langen Tour ….
Wanderkarte unserer Tour
Unter der kalten Winterluft dampft die warme Wurm regelrecht aus
Erinnerungstafel an einer riesigen Eiche
Wir überqueren die Wurm
Kleiner Singvogel am Rande einer Weide
Blick von den Höhen in das Wurmtal
Lernen und Wandern lautet das Motto heute
Infotafel oberhalb des Wurmtals
Landschaft am Rande des Tals
Die Wurm mäandert duch das Tal und hat sich tief in die Wiesenlandschaft eingegraben
Weideflächen links und rechts des Flusses prägen das Tal
Erneut überqueren wir den Fluss
So schön sieht man das Astwerk der Bäume nur im Winter
Heute haben wir eine sehr interessante Wanderung im Grenzgebiet zwischen Deutschland und den Niederlanden in der Nähe von Aachen unternommen.
Wir starten auf deutscher Seite am Ortsrand von Merkstein, einem Stadtteil von Herzogenrath. Nach wenigen hundert Metern überqueren wir auf einer kleinen Brücke die Wurm und sind Schwups in den Niederlanden, denn der Fluss bildet hier auf mehreren Kilometern die Grenze.
Wir verlassen sogleich das Wurmtal und steigen am Rande des Berenbos-Waldes die Hügel in Richtung Kerkrade hinauf. Im Rückblick auf die deutsche Seite heben sich markant die Berghalden Noppenberg und Nordstein zwischen Alsdorf und Herzogenrath aus der Landschaft ab.
Auch für Kerkrade spielte der unterirdische Steinkohlenbergbau lange eine wichtige Rolle. Neben Heerlen bildete die Stadt das Zentrum des Bergbaus in den Niederlanden, bis dieser Anfang der 1970er Jahre vollständig eingestellt wurde, was eine schwere Strukturkrise in der Region auslöste.
Von der Kammhöhe blicken wir nun auf den Ortsrand von Kerkrade. Zu unserer linken ist der Kirchturm der ehemaligen Abtei Rolduc zu sehen. Wir laufen in das Zentrum von Kerkrade und wundern uns über die vielen liebevoll dekorierten Wohnzimmerfenster mit Karnevalsmotiven. Offensichtlich spielt die fünfte Jahreszeit hier eine große Rolle.
Durch den schönen Stadtpark geht es parallel zum „Konigingsweg“ hinunter in das Tal des Amstelbaches („Anstelerbeek“) in Richtung des hübschen Wasserschlosses Ehrenstein („Kasteel Erenstein „). Umgeben von einer Parklandschaft bildet das Schloss den südlichen Teil der sogenannten „grünen Lunge“ von Kerkrade.
Der Name Erenstein geht zurück auf den Familiennamen des rheinischen Rittergeschlechtes „van Ederen“, welches aus dem gleichnamigen Ort im damaligen Herzogtum Jülich stammte. Die Burg wurde um 1340 als Wachburg am bedeutenden Handelsweg zwischen Köln und den flandrischen Städten Gent und Brügge errichtet. Heute sind in der Burg ein Vier-Sterne-Hotel und ein Restaurant untergebracht.
Wir folgen weiter dem Amstelbach in nördlicher Richtung bis zum „Cranenweyer“, überqueren den See und laufen hinauf zum Kaffeberg. Weiter geht es in das Naturschutzgebiet „Carisborg“ und anschließend wieder zurück in das Wurmtal. Auf einer kleinen Brücke überqueren wir die Wurm und befinden uns damit wieder in Deutschland.
Jetzt sind es nur noch zwei Kilometer entlang der Wurm, bis wir nach drei Stunden und 13 Wanderkilometern wieder unseren Startpunkt erreichen.
So viel Grün in einer eigentlich dicht besiedelten Region – das war wirklich eine tolle Streckenführung. Vielen Dank an den Autor Engelbert Bos für die Bereitstellung dieser schönen Wanderung.
Wanderkarte unserer Tour
Brücke über die Wurm. Auf der anderen Seite beginnt die Niederlande.
Grenzüberschreitendes Naturschutzgebiet im Wurmtal
Blick zurück auf die Bergbauhalden zwischen Alsdorf und Herzogenrath
Die Wurm hat sich tief in den Talgrund eingegraben
Heute war ich mit Doxi nördlich von Aachen im Naturschutzgebiet Wurmtal unterwegs. Die Wurm entspringt am Nordabhang des Aachener Waldes und fließt in Richtung Norden über Übach-Palenberg und Geilenkirchen bis nach Heinsberg, wo sie in die Rur mündet. Auf einigen Kilometern erstreckt sich der Fluss dabei auch auf niederländischem Gebiet.
Im Bereich des Naturschutzgebietes Wurmtal liegt auf der westlichen Talseite Kohlscheid und Herzogenrath, auf der östlichen Seite die Stadt Würselen.
Der Talgrund wird landwirtschaftlich genutzt und ist von Wiesen bedeckt, in die sich die mäandernde Wurm rund 1,5 Meter tief eingegraben hat.
Oberhalb des Tals reicht die Wohnbebauung nah an die steil abfallenden Hänge heran, weshalb hier viele Spaziergänger mit ihren Hunden unterwegs sind.
In dieser Region wurde vom frühen Mittelalter bis in die Neuzeit intensiv Bergbau betrieben. Zeitweilig gab es im Tal mehr als 25 Gruben.
Bereits für das Jahr 1113 ist die urkundliche Erwähnung eines Steinkohlebergbaus belegt – die erste in ganz Mitteleuropa. In den 1960er Jahren begann das Zeichensterben. 1969 verließ der Bergbau mit der Schließung der Zeche Gouley das Wurmtal.
Wir wandern zunächst auf der westlichen Seite der Wurm Richtung Norden bis zur ehemaligen Zeche „Neue Furth“. Dort wechseln wir auf die östliche Seite der Wurm und treten unseren Rückweg an. Kurz darauf steigen wir hoch zur ehemaligen Burg Wilhelmstein, die heute neben einem Restaurant auch eine Freilichtbühne beherbergt. Diese wird in den Sommermonaten als Veranstaltungsort für Konzerte, Kabarett und Kino genutzt.
Wir folgen weiter dem Verlauf der Wurm in südlicher Richtung, passieren mehrere Teiche und ehemaligen Mühlen, bevor wir nahe der Lipizzaner-Zucht „Gut Wolfsfurth“ nach insgesamt 13 Kilometern wieder unseren Ausgangspunkt erreichen.
Leider war das Wetter heute nicht sehr einladend und die Landschaft wirkte stellenweise ein wenig trostlos auf mich. Aber das mag durchaus dem Herbst und meiner entsprechenden Stimmung geschuldet sein. Im Frühjahr und Sommer sieht es hier bestimmt ganz anders aus.
Wanderkarte unserer Tour
Hohlweg beim Abstieg uns Wurmtal
Die Wiesen im Tal werden landschaftlich genutzt und sind deshalb nicht zugänglich
Ehemalige Mühle an der Wurm, heute eine Reitanlage
Das Tal ist stellenweise bis zu 500 Meter breit
In vielen Schleifen und Wendungen mäandert die Wurm durch das Tal
Bis zu 1,5 Meter hat sich der Fluss in die Wiesenlandschaft eingegraben
Doxi hat eine Wasserquelle entdeckt
An vielen Stellen trifft man auf die Zeugnisse des ehemaligen Bergbaus
Eingang zur ehemaligen Burg Wilhelmstein
Befestigungsanlagen der Burg
Feuchtgebiet rund um einen der zahlreichen Teiche im Tal
Infotafel an einem Insektenhotel entlang des Wanderweges
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