Ich bin wegen der Kathedrale nach Amiens gekommen, doch auf meinem zweistündigen Stadtspaziergang mit Doxi entdecke ich viele weitere sehenswerte Gebäude. Nur die Hortillonnages, ein von Kanälen durchzogenes, jahrhundertealtes Obst- und Gemüseanbaugebiet im Osten der Stadt haben wir leider verpasst.
Amiens war und ist die Hauptstadt der Region Picardie im Norden Frankreichs, die rund 2 Millionen Einwohner umfasst. Die Stadt liegt an der Einmündung der Flüsse Selle und Avre in die Somme, rund 120 km von Paris entfernt.Bevor die Römer sich in dieser Region festsetzten, hatten dort die keltischen Ambiani gelebt. Auf deren Stammesnamen geht die Bezeichnung „Amiens“ zurück. Die ältesten Siedlungsspuren in der Region weisen allerdings bereits 700.000 Jahr zurück, wie die Funde von Faustkeilen zeigen.
Bereits in römischer Zeit war Amiens ein wichtiger Knotenpunkt auf dem Weg von Südfrankreich an die nordfranzösische Küste und weiter nach Brittanien.
Die Stadt prosperierte im Mittelalter als Handelszentrum, was den Bau der berühmten Kathedrale Notre Dame d’Amiens möglich machte – bis heute der größte Sakralbau Frankreichs.
Bei der Annäherung an die Stadt von Norden ist die Kathedrale bereits aus einer Entfernung von mehr als 30 km sichtbar.
Daneben erscheint ein zweiter hoher Turm, der auf den Wiederaufbau der Stadt zurückgeht, nachdem das Zentrum im Zweiten Weltkrieg schwer zerstört wurde: Der 1952 fertiggestellte Tour Perret des gleichnamigen Architekten und Wiedererbauers von Le Havre. Er überragt mit 104 Metern Höhe die Kathedrale und ist ein prägendes Element der Stadtsilhouette.
Wir stehen mit dem Womo rund 15 Fußminuten von der Kathedrale entfernt nicht schlecht auf einem kostenlosen Parkplatz am Zoo. Doch es ist nach früh am Nachmittag und deshalb beschließe ich, weiterzufahren. Das war auf jeden Fall schon einmal das zweite A an diesem Tag. Nun kommt das dritte.